Der Handel mit Kryptowährungen ist laut dem Finanzausschuss von Großbritannien derart risikoreich, dass man ihn als Glücksspiel einstufen und regulieren sollte. Diese Einschätzung bzw. das damit zusammenhängende Vorhaben steht in starkem Kontrast zur sonst sehr kryptofreundlichen Haltung der Regierung. Das Land soll, wenn es nach Premierminister Rishi Sunak geht, zu einem globalen Hub für Krypto-Asset-Technologien werden.

Der im Mai vorgetragene Vorschlag des UK-Finanzausschusses, den Kryptohandel nicht als Finanzdienstleistung, sondern als Glücksspiel zu regulieren, hat hohe Wellen geschlagen. Die Medien sprechen hier sogar von „Potenzial, um die gesamte Kryptobranche zu erschüttern“.

In einem Bericht weist das sogenannte Treasury Committee des britischen Parlaments auf die erheblichen Gefahren hin, die Kryptowährungen mit sich bringen können. Im Fokus stehen dabei vor allem solche Währungen, die keinen intrinsischen Wert haben (Bitcoin oder Ether).

Die Risiken seien zu hoch, so der Finanzausschuss

Vor allem die enorme Preisvolatilität wird vom Finanzausschuss kritisch gesehen. Damit wären Verbraucher sehr hohen finanziellen Risiken ausgesetzt, so die Abgeordneten. Personen, die auf entsprechend ungesicherte Währungen setzen, müssten sich im Klaren darüber sein, dass es möglich ist, einen großen Teil ihres Geldes oder sogar die gesamte Investition zu verlieren.

Außerdem ist man in Sorge, dass die Einstufung von Kryptos als Finanzdienstleistung die kritischen Punkte rund um solche Währungen schönen könnten. Verbraucher würden vielleicht schnell den Eindruck erhalten, dass der Handel und die Nutzung sicher sowie geschützt seien. Es würde womöglich zu unbedacht mit Kryptos umgegangen werden, was die Gefahr von Verlusten noch einmal erhöhe.

Darüber hinaus würden Kryptowährungen viel Energie verbrauchen und oft von Kriminellen als Zahlungsmethoden genutzt werden. Unter einer herkömmlichen Betrachtung als Finanzdienstleistung könnten diese Faktoren ebenfalls in ein milderes Licht getaucht werden.

Die aktuelle Lage rund um Kryptowährungen im Vereinigten Königreich

In Großbritannien wird schon seit Längerem an einer zweckdienlichen Regulierung von Kryptowährungen gearbeitet. Der Staat möchte seinen Bürgern damit eine bessere Orientierung geben und entsprechendes Geld breiter etablieren. Bereits vor einigen Jahren legte der britische Finanzausschuss in einem Bericht eine differenzierte Regulierung nahe. Verbraucher sollten - und sollen bis heute - effektiv vor den Wildwest-Bedingungen im Kryptohandel geschützt werden, dessen Vorteile aber trotzdem für sich nutzen können. Bis 2023 ergaben sich keine maßgeblichen Änderungen. Die Regierung sieht nach wie vor viel Potenzial für die britische Wirtschaft. Man möchte sich in puncto Kryptotechnologien global an vorderster Front positionieren.

Effektive Regulierung für den Schutz von Verbrauchern gefordert

Im Zuge ihrer aktuellen Forderung betonen die Abgeordneten, wie wichtig eine effektive Regulierung für die Verbraucher sei. Aufgrund der beschriebenen Risiken sei die Einstufung bzw. die Handhabung als Glücksspiel alternativlos. Nur so könnten die Bürger vor Schäden geschützt und im selben Zug der Innovationsprozess sowie die Positionierung als Vorreiter im Finanzdienstleistungssektor vorangetrieben werden.

Fazit

Kryptowährungen zu regulieren, ist immer eine schwierige und zwiespältige Sache: Zum einen kann dadurch natürlich mehr Sicherheit geschaffen werden. Zum anderen ist eine Regulierung aber auch vielem konträr, wofür diese Zahlungsmittel in ihren Grundsätzen stehen. Ian Taylor von CryptoUK, kritisiert die Position und Forderung des Finanzausschusses. Er betont, dass die Pläne im direkten Widerspruch zum Vorhaben der Regierung stehen, Kryptotechnologien im Land zu stärken. Ob das geschätzte wirtschaftliche Potenzial unter diesen Bedingungen freigesetzt werden kann, ist fraglich.

Quelle des Bildes: https://www.pexels.com/de-de/foto/ripple-etehereum-und-bitcoin-sowie-micro-sdhc-card-844124/

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