Der Glücksspielmarkt in den Niederlanden ist streng reguliert, dabei aber auch sehr erfolgreich. Die Kanalisierungsrate scheint hervorragend – und regelmäßig machen die Behörden Schlagzeilen durch ihr striktes Vorgehen gegen illegale Aktivitäten im Land. Letzteres war auch vor kurzem wieder der Fall, als die hiesige Glücksspielaufsicht zwei Offshore-Betreibern mit Zwangsgeldern von 280.000 Euro pro Woche drohte.

In den Niederlanden herrscht derzeit ordentlich Bewegung auf dem Glücksspielmarkt – und das liegt nicht etwa an einem plötzlichen Boom, sondern an der knallharten Linie der Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA). Wer dachte, er könne unerlaubte Plattformen im Schatten der Legalität betreiben, hat sich geschnitten. Seit Monaten liest man immer wieder von Verwarnungen, saftigen Strafen und einer klaren Botschaft: Die KSA versteht keinen Spaß, wenn es um illegales Glücksspiel geht. Und sie hat es offenbar drauf, denn ihr Kurs zeigt Wirkung.

Auch wir haben in letzter Zeit öfter über die Entwicklungen bei unseren Nachbarn berichtet. Ob es um strenge Einzahlungslimits, fast komplett unterbundene Glücksspielwerbung oder harte Maßnahmen gegen Sponsoring-Verstöße ging – die Niederländer scheinen bei der Regulierung kein Auge zuzudrücken. Man könnte fast sagen, dass sie sich ein kleines Erfolgsmodell aufgebaut haben: Mit einer nachweislichen Kanalisierungsquote von mindestens 87 Prozent bleibt der legale Markt überraschend stabil. Gleichzeitig diskutiert man aber eifrig über Themen wie ein Verbot von Spielautomaten oder die steigende Glücksspielsteuer, die ab 2025 Stück für Stück eingeführt wird. Hier sehen viele Experten schon die ersten Wolken am Horizont.

Aber zurück zum Thema: Gerade erst hat sich die KSA bei ihrem konsequenten Vorgehen gegen die Illegalen zwei besonders hartnäckige Fälle vorgeknöpft. Im Fokus stehen die Betreiber Techno Offshore Limited und Novatech Solutions NV. Beide bieten ohne Lizenz Online-Glücksspiele in den Niederlanden an – und die KSA hat ihnen jetzt unmissverständlich klargemacht, dass das so nicht weitergeht. Sollten die Unternehmen ihre Aktivitäten nicht sofort einstellen, drohen wöchentliche Zwangsgelder von 280.000 Euro – bis zu einer satten Höchstgrenze von 840.000 Euro. Wer jetzt noch nicht verstanden hat, dass mit der KSA nicht zu spaßen ist, der muss blechen, bis es angekommen ist.

Illegale Anbieter unter Druck: Die KSA lässt die Kassen klingeln

Die niederländische Glücksspielbehörde macht Ernst – und das nicht zu knapp. Wer sich als illegaler Anbieter erwischen lässt und trotzdem weitermacht, darf sich auf „saftige Geldstrafen“ gefasst machen, so der Leiter der KSA. Die jüngsten Fälle rund um Techno Offshore Limited und Novatech Solutions NV sind da keine Ausnahmen, sondern eher das neue Normal.

KSA-Vorsitzender Michel Groothuizen fand in einer Stellungnahme dazu klare Worte:

  • „Illegale Anbieter agieren oft ziemlich ausgefuchst,“ erklärt Groothuizen. Das Problem: Selbst wenn die KSA eine Plattform schließt, taucht dieselbe Seite oft einfach unter einem neuen Namen oder mit einer anderen Domain wieder auf.
  • Die Ansage der KSA: „Für solche Anbieter, die bewusst gegen unsere Regeln verstoßen, ziehen wir alle Register.“

Und das bedeutet: Verwarnungen sind nur der Anfang. Mit sogenannten Zwangsgeldbescheiden sorgt die Behörde dafür, dass illegale Aktivitäten schnell gestoppt werden – zusätzlich gibt es noch satte Bußgelder obendrauf. Die Beträge erscheinen für internationale Glücksspielkonzerne vielleicht zunächst nicht sonderlich beeindruckend – wenn sie aber wöchentlich berechnet werden, bekommt die Sache schnell eine Dimension, die selbst die ganz großen zum Handeln bewegt.

Die KSA hat dabei einen klaren Vorteil: Denn viele Offshore-Betreiber sind auf Curaçao ansässig, das politisch zu den Niederlanden gehört. Damit können die juristischen Wege vergleichsweise kurz gehalten werden.

Blue High House musste übrigens die „teuerste Lektion des Jahres“ hinnehmen

Das Unternehmen wurde 2024 mit einer Rekordstrafe von 1,1 Millionen Euro belegt. Bereits kurz zuvor kassierte man eine Geldstrafe von 129.000 Euro für dieselbe Nummer: Glücksspielangebote ohne die nötige Lizenz.

  • Normalerweise liegt die Grundstrafe für solche Verstöße in den Niederlanden bei maximal 600.000 Euro, aber in diesem Fall sah die KSA schwerwiegende Gründe, den Betrag fast zu verdoppeln.
  • Der Anbieter hatte die Regeln mehrfach und offenbar absichtlich ignoriert. Wer so offensiv gegen das Gesetz verstößt, kann sich sicher sein, dass die KSA umso drastischer reagiert.

Im Vergleich dazu, was die spanische Glücksspielaufsicht an Strafen für illegale Glücksspielanbieter alleine im ersten Halbjahr 2024 ausgesprochen hat, ist dieser Millionenbetrag aber immer noch überschaubar.

Schlupflöcher nutzen? Nicht mit der KSA!

Wenn es darum geht, Gesetze zu umgehen, fallen illegalen Anbietern immer wieder neue Tricks ein. Doch die niederländische Glücksspielbehörde KSA zeigt sich davon wenig beeindruckt. Techno Offshore Limited und Novatech Solutions NV haben es versucht, mussten aber – wie andere ebenfalls – einsehen, dass sich die Glücksspielwächter nicht so leicht abschütteln lassen.

Das Katz-und-Maus-Spiel mit der KSA

Im Frühjahr 2024 hatten die Ermittler der KSA erstmals bei Techno Offshore reingeschaut – und was sie fanden, war ziemlich eindeutig:

  • Die Tester konnten problemlos ein Konto erstellen, Geld einzahlen und an Slots, Tischspielen etc. teilnehmen.
  • Im Angebot: illegale Games, die selbst mit Lizenz in den Niederlanden nicht erlaubt wären.

Im Juni folgte dann eine Nachprüfung. Überraschung: Mit den damals erstellten Zugangsdaten war plötzlich kein Login mehr möglich. Aber – und hier wird’s interessant – die Beamten konnten sich einfach mit neuen Accounts wieder Zugang verschaffen und fröhlich weiterzocken. Der Versuch, sich durch das Blockieren bekannter KSA-Zugänge aus der Affäre zu ziehen, war also bestenfalls halbherzig. Die klare Ansage der Behörde: „Wir lassen uns nicht austricksen!“

Übrigens spielen auch die Mitarbeiter der deutschen Glücksspielbehörde für ihre Checks wirklich bei unerlaubten Anbietern. Das wurde erst neulich erklärt, als die GGL Insider-Infos zum Kampf gegen illegale Online Casinos preisgab.

Novatech: Neue Seiten, neue Probleme

Ein ähnliches Bild zeigt sich bei Novatech Solutions NV, die in den Niederlanden ein Sportwetten- und Casino-Portal zugänglich machten. Auch hier fand die KSA bei einer Untersuchung im Juni vieles, was nicht sein durfte:

  • Kontoerstellung, Einzahlungen und Glücksspiel waren problemlos möglich.
  • Illegale Spiele standen ebenfalls auf der Angebotsliste.

Als die KSA dann im September erneut vorbeischaute, war die Website plötzlich offline. Fall erledigt? Von wegen! Stattdessen hatte Novatech einfach eine neue Plattform ins Rennen geschickt. Dort lief alles wie gehabt, nur unter einem anderen Namen – natürlich ebenfalls ohne Lizenz und mit demselben unerlaubten Angebot.

Mit den jetzt beschlossenen Zwangsgeldern soll das Treiben der beiden Unternehmen ein für alle Mal ein Ende haben – zumindest in Holland. Die Botschaft ist klar: Wer ohne Lizenz in den Niederlanden zockt – oder andere zocken lässt – spielt mit Feuer. Und das brennt im Portemonnaie. Die KSA setzt mit jeder neuen Strafe ein Zeichen: keine Tricks, kein Pardon. Ihr Kampf dürfte allerdings so schnell nicht gewonnen sein – denn bei unseren Nachbarn ist es ganz ähnlich wie bei uns: Jeden Tag strömen neue illegale Plattformen auf den Markt.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/photos/sign-nature-habitat-keep-out-4645676/

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