Bulgarien: Führt Glücksspielwerbeverbot zum Aus der Branche?
In Bulgarien gibt es seit einiger Zeit ein strenges Glücksspielwerbeverbot. Seitdem klagen die Betreiber der Online Casinos über deutlich sinkende Einnahmen. Aber kann ein strenges Glücksspielwerbeverbot allein verantwortlich dafür sein, dass die Einnahmen einer ganzen Branche deutlich geringer ausfallen?
Das Parlament in Bulgarien hat sich vor einigen Monaten dazu entschlossen, Werbung für Glücksspiele aller Art komplett zu verbieten. Seitdem können selbst lizenzierte Glücksspielanbieter keine Werbung im Fernsehen, Radio oder im Internet schalten. Lediglich die konventionelle Plakatwerbung ist nach dem bulgarischen Gesetz unter strengen Voraussetzungen noch zulässig. Bereits vor über fünf Jahren haben wir bei GambleJoe über falsche Hoffnungen beim Glücksspiel in Bulgarien berichtet.
Glücksspielanbieter beklagen stark sinkende Einnahmen
Mit der Einführung des strengen Glücksspielwerbeverbotes sind auch die Einnahmen der lizenzierten Glücksspielanbieter im südosteuropäischen Land stark gesunken. Mittlerweile haben sich bereits mehrere große Glücksspielanbieter wie Betfair und Betway vom bulgarischen Glücksspielmarkt verabschiedet. Die übriggebliebenen Anbieter beklagen nun stark gesunkene Webseitenaufrufe der Online Casinos und Wettanbieter und fordern ein Ende des strengen Werbeverbotes.
Beim milliardenschweren Glücksspielkonzern Entain haben sich die Seitenaufrufe seit der Einführung des Werbeverbotes um bis zu 17 % reduziert. Folglich dürften Einnahmeverluste in ähnlicher Höhe zu beklagen gewesen sein. Bereits im Dezember vergangenen Jahres haben wir uns bei GambleJoe die Frage gestellt, wie sinnvoll ein Glücksspielwerbeverbot grundsätzlich sein kann.
Bulgarisches Parlament greift hart durch
Das bulgarische Parlament hat bereits vor einiger Zeit ein entsprechendes Gesetz verabschiedet, das nun im Mai dieses Jahres in Kraft getreten ist. Seitdem gibt es nicht nur ein komplettes Werbeverbot für das Glücksspiel, sondern auch die Vorgabe, dass in Städten mit weniger als 10.000 Einwohnern überhaupt keine Spielhalle existieren darf.
Während Glücksspielwerbung im TV, Radio und im Internet verboten ist, erlaubt das neue Gesetz immerhin noch Plakatwerbung für das Glücksspiel. Allerdings schreibt der Gesetzgeber vor, dass mindestens 10 % der Werbefläche mit Warnhinweisen vor den Gefahren des Glücksspiels bedruckt sein muss. Darüber hinaus muss zu jeder Schule und zu jedem Spielplatz ein Mindestabstand von 300 Metern eingehalten werden.
Bulgarien für Glücksspielanbieter immer unattraktiver
Neben der Tatsache, dass das es in Bulgarien nun ein strenges Glücksspielwerbeverbot gibt, ist das Land für die Branche auch aus anderen Blickwinkeln nicht wirklich attraktiv. So beträgt in Bulgarien zum Beispiel die Lizenzgebühr für Wettanbieter neuerdings umgerechnet 204.000 Euro. Zum Vergleich: Bis vor einiger Zeit waren es noch „nur“ 51.000 Euro. Und das, obwohl in Bulgarien gerade einmal etwa 6,5 Millionen Menschen leben. Im nahegelegenen Rumänien ist die Gebührenstruktur für die Anbieter noch unattraktiver. Hier müssen Online Casinos nämlich eine jährliche Gebühr in Höhe von 500.000 Euro bezahlen.
Für die Zukunft ist aktuell nicht davon auszugehen, dass sich die Situation für die Glücksspielanbieter in Bulgarien verbessern wird. Von daher ist es wahrscheinlich, dass sich auch in den nächsten Wochen oder Monaten noch weitere lizenzierte Anbieter vom bulgarischen Glücksspielmarkt verabschieden werden. Letztendlich könnte von dieser Entwicklung wieder einmal der Schwarzmarkt profitieren, der sich natürlich nicht an die geltenden Gesetze hält und dementsprechend trotz Werbeverbot versucht, offensiv neue Spielerinnen und Spieler anzuwerben.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/bulgarien-flagge-himmel-2115804/
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1 Kommentar zu: Bulgarien: Führt Glücksspielwerbeverbot zum Aus der Branche?
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18.12.2024 um 17:53 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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