GGL kritisiert Unzuverlässigkeit mancher Online Spielotheken

Die bundesweit zuständige Glücksspielbehörde kann offensichtlich nicht nur einstecken, sondern auch austeilen. Beim Symposium Glücksspiel der Universität Hohenheim hat die Behörde die Öffentlichkeit unter anderem zum Stand der Erlaubnisverfahren sowie zum Thema Bekämpfung des illegalen Glücksspiels informiert. Dabei nahm der Vorstand kein Blatt vor den Mund und kritisiert insbesondere die Unzuverlässigkeit einiger Anbieter.

Seit dem 1. Januar 2023 ist die Glücksspielbehörde mit Sitz in Halle (Saale) für die Regulierung des Glücksspielmarktes in Deutschland zuständig. Beim diesjährigen Symposium Glücksspiel der Universität Hohenheim am 14. und 15. März informierte die neu gegründete Behörde über die bisherigen Erfolge bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels und teilte außerdem mit, wie der Stand der Erlaubnisverfahren ist.

GGL-Vorstand fordert Glücksspielfirmen zur Mitarbeit auf

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, kurz GGL, ist nun bereits seit über drei Monaten offiziell voll arbeitsfähig. Der Vorstand Ronald Benter zog ein Quartal nach dem Start grundsätzlich ein positives Zwischenfazit. Erst im September vergangenen Jahres berichteten wir bei GambleJoe über ein Interview, das die GGL-Spitze der COMPUTER BILD gegeben hat. Beim Symposium Glücksspiel der Universität Hohenheim zeigte sich Benter mit der bisherigen Entwicklung zufrieden, wies jedoch darauf hin, dass die Glücksspielfirmen teilweise nicht gut genug mitarbeiten würden:

„Wir sind auf einem guten Weg, um einen attraktiven legalen Markt zu schaffen. Der Großteil der Erlaubnisanträge ist beschieden. Dennoch sehen wir teilweise noch ungenügende Mitarbeit seitens der Online-Glücksspielanbieter.“

Konkret bemängelt Benter zum Beispiel, dass so manch ein Antragsteller die geforderte Sicherheitsleistung nicht rechtzeitig überwiesen habe. Erst Ende Januar berichteten wir darüber, dass die GGL zwischen 5 und 50 Mio. Euro als Sicherheitsleistung von den Lizenznehmern fordert. Darüber hinaus wies Benter auf Mängel bei den einzelnen Spielen hin, die von den Online-Glücksspielanbietern eingereicht wurden:

„Das betrifft sowohl die Zahlung der Sicherheitsleistungen als auch Mängel bei den eingereichten Einzelspielen im Bereich der virtuellen Automatenspiele. Das verzögert den Erlaubnisprozess und verhindert eine schnelle Kanalisierung vom illegalen zum legalen Markt. (…) Wir möchten aber mehr Anstrengungen seitens der Anbieter sehen.“

GGL freut sich über Erfolge bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels

In der offiziellen Pressemitteilung der Behörde, die am 15. März veröffentlicht wurde und hier online abgerufen werden kann, freut sich der Behördenvorstand außerdem über die Erfolge bei der Bekämpfung des illegalen Glücksspiels. Konkret wurde positiv hervorgehoben, dass bereits viele illegale Angebote vom deutschsprachigen Markt genommen worden sind.

Darüber hinaus habe die GGL durch Zusammenarbeiten mit diversen Zahlungsdienstleistern erreicht, dass die Anzahl der verfügbaren Einzahlungsmethoden in illegalen Online Casinos immer geringer wird. Erst vor wenigen Tagen ging es in einem auf GambleJoe veröffentlichten Artikel darüber, dass laut GGL bereits 95 Prozent der deutschen User legale Sportwettenanbieter nutzen.

Fazit

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder scheint stolz auf ihre bisherigen Erfolge zu sein. So brüstet man sich bereits mit einer hohen Kanalisierung im Bereich der Sportwetten und ist der Meinung, dass man auch das illegale Glücksspiel in ausreichendem Maß und mit der erforderlichen Härte bekämpft. Im selben Atemzug kritisiert der Vorstand jedoch die teils ungenügende Mitarbeit einiger Online-Glücksspielanbieter. Man darf gespannt sein, wie sich die Situation am deutschen Online-Glücksspielmarkt in diesem Jahr noch weiter entwickeln wird.

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