Türkei: Influencer wegen illegaler Glücksspielwerbung verhaftet

Weil sie illegales Glücksspiel gefördert haben, indem sie Websites zu den Themen Sportwetten und Casinos öffentlich promoteten, hat die türkische Polizei Ermittlungen gegen mindestens 20 Verdächtige eingeleitet. Aber welche Strafe haben die Influencer in der Türkei zu erwarten, wenn sie wegen der illegalen Glücksspielwerbung verurteilt werden?

Vor wenigen Tagen hat die Generalstaatsanwaltschaft in Istanbul mitgeteilt, dass Ermittlungen gegen 20 Personen wegen illegaler Glücksspielwerbung eingeleitet wurden. Mehrheitlich sollen die Verdächtigen in sozialen Netzwerken Werbung für Glücksspielangebote gemacht haben. Dadurch soll das illegale Glücksspiel im Land gefördert worden sein. Erst Ende Oktober berichteten wir darüber, dass die Influencerin und Weltklasse-Fußballerin Alisha Lehmann für ein illegales Online Casino wirbt.

Türkei: Auch Prominente unter den Verhafteten

Unter den von der türkischen Polizei verhafteten Verdächtigen sollen auch mehrere Prominente sein. Konkret soll es sich unter anderem um den Ex-Fußballer Batuhan Karadeniz handeln. Der 33-Jährige türkische Fußballspieler spielte in seiner Karriere unter anderem beim FC St. Gallen sowie beim türkischen Erstligisten Sakaryaspor. Auch ihm wird illegale Glücksspielwerbung vorgeworfen. Karadeniz konnte von der türkischen Polizei jedoch noch nicht zu den Vorwürfen befragt werden, da er sich derzeit in Georgien aufhalten soll.

Neben Karadeniz soll auch der ehemalige Profi-Fußballer Ibrahim Yilmaz zu den Verdächtigen im Fall gehören. Der 30-jährige Mittelfeldspieler stand unter anderem bei den Vereinen Istanbulspor und Erzincanpor unter Vertrag. Mittlerweile hat er seine sportliche Karriere aufgegeben und ist nur noch als Influencer tätig. Im Juni dieses Jahres ging es bei GambleJoe an anderer Stelle darum, dass Influencer in Frankreich nicht mehr für Sportwetten werben dürfen.

Illegale Glücksspielanbieter setzen verstärkt auf Influencer

Nicht nur in der Türkei, sondern auch in vielen anderen Ländern setzen die Betreiber von illegalen Glücksspielseiten immer stärker auf die Reichweite bekannter Influencer. Die illegalen Online Casinos und Wettanbieter werden von den Influencern gegen Bezahlung beworben. In der Türkei ist diese Form der Glücksspielwerbung jedoch verboten und wird mit empfindlichen Strafen bestraft.

Allgemein ist Glücksspiel in der Türkei streng reglementiert. Bereits im Jahr 2006 hat man sich dazu entschlossen, den gesamten Online-Glücksspielsektor mit Ausnahme der staatlichen Angebote zu verbieten. In Großbritannien ist Glücksspielwerbung mit Prominenten bereits seit Mitte 2022 verboten.

Die Ermittlungen werden von der Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft geführt. Bislang konnten noch nicht alle Verdächtigen verhaftet bzw. vernommen werden. Einige von ihnen sollen sich auch im Ausland aufhalten und für die türkischen Behörden aktuell dementsprechend nicht greifbar sein.

Fazit

Influencer, die für illegales Glücksspiel werben wollen und lukrative Casino-Deals eingehen, haben es immer schwerer, keine Probleme mit den Ermittlungsbehörden zu bekommen. In vielen Ländern droht den reichweitenstarken Influencern bereits eine empfindliche Strafe, wenn sie illegale Glücksspielwerbung auf Social Media betreiben. Auch die türkischen Behörden verstehen bei diesem Thema offensichtlich keinen Spaß mehr und gehen hart gegen die Akteure vor. Ihnen droht in der Türkei eine Geld- oder sogar eine Freiheitsstrafe.

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