Vor allem in Zeiten der weltweiten Pandemie liegt E-Sport im Trend. Hierunter versteht man kurz gesagt den sportlichen Wettkampf mit Computerspielen. Der Umsatz im E-Sport-Markt steigt seit Jahren immer weiter an. Zuletzt betrug dieser im vergangenen Jahr rund 958 Millionen US-Dollar – Tendenz weiter steigend.

In Anbetracht dieser hohen Summen scheint es wenig überraschend, dass die Branche inzwischen ein ernst zu nehmendes Problem mit Wettbetrug zu haben scheint. Weltweit häufen sich nämlich mittlerweile die Hinweise auf versuchte Spielmanipulation und Wettbetrug innerhalb des digitalen Sportes. Aber warum scheinen E-Sportarten in der jüngeren Vergangenheit für Wettbetrug besonders anfällig zu sein? Aus dem weltweiten E-Sport-Markt erwächst eine bedeutsame Branche mit Millionenumsätzen. Und die Prognosen für die kommenden Jahre sind prächtig. Während der jährliche Umsatz 2019 noch bei 958 Millionen US-Dollar lag, könnten es im Jahr 2023 bereits 1,6 Milliarden US-Dollar sein. Eine derart positive Entwicklung hat zur Folge, dass auch Kriminelle auf den Plan gerufen werden. Immer öfter gibt es inzwischen nämlich Hinweise auf Wettbetrug.

E-Sport – was ist das?

Beim E-Sport handelt es sich um einen sportlichen Wettkampf mit Computerspielen, bei denen das Spiel meist im Mehrspielermodus eines Computerspielers ausgetragen wird. Die Genres, die beim E-Sport am meisten verbreitet sind, sind Ego-Shooter, Sportsimulationen und Echtzeit-Strategiespiele. Genauer gesagt gehören zu den Top-Spielen im E-Sport derzeit League of Legends (LoL), StarCraft, Warcraft III, Dota, Counter Strike, Halo, Battlefield, Call of Duty und die Fußballsimulation FIFA-Serie. In Deutschland gibt es inzwischen etwa hundert Vereine, die sich mit E-Sport auseinandersetzen.

Ist Wettbetrug im E-Sport unkontrollierbar?

Der australische Nachrichtensender ABC News hat in einem kürzlich veröffentlichten Bericht signalisiert, dass die zuständigen Kontrollbehörden mit dem Problem des Wettbetrugs schon jetzt überfordert sind. Genauer gesagt habe die britisch-australische E-Sports Integrity Commission (ESIC) mitgeteilt, dass es aktuell mehr Hinweise auf Spielmanipulation gibt, als man mit den vorhandenen Ressourcen nachgehen könne. Zum aktuellen Zeitpunkt erhält allein die ESIC jeden Tag etwa 100 solcher Verdachtsmeldungen. Um jedem Verdacht in der gebotenen Sorgfalt nachgehen zu können, würde die ESIC deutlich mehr Personal benötigen. Nicht selten entpuppen sich die Verdachtsmeldungen nämlich als schwerwiegende Verstöße, an die sich aufwendige Ermittlungen anschließen.

Derzeit scheint es zumindest bei der britisch-australischen Kommission so zu sein, dass nicht jeder Verdachtsmeldung aufwendig nachgegangen werden kann. Damit sinkt das Entdeckungsrisiko für Kriminelle, die mit Wettbetrug auf der ganzen Welt vermutlich Millionengewinne einfahren können. Aber welche Fälle von Wettbetrug in der E-Sport-Szene wurden in der jüngeren Vergangenheit angezeigt?

Fall 1: Counter-Strike-Spieler soll Spiel für 2.000 US-Dollar verlieren
Der 19-jährige Counter-Strike-Spieler Joshua Hough-Devine aus Australien bekam von einem Unbekannten 2.000 US-Dollar dafür angeboten, dass er ein Match absichtlich verliere. Eigenen Angaben zufolge sei er auf dieses Angebot nicht eingegangen und habe den Vorfall sofort gemeldet.
Fall 2: E-Sportler wettet auf sich selbst
In einem weiteren Fall habe der erfolgreiche Counter-Strike-Spieler gleich mehrere Wetten auf seine eigenen Wettkämpfe abgeschlossen. Das ist den E-Sportlern natürlich verboten. Daraufhin geriet der junge Mann in den Fokus der Behörden und wurde für ein Jahr gesperrt. Er gab daraufhin an, diese Regel nicht gekannt zu haben.

Erst im Frühling wurden fünf Australier wegen Wettbetrug angeklagt

Dass es sich beim Wettbetrug im E-Sport nicht um einen Einzelfall handelt, wird spätestens mit einem Blick auf aktuelle Fallzahlen klar. Immer wieder berichten internationale Medien davon, dass Strafverfahren gegen mutmaßliche Wettbetrüger geführt werden. Erst im Mai wurde bekannt, dass in Australien fünf Männer wegen des Verdachts auf Wettbetrug im E-Sport vor Gericht stehen. Konkret wurde den Angeklagten vorgeworfen, auf verschobene Matches gewettet und sich dadurch um einen fünfstelligen Betrag bereichert zu haben. Dieses Verfahren war im Frühling dieses Jahres das erste Verfahren dieser Art, welches in Australien geführt worden war.

Weltweiter Umsatz im E-Sport-Markt in US-Dollar

  • 2018: 776,4 Millionen
  • 2019: 957,5 Millionen
  • 2020: 950,3 Millionen (Prognose)
  • 2023: 1,598 Milliarden (Prognose)

Quelle: Statista.com

Fazit

In den vergangenen Jahren haben E-Sports-Spiele wie Counter Strike, Dota, League of Legends oder FIFA einen regelrechten Hype erfahren. Weltweit gibt es mehrere Millionen begeisterte E-Sport-Fans, die live am Bildschirm zusehen, wie ihr Lieblingsspieler gegen andere Teilnehmer antritt. Im Laufe der Jahre ist aus der E-Sport-Branche auch ein millionenschwerer Wettmarkt entstanden. Dessen Überwachung erweist sich weltweit als keine leichte Herausforderung. Um in Zukunft Wettbetrug aufzuklären oder bestenfalls ganz zu verhindern, benötigen die zuständigen Behörden offensichtlich deutlich mehr Personal. Jedenfalls scheinen die digitalen Sportarten anfälliger für Wettbetrug zu sein als viele andere Top-Sportarten, bei denen es häufig deutlich bessere Kontrollmechanismen gibt.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/aufführung-stadt-wettkampf-turnier-3110696/

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2 Kommentare zu: Ist Wettbetrug beim E-Sport ein Problem?

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Avatar von n****4
Ich finde esport wetten Klasse eine alternative zum Fussball.
Ja, definitiv! Vor allem in diesem Jahr, wo viele Veranstaltungen ohnehin virtuell stattfinden!

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