Frankfurt: Zwei Sportwetten-Unternehmer verurteilt
Am vergangenen Donnerstag, den 29. September 2022, wurden zwei Sportwetten-Geschäftsführer vom Landgericht Frankfurt wegen millionenschwerem Steuerbetrug verurteilt. Zuvor hatten die beiden Unternehmer umfassende Geständnisse abgelegt. Aber wie konnte der Steuerbetrug in Höhe von mehr als zwei Millionen Euro überhaupt gelingen?
Zwei Geschäftsführer eines Sportwettenanbieters wurden vor wenigen Tagen vom Landgericht Frankfurt wegen Steuerbetrugs verurteilt. Insgesamt ist durch die Taten der beiden Verurteilten ein Gesamtschaden in Höhe von 2,16 Millionen Euro entstanden. Bereits im Sommer dieses Jahres berichteten wir außerdem darüber, dass die Staatsanwaltschaft gegen Ron Bielecki wegen illegalem Glücksspiel ermittelt.
Älterer Angeklagter muss zweieinhalb Jahre ins Gefängnis
Das Landgericht Frankfurt hat im Urteil vom 29. September 2022 beide Angeklagten für schuldig befunden. Der ältere der beiden Angeklagten, ein 42-Jähriger, muss nun zweieinhalb Jahre ins Gefängnis. Er hat nach Überzeugung des Gerichts insgesamt 32 Einzeltaten begangen und damit einen erheblichen Steuerschaden angerichtet.
Der jüngere Angeklagte im Alter von 36 Jahren kam mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten etwas glimpflicher davon. Er soll an insgesamt 20 Taten beteiligt gewesen sein. Beide Männer hatten im Vorfeld bereits umfassende Geständnisse abgelegt und sich für ihre Taten entschuldigt. Das Urteil gegen den 42-Jährigen ist bislang noch nicht rechtskräftig. Der jüngere Mitangeklagte akzeptierte seine Bewährungsstrafe aber bereits, sodass das Urteil hier bereits Rechtskraft erlangt hat. Ende Juli berichteten wir auch über einen anderen Fall aus München, bei dem eine Bande mehrere Spielautomaten manipuliert und dadurch etwa 500.000 Euro ergaunert hat.
Einnahmen in Millionenhöhe verschwiegen
Die beiden Geschäftsführer eines Sportwettenanbieters sollen über einen Zeitraum von etwa dreieinhalb Jahren den Finanzbehörden Einnahmen in Millionenhöhe verschwiegen haben. Dadurch ist ein Gesamtsteuerschaden in Höhe von ca. 2,16 Millionen Euro entstanden. Die Taten sollen sich im Zeitraum von September 2016 bis Januar 2020 ereignet haben. In einem anderen Artikel haben wir uns die Frage gestellt, ob nach dem Inkrafttreten des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV) nun die Steuereinnahmen aus dem Online-Glücksspiel in Deutschland explodieren.
Die beiden Geschäftsleute gaben in ihren Geständnissen zu Protokoll, dass es weitere Hintermänner gegeben haben soll. Diese sollen von den verschwiegenen Einnahmen in erheblichem Maß profitiert haben. Das Gericht stellte in seinem Urteil jedoch fest, dass selbst wenn diese Aussage zutreffend sein sollte, dies nichts an der Strafbarkeit der beiden Angeklagten ändern würde. Im Tatzeitraum waren nämlich die beiden 36 und 42 Jahre alten Angeklagten die eingetragenen Geschäftsführer des Unternehmens und damit für den Geschäftsbetrieb voll verantwortlich.
Fazit
Das Landgericht Frankfurt hat zwei ehemalige Geschäftsführer eines Sportwettenanbieters wegen Steuerbetruges verurteilt. Während der Ältere eine Haftstrafe von zweieinhalb Jahren zu erwarten hat, kam der Jüngere mit einer Bewährungsstrafe von einem Jahr und neun Monaten etwas glimpflicher davon. Unklar bleibt, wie es den beiden Angeklagten gelingen konnte, über einen Zeitraum von mehreren Jahren Einnahmen in Millionenhöhe verschweigen zu können. Der Gesamtschaden in diesem Fall wird auf deutlich über zwei Millionen Euro beziffert.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/steuern-steuerhinterziehung-polizei-1027103/
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