Jüngste Lottomillionärin pleite und zurück in der Schule

Callie Rogers hatte es im Leben nicht immer leicht. Mit 16 Jahren arbeitete sie als Verkäuferin und verdiente ca. 5 Euro pro Stunde. Ein Lottoschein und der Gewinn von (umgerechnet) 2,5 Millionen Euro veränderte alles. Geld im Überfluss, Designerkleidung, Partys, Drogen, Depressionen, drei Brustvergrößerungen und dann war alles weg. Heute geht die mittlerweile 35-Jährige wieder zur Schule.

Es ist der Traum vieler, das alte „Märchen vom Tellerwäscher zum Millionär“ oder in diesem Fall von der Kassiererin zum „It-Girl“: Callie Rogers hatte in ihrem Heimatland durch ihren Gewinn für beachtliches Aufsehen gesorgt. Die Britin genoss es, als jüngste Lottomillionärin immer mal wieder im Rampenlicht zu stehen und den Geldsegen privat auszukosten. Tatsächlich sogar bis aufs Allerletzte, denn inzwischen ist nichts mehr von den Millionen übrig.

Rogers drückt wieder die Schulbank und möchte ein besserer Mensch werden

Im Interview mit der britischen Boulevardzeitung "The Sun" sagte Callie Rogers, sie wolle wieder zur Schule gehen. Sie hatte bereits im sozialen Bereich bzw. als Pflegerin gearbeitet und würde diesen Weg nun fortführen. Ihr Ziel: eine Ausbildung zur Krankenschwester zu machen und für ihre kleine Familie sorgen zu können. Heute hat Rogers vier Kinder und ist alleinerziehend. Die Einschreibung an einer Universität für den Krankenpflegekurs ist für sie ein wichtiger Schritt in ein neues, geregeltes Leben.

Sie sagt, es tue ihr vor allem für ihre Kinder leid, dass sie ihren Millionengewinn einfach verprasst habe. Der Daily Mail teilte sie mit, dass sie insbesondere dann an ihre Versäumnisse denke, wenn es um medizinische Ausgaben gehe. Dafür hätte sie gerne mehr Geld über. Dieser ehrliche Umgang mit sich selbst ist Teil der Aufarbeitung ihrer langjährigen Probleme. Callie Rogers ist heute der festen Überzeugung, dass Auszeiten mit der Familie wichtig seien und sie an sich selbst arbeiten müsse. Sie wolle ein besserer Mensch werden. Tatsächlich hat sie lange Zeit nur für sich gelebt und viele falsche Entscheidungen getroffen.

Rogers bezeichnet ihren Lotto-Gewinn selbst als „Fluch“

In den Medien betonte Callie Rogers in der Vergangenheit immer wieder, dass sie ihren Gewinn heute als einen „Fluch“ ansieht. Laut eigener (nachvollziehbarer) Aussage war sie viel zu jung, um die Tragweite des Ereignisses zu begreifen.

So verprasste sie ihre Millionen aus vollen Händen: Für sich selbst sowie für ihre Eltern und Großeltern kaufte sie Häuser. An die langfristig damit verbundenen Kosten dachte sie nicht. Sie gab tatsächlich Hunderttausende für Designerkleidung aus und ließ sich dreimal die Brüste vergrößern. Ihre (vermeintlichen) Freunde überhäufte sie mit Geschenken. Zum Beispiel berichtete Rogers, dass sie sich einmal mit Leuten zum Trinken getroffen habe und sich irgendwann alle an ihrer Kreditkarte bedienten. Ihre Partygenossen bestellten sich nicht nur munter Drinks auf ihre Kosten, sondern auch nagelneue MacBooks.

Rogers setzte sich für eine Anhebung des Mindestalters für Lotto-Spieler ein

Callie Rogers war überzeugt, dass das Mindestalter für Lotto-Spieler in Großbritannien mit 16 Jahren viel zu niedrig angesetzt wurde. Sie sprach sich immer wieder für eine Anhebung der Altersgrenze aus. Bei einem eventuellen Gewinn seien die Geldsummen eine viel zu große Verantwortung. In einem Interview sagte sie:

„In dem Alter kann man die besten Ratschläge bekommen, man ist aber nicht in der Lage, darauf zu hören.“

In der Tat wurde das Mindestalter für die Teilnahme an Lotterien 2021 von 16 auf 18 Jahren angehoben. Ob Callie Rogers einen großen Einfluss auf die Durchsetzung dieser Anpassung ausüben konnte, bleibt zu bezweifeln. Sie hat jedoch auf jeden Fall einen gewissen Teil dazu beigetragen.

Fazit

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