Vor wenigen Tagen wurde auf dem Youtube-Kanal von Tim Gabel (669.000 Abonnenten) ein interessantes Interview mit inscope21 veröffentlicht. In dem knapp 30-minütigen Gespräch ging es dabei fast ausschließlich um Casino-Streams und um die negativen Auswirkungen des Glücksspiels. Lohnt sich das Reinschauen?

Erst Ende April haben wir hier über ein interessantes Interview zwischen einem Casino-Besitzer und einem Spielsüchtigen berichtet. Vergangene Woche hat der Influencer Tim Gabel auf seinem Youtube-Kanal ein ebenfalls sehenswertes Interview mit Nicolas „Nico“ Lazaridis, besser bekannt unter seinem Usernamen inscope21, veröffentlicht. Hier sprechen beide erfrischend offen über Deals für Casino-Streams, daraus resultierende Probleme und über das Suchtpotenzial von Slots und anderen Glücksspielen.

Inscope21 lehnt lukrativen Casino-Deal ab

Zu Beginn des Interviews ging es direkt um Casino-Streams und die hohen Summen, die die Influencer hierfür teilweise angeboten bekommen. Im Laufe des Gesprächs hat Nico dabei zugegeben, bei einem Online Casino nach einem Casino-Deal für Streams nachgefragt zu haben. Ihm sollen daraufhin 400.000 Euro pro Monat angeboten worden sein. Dafür hätte Nicolas Lazaridis sogar nur Blackjack spielen müssen und keine Slot-Machines. Denn es ist mittlerweile bekannt, dass Nico keine Spielautomaten mag. Im Interview sagt er dazu:

„Slots ist absoluter Dreck. Ich bin allein vom Zuschauen teilweise süchtig geworden.“

Dennoch habe inscope21 das lukrative Angebot abgelehnt, da er das mit seinem Gewissen nicht vereinbaren konnte und ohnehin nur neugierig war, wie viel Geld er mit den Casino-Streams verdienen könnte. Erst vor einigen Wochen haben wir darüber berichtet, dass ein bekannter Twitch-Star einen 10 Millionen-Deal für Casino-Streams abgelehnt hat.

Im Interview sagt Nico zu seinem 400.000 Euro-Deal ironisch:

„Da war für mich auch völlig klar: Das muss ich nicht annehmen. Warum soll ich ein Bruchteil von dem, was ich gerade pro Tag verdiene, da jetzt im Monat mitnehmen?“
Inscope21 heißt mit bürgerlichem Namen Nicolas Lazaridis und wurde am 13. Dezember 1994 in Stuttgart geboren. Seinen ersten Youtube-Kanal erstellte „Nico“ bereits im Jahr 2010. Heute hat der Influencer auf Twitch knapp eine Million Follower und auf YouTube sogar über 2,74 Millionen Abonnenten.

Influencer haben großen Einfluss auf ihre Fans

Im Interview weist Tim Gabel unter anderem noch auf die Verantwortung hin, die Influencer gegenüber ihrer Community haben. Er selbst möchte, dass von einer Produktplatzierung immer alle Beteiligten profitieren. Dieser Win-win-Gedanke dürfte auf Casino-Streams in der Regel nicht zutreffen. Konkret äußert Gabel dabei im Interview:

„Das erste Prinzip, was ich als Influencer habe, ist: Win-win. Heißt, wenn ich jetzt für irgendetwas versuche zu werben, dann sage ich: Das muss für mich gut sein und das muss für den Zuschauer gut sein. (…) Dann ist das eine gute Empfehlung. Weil ich würde die Empfehlung auch meiner Familie und meinen Freunden machen.“

Im weiteren Verlauf kommt Gabel auf eine scheinbar vorherrschende Doppelmoral zu sprechen. Viele Influencer ändern nämlich ihre Sichtweisen und Argumentationen, nachdem sie von den Online Casinos attraktive Beträge angeboten bekommen und suchen die Schuld beim Spieler selbst. Bereits in einem etwas älteren Artikel haben wir uns die Frage gestellt, wie viel Casino-Streamer überhaupt verdienen.

Zum Schluss sagt Nico mit Blick auf die Casino-Streams noch:  

Egal, ob man sagt: Leute macht es nicht oder ob man es nicht macht. Das ist egal. Die Leute gucken zu, haben da ein geiles Entertainment-Feeling. Die Slots kommen einem vertraut vor und man denkt: Geil, man kann Geld gewinnen, ich probiere das auch mal aus. Und der Rest passiert automatisch. Da brauchen wir nicht drüber reden, dass das Kacke ist.“

Fazit

In dem rund 30-minütigen Interview sprechen die beiden Influencer Nico und Tim Gabel primär um die Verdienstmöglichkeiten mit den Casino-Streams sowie die hieraus resultierenden Chancen und Risiken. Nico berichtet dabei ehrlich über den ihm angebotenen Casino-Deal und sagt, warum er das Angebot dennoch abgelehnt hat. Aus unserer Sicht lohnt sich das Anschauen des Videos auf jeden Fall. Zum Ende des Interviews appelliert Tim Gabel dabei an alle Influencer, zwar nicht die „krassesten Vorbilder“ zu sein, aber „zumindest keinen Menschen zu schaden“.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/mikrofon-klang-computer-interview-3381837/

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9 Kommentare zu: Interview: „Wie viel machen Streamer mit Online Casinos?“

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Respekt wenn die Leute viel Geld verdienen können als "Influenzer" oder "Streamer".
Es scheint ja einen großen Markt dafür zu geben und wem es gefällt, OK.
Für mich persönlich ist es ein Graus so etwas banales wie den Tagesablauf...   Mehr anzeigen
Das sehe ich grundsätzlich ähnlich wie Du. Ich glaube, es liegt einfach daran, dass einige Influencer/Streamer eine relativ unterhaltsame Art haben. Sie können also irgendwie auch "Langweiliges" interessant erzählen und das macht...   Mehr anzeigen
Gottseidank sind nicht alle käuflich. 👍
starke aussagen von ihm, props dazu
Ich sags ganz ehrlich, bei diesen Summen wüsste ich nicht, ob ich das Angebot nicht doch annehmen würde. Finde die Art von Werbung gerade an die junge Zielgruppe auch extrem fragwürdig, aber da müsste ich echt mit mir kämpfen. Und...   Mehr anzeigen
Wie er bereits selbst gesagt hat wäre das Geld nur ein Bruchteil von dem was er so schon verdient und dann sieht die Entscheidungsgrundlage gleich ganz anders aus. Das zahlen ihm auch andere Firmen und da kann ich ihn voll...   Mehr anzeigen
@Falke: Habe das Interview nicht angesehen, aber ich hatte es so verstanden, dass das eine ironische Aussage von ihm war mit dem Bruchteil? Der wird zwar gut verdienen, aber 400.000€ im MONAT sind doch nochmal eine Hausnummer. Auch für...   Mehr anzeigen
@Falke: Tatsächlich glaube ich auch nicht, dass inscope21 bei einem anderen Werbepartner einen Deal von 400.000 Euro/Monat hat oder bekommen würde. Da hat Wunderharke5000 glaube ich Recht, dass das sehr ironisch gemeint war. Aber...   Mehr anzeigen
@Falke: Dem kann ich nur beipflichten 👍.

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