Kriminalstatistik: Straftaten mit Glücksspielbezug gehen in Deutschland zurück
Ende vergangener Woche hat das BKA die polizeiliche Kriminalstatistik für 2017 veröffentlicht. Ausgehend von den Ergebnissen hat der Verband der Deutschen Automatenindustrie eine Statistik zu den Diebstählen im Zusammenhang mit Spielautomaten erstellt. Fazit: In Deutschland wurden 2017 lediglich 15.625 Diebstähle an Automaten gemeldet, das stellt einen Rückgang um 13,6 % dar.
Ich habe in der Vergangenheit des Öfteren über diverse Einbrüche und Überfälle auf Spielhallen und Spielotheken berichtet. In der Regel ist die Aufklärungsrate bei den Straftaten relativ gering. Jetzt wurde eine neue Kriminalstatistik veröffentlicht, die zeigt, dass trotz der vielen negativen Schlagzeilen die Anzahl der Delikte insgesamt deutschlandweit deutlich rückläufig ist.
Kurzzusammenfassung der Kriminalstatistik für 2017
Im Jahr 2017 wurden mehr als 5,76 Millionen Straftaten in Deutschland gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr handelt es sich um einen Rückgang von 9,6 %. Laut einigen Berichten handele es sich um die niedrigste Zahl seit 1992. Laut Innenminister Seehofer sei Deutschland sicherer geworden.
Stadtstaaten waren von der Kriminalität stärker betroffen als Flächenländer. Spitzenreiter ist immer noch Berlin, hier hat man auf 100.000 Einwohner 14.558 Delikte registriert. Auf Platz 2 ist Hamburg mit immerhin 12.400 Straffällen. Bei den Flächenländern war Sachsen-Anhalt die Nummer 1, hier hat man 8.342 Straftaten pro 100.000 Einwohner registriert. In Bayern gab es im Übrigen die geringste Kriminalitätsrate, auf 100.000 Einwohner kamen lediglich 4.868 gemeldete Fälle. Im Bereich der Städte zeigte sich, dass Frankfurt am Main den unrühmlichsten Platz belegte. Hier wurden auf 100.000 Einwohner 14.864 Delikte registriert.
Laut Polizeibericht wurden 3,3 Millionen Fälle aufgeklärt, somit stieg die Aufklärungsrate auf 57,1 %. Im Vergleich zum Vorjahr ein leichtes Plus, 2016 wurden lediglich 56,2 % der gemeldeten Fälle aufgeklärt.
Statistiken im Bereich Glücksspiel
Der Verband der Deutschen Automatenindustrie hat aus den Daten eine Statistik für automatenbezogene Straftaten erstellt. 2017 wurden deutschlandweit 15.625 Diebstähle im Zusammenhang mit Spielautomaten gemeldet. Gegenüber 2016 handelt es sich um einen Rückgang von 13,6 %. Dabei kam es zu einer Verringerung um 2.281 Fälle im Bereich „Schwerer Diebstahl“ und 468 Delikte in der Kategorie „Einfacher Diebstahl“. Gleichzeitig ist aber auch die Aufklärungsrate im Bereich der „Einfachen Diebstähle“ rund um Spielautomaten gesunken. Wurden im Vorjahr noch 25,2 % der Delikte aufgeklärt, waren es 2017 lediglich 23,6 %. In der Kategorie der „Schweren Diebstähle“ blieb die Aufklärungsquote stabil bei 19,7 %.
Im Bereich der Raubüberfälle auf Spielhallen und Spielotheken gab es ebenfalls positive Entwicklungen. Die Gesamtzahl ist auf 591 Fälle gesunken. Gegenüber 2016 entspricht es einem Rückgang von 6,6 %. In dem vorherigen Jahr waren es noch 633 Meldungen.
Im Bereich des illegalen Glücksspiels verzeichnete man lediglich 504 Fälle. Im Vorjahr waren es noch 555 gemeldete Delikte, dies entspricht ebenfalls einem Rückgang um 9,2 %. Insgesamt ist hier folglich ein ebenfalls positiver Trend erkennbar.
Trotz positiver Entwicklung viel Kritik
Horst Seehofer hatte die Statistik genutzt, um zu zeigen, dass das Leben in Deutschland immer sicherer wird. Letztlich hat der Ausspruch viele Kritiker auf den Plan gerufen.
Am heftigsten hat die Grünen-Politikerin Irene Mihalic ihre Zweifel an der Statistik zum Ausdruck gebracht. Gegenüber Deutschlandfunk hatte die innenpolitische Sprecherin der Grünen zum Ausdruck gebracht, dass ihre Partei sich für eine Neuauflage des Sicherheitsberichts ausspricht. Das Sicherheitsgefühl der deutschen Bürger stehe nicht im Einklang mit den Statistiken und hier sieht man in der Herangehensweise an die Statistiken ein großes Problem. Einige Delikte werden beispielsweise bei dem Kriminalitätsbericht gar nicht beachtet. Dazu gehören unter anderem Steuer-, Finanz- und Verkehrsdelikte. Weiterhin handelt es sich lediglich um die gemeldeten Fälle, im Bereich von Sexual- oder Drogendelikten geht man von einer großen Dunkelziffer aus. Gleiches gilt im Übrigen für das illegale Glücksspiel.
Insgesamt könne man die Statistiken so auslegen, wie man möchte. Horst Seehofer hat sich dafür entschieden, Deutschland für sicherer zu erklären. Die Zeit hat beispielsweise aus der gesamten Statistik herausgelesen, dass 8,5 % der Strafverdächtigen Zuwanderer sind, die in Deutschland lediglich 2 % der Bevölkerung ausmachen.
Insgesamt muss man also dem Wahrheitsgehalt der Statistik und vor allem der Analysen kritisch gegenüberstehen. Nichtsdestotrotz wurden 2017 weniger Straftaten im Bereich des Glücksspiels gemeldet, was sicherlich erst einmal positiv ist. Allerdings auch nicht verwunderlich, da die Anzahl der Spielhallen oder Spielotheken und der Geldspielgeräte in diesem Jahr gesunken sein soll.
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