Interpol: Über 5.100 Verhaftungen wegen illegalen Glücksspiels

Die Internationale kriminalpolizeiliche Organisation, besser bekannt unter dem Namen Interpol, hat vor rund zwei Wochen zu einem großen Schlag gegen das illegale Glücksspiel ausgeholt. Im Zuge der umfassenden Ermittlungsmaßnahmen sollen mehr als 5.100 Personen festgenommen worden sein. Im Zentrum der Ermittlungen stand dabei Wettbetrug. Aber wie ist Interpol den Verdächtigen auf die Spur gekommen?

Im April vergangenen Jahres berichteten wir bei GambleJoe über die Großrazzia bei tipster. Damals standen neben illegalem Glücksspiel auch Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit und die Bildung einer kriminellen Vereinigung im Raum. Bei den Maßnahmen wurden jedoch „nur“ sechs Personen festgenommen. Die internationale Polizeibehörde Interpol hat nun als Ergebnis umfassender Ermittlungen insgesamt 5.100 Festnahmen veranlassen können. An der Operation „SOGA X“ waren Einsatzkräfte aus insgesamt 28 Ländern beteiligt.

Anlass der Operation war die Fußball-EM in Deutschland

Das Ziel der geheimen Operation „SOGA X“ bestand darin, jede Art von Spielmanipulation aufzudecken und zu unterbinden. Die Maßnahmen wurden bereits größtenteils im Sommer dieses Jahres durchgeführt. Zu diesem Zeitpunkt fand in Deutschland die Fußball-Europameisterschaft statt. Damals berichteten wir bereits darüber, dass während der Fußball-EM bis zu einer Milliarde Euro an Wetten in Deutschland prognostiziert wurden.

Für die organisierte Kriminalität war das Turnier also eine einmalige Gelegenheit, innerhalb weniger Woche hohe Umsätze zu erwirtschaften. Aus diesem Grund hat sich Interpol darauf fokussiert, das illegale Glücksspiel im Sportwettenbereich und den damit in Zusammenhang stehenden Wettbetrug zu bekämpfen. Hinzu kommen weitere Straftaten wie etwa Menschenhandel, Korruption und Geldwäsche, die oftmals mit dem illegalen Glücksspiel einhergehen.

5.100 Festnahmen und hohe Bargeldbeträge sichergestellt

Im Rahmen der durchgeführten Maßnahmen wurden unter anderem 5.100 Personen vorläufig festgenommen. Darüber hinaus hat Interpol bei den Ermittlungen insgesamt mehr als 59 Millionen US-Dollar sichergestellt.

Allein auf den Philippinen konnten laut Behördenangaben dank der Maßnahmen von Interpol knapp 650 Menschen befreit werden, die dort für kriminelle Organisationen Zwangsarbeit leisten mussten. Außerdem konnte dank Interpol in Vietnam ein Glücksspielring zerschlagen werden, der täglich etwa 800.000 US-Dollar umgesetzt haben soll.

Auch in Europa schlug Interpol zu: So wurde beispielsweise in Griechenland ein illegaler Wettring zerschlagen. Hier sollen die Verdächtigen mehrere tausend gefälschte Spielerkonten auf legalen Wettseiten kontrolliert haben, um diese für ihre Zwecke zu missbrauchen.

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