Es ist schon verrückt, wie sich die Landschaft der Videospiele in den letzten 30, 40 Jahren entwickelt hat: Einst brachten uns pixelige Striche und Punkte in monochromen Farben, die wir mit wenigen Tasten bewegen konnten, zum Staunen. Heute ist es dagegen möglich, in riesige Welten und Charaktere einzutauchen, die der Realität immer ähnlicher werden oder sogar über deren Grenzen hinausgehen. Im Zuge dessen kommen tatsächlich auch Glücksspiele immer häufiger zum Vorschein. Diese sind als solche häufig nicht klar erkennbar.

Glücksspiele und Videospiele – passt das überhaupt zusammen? Offensichtlich sehr gut, denn mehr und mehr Entwickler bauen entsprechende Features in ihre Produkte ein. Wichtig ist dabei, direkt zu betonen, dass derartige Elemente nicht grundsätzlich negativ sind. Sie können in einem Game eine zusätzliche Ebene der Interaktivität bzw. des Engagements bieten und das Spielerlebnis durchaus bereichern.

Das damit ebenfalls einhergehende Gefühl der Zufriedenheit und der Belohnung kann jedoch – und das wollen wir hier nicht vergessen – auch zu Problemen führen. Kritisch wird es, wenn Glücksspiele und deren mögliche Folgen nicht als solche zu erkennen sind. Längst nicht immer weisen Spielehersteller auf derartige Verbindungen hin.

Es gibt unter anderem Online Casinos in Rollenspielen, Treueprogramme für Vielspieler von mobilen Games oder Lootboxen in Sporttiteln. Solche und weitere Glücksspielelemente verschaffen virtuelle Währung, spezielle Gegenstände, die das Vorankommen im Game erleichtern, besondere Charaktere, die Vorteile im Wettbewerb bringen und mehr.

Wie sich Glücksspiele in Videospielen typischerweise zeigen – nicht immer sind sie klar erkennbar

In den wenigsten Videospielen geht man mit einem Charakter direkt ins Online Casino und zockt dort an Automaten oder anderen offensichtlichen Glücksspielen. Häufig sind Elemente, bei denen das Glück eine entscheidende Rolle spielt, weit weniger eindeutig.

  • Lootboxen: Lootboxen sind die wohl bekannteste Form des Glücksspiels in Videospielen. Dennoch werden sie nicht immer als solches wahrgenommen. Die Boxen sind in zahlreichen Mainstream-Titeln zu finden. Zu den populärsten Vertretern zählen sicherlich FIFA von EA Games und Overwatch von Blizzard. Es handelt sich hier wirklich um virtuelle Boxen, bei deren Öffnung zum Beispiel bestimmte Charaktere zu erhalten sind, die massive Vorteile im Spielverlauf bringen können. Der Nutzer weiß vorher nicht, welchen Preis er erhält. Lootboxen kosten Geld, weshalb sie im Zusammenhang mit ihrem Glücksspielcharakter bei den Behörden regelmäßig für Unmut sorgen.
  • Minispiele: Gerade in Massively-Multiplayer-Online-Role-Playing-Games (MMORPGs) gibt es häufig Minispiele, die traditionellen Casino-Games recht ähnlich sind. Während solcher Runden ist es - ähnlich wie bei den Lootboxen – möglich, bestimmte Goodies zu gewinnen, die den Spielverlauf zugunsten des Nutzers beeinflussen können. Entsprechende Elemente gibt es zum Beispiel in World of Warcraft oder Final Fantasy.
  • Belohnungs- und Treuesysteme: In mobilen Spielen wie Candy Crush Saga oder Clash of Clans werden mitunter Belohnungs- und Treuesysteme geschaltet, die Spieler dazu bringen sollen, entsprechende Titel intensiver zu nutzen. Dabei springen dann abermals verschiedene Vorteile für sie heraus. Neue Fähigkeiten, zusätzliche Charaktere und ähnliche Bonusangebote sind typisch.
  • Marktplätze: Auch virtuelle Marktplätze in Videospielen können eine Art Glücksspiel darstellen. Hier sind zum einen bestimmte Gegenstände bzw. Waffen und andere Ausstattungselemente, Fähigkeiten oder Charaktere direkt zu kaufen und zu verkaufen. Zum anderen gibt es manchmal aber auch Auslosungen besonders seltener Items, die dann den Charakter eines Glücksspiels haben.

Spieleentwickler sind sich ihrer Verantwortung oft nicht bewusst

Häufig sehen die Spieleentwickler die oben aufgeführten und andere Glücksspiele oder glücksspielähnliche Funktionen nicht als solche an. Es wird kaum darauf hingewiesen, dass die Nutzer keinen Einfluss auf deren Ausgänge haben und sich aus einer Inanspruchnahme spezifische Probleme ergeben können. Genau deshalb stehen derartige Features regelmäßig in der Kritik. Vor allem da Kinder und Jugendliche - als erste Zielgruppe von Videospielen - besonders empfänglich für Glücksspielreize sind und diese nur wenig hinterfragen, fordern Behörden immer wieder eine Beschränkung oder gar ein Verbot.

Zutreffende Altersgrenzen und mehr Transparenz wären eine Lösung. Auch für Erwachsene wäre ein klarer Umgang mit Informationen ein wichtiger Aspekt. Alle Nutzer sollten wissen, was sie erwartet, wenn sie Lootboxen oder andere Features mit Glücksspielcharakter wahrnehmen. Dazu gehört idealerweise auch eine eindeutige Benennung der Wahrscheinlichkeiten.

Fazit

Glücksspiele in Videospielen nehmen zu. Entsprechende Features können eine Bereicherung sein. Gleichzeitig bilden sie aber auch die Gefahr für typische Spielprobleme. Gerade die Tatsache, dass man den Glücksspielcharakter mitunter nicht umgehend erkennt, kann heikel werden. Geht es dann noch um große Summen, die für die Nutzung von Lootboxen oder Minispielen aufgebracht werden, ist die Sache schnell sehr kritisch. Bei aller Ausweitung des Spielerlebnisses und den in der Tat spannenden Reizen des Unbekannten sowie der Belohnung sollte der Spielerschutz nicht vergessen werden.

Quelle des Bildes: https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-liegend-auf-bett-das-smartphone-halt-3807535/

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2 Kommentare zu: Immer mehr Glücksspiele in Videospielen

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GTA San Andreas hatte auch eine schöne Auswahl an Casino-Spielen in Las Venturas.
Videopoker, Black Jack, spielautomaten😄
bin bei gta5 online täglich am einarmigen banditen auf jackpot jagd
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