Das Glücksspielbarometer ging in diesem Quartal der Frage nach, wie groß die Deutschen das Problem der Spielhallen einschätzen. Verschiedene Glücksspielbetreiber versuchen die geplanten Spielhallenschließungen in Deutschland noch zu verhindern, daher ist es keine Überraschung, dass dieses Thema auch im Glücksspielbarometer aufgegriffen wurde.

Wie jedes Quartal hat die LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH im August 2018 Umfragen bei der smartcon GmbH in Mainz in Auftrag gegeben, die einmal mehr feststellen sollten, wie groß die Deutschen das Problem durch Spielhallen einschätzen. Es wurden 1.001 Onlineumfrage durchgeführt, die Stichprobe gilt wie immer als repräsentativ für die gesamte Bevölkerung der Bundesrepublik.

Welche Ergebnisse erzielte die Umfrage

Das aktuelle Glücksspielbarometer im August 2018 wollte veranschaulichen, inwiefern Spielhallen für die Deutschen ein Problem darstellen. Es kam heraus, dass lediglich 42 % der Befragten überhaupt wussten, dass die Politiker in Deutschland in der Anzahl der Spielotheken ein Problem sehen. Nur 17 % der Befragten gaben an, dass das Thema „Spielhallen und deren Anzahl“ im privaten Umfeld für Diskussionen sorgen würde. Die meisten, immerhin 42 % der Befragten, wären durch die Medien auf die Probleme aufmerksam geworden. Bei der Studie kam ebenso heraus, dass lediglich 16 % der befragten Spielhallen in der Nachbarschaft als störend empfinden würden.

In der Umfrage sollten die Befragten auch 5 Probleme von deutlich mehr Möglichkeiten auswählen, die persönlich und bei ihnen lokal ein wirklich dringendes Problem darstellen. Die Verteilung der Plätze sah dabei wie folgt aus:

  1. Wohnungsnot und zu hohe Mieten: 51 %
  2. Ärzte-Not und lange Wartezeiten: 48 %
  3. Parkplatznot: 43 %
  4. Wenig Freizeitangebote für Jugendliche: 39 %
  5. Zu hohe Anzahl der Baustellen: 36 %

Nur 13 % der Befragten waren der Meinung, dass es zu viele Spielhallen gebe. Dieses Problem landete folglich sehr abgeschlagen auf Platz 15.

Ferner hat man dann auch nach den Gefahren für Jugendliche gefragt. Nicht überraschend war hier, dass die meisten Befragten (55 %) Alkohol und Zigaretten im Übermaß als größtes Problem benannten. Dahinter reihen sich dann illegale Drogen (52 %), schlechte Gesellschaft (50 %), Internet-Konsum (49 %) und körperliche Gewalt (48 %) ein. Bei der Fragestellung wurden 5 von 13 Antworten durch jeden Befragten ausgewählt. Spielhallen als Gefahr für Jugendliche bildeten dabei das Schlusslicht.

Analyse der Umfrage durch den Auftraggeber

Dr. Daniel Henzgen ist Bevollmächtigter der Geschäftsführung für Politik und Außenbeziehungen bei LÖWEN ENTERTAINMENT und hat die Ergebnisse einmal interpretiert. Für ihn steht fest, dass die zwangsweise Schließung von Spielhallen vollkommen an der Lebenswirklichkeit der Bevölkerung vorbeigeht. Er folgerte daraus:

Die Politik aber hat sich an einem Scheinproblem festgebissen und ist in die Überproblematisierungs-Falle getappt. Das trübt den Blick für die wirklich dringenden Probleme.

Am Ende sei nicht die Anzahl der Spielotheken entscheidend, sondern deren Qualität. Laut Henzgen findet Glücksspiel in der Mitte der Gesellschaft Anklang. Daher müsse man dafür sorgen, dass die Spielhallen qualitativ besser werden und strengere Richtlinien zum Kinder- und Jugendschutz erlassen sowie die Einhaltung auch regelmäßig prüfen. Nur durch eine bessere Qualität könne man den Spielerschutz nachhaltig stärken und illegale Angebote unterbinden.

Die Umfrage muss im richtigen Licht gesehen werden

LÖWEN ENTERTAINMENT ist einer der bedeutendsten Automatenaufsteller in Deutschland, da man den Vertrieb der Novomatic-Produkte in Deutschland übernimmt. Für Novomatic sind die Geldspielgeräte in Deutschland eine der wichtigsten Einnahmequellen, auch wenn man derzeit die Geschäfte mehr nach Übersee verlagern möchte. Trotzdem werden sich die Spielhallenschließungen negativ auf das Geschäft auswirken. Letztlich hatte ich bereits in der Vergangenheit darüber berichtet, dass in Niedersachsen fast 700 Spielhallen geschlossen wurden. In Berlin sollen laut einigen Plänen ebenfalls mehr als 300 Spielhallen den Spielbetrieb einstellen. Selbst wenn in einigen Bundesländern wie Bayern kreative Möglichkeiten gefunden wurden, die Schließungen abzuwenden, stellt es doch für die Aufsteller der Geldspielgeräte ein großes Problem dar. Die neue Technische Richtlinie 5.0 bringt ihr Übriges und wird letztlich dafür sorgen, dass mehr Spieler aus den Spielotheken verschwinden und online spielen werden.

Das ganze Thema ist ein alter Hut und man versucht nun mit der Umfrage wiederum Druck auf die Politik aufzubauen. Interessant wäre es, wenn man die Ergebnisse nach Regionen analysiert hätte, denn letztlich gibt es nicht in jeder deutschen Stadt viele Spielhallen, aber beispielsweise der Ärztemangel oder die Parkplatznot ist vielerorts erkennbar. Die Umfrage hat man teilweise so geschickt gestaltet, dass man die eigenen Interessen besser verkaufen kann. Was aber nichts daran ändert, dass für die meisten Deutschen die Anzahl der Spielhallen ein kaum zu beachtendes Problem darstellt.

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4 Kommentare zu: Glücksspielbarometer 4/2018: Anzahl der Spielhallen kein Problem

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Löwen Entertainment möchte also die Geschäfte mehr nach Übersee verlagern?

Na geht doch, endlich mal eine gute Nachricht

Wo haben die ihre Umfrage überhaupt gemacht...im Altenheim?
Bestimmt aber nicht da wo es nur so vor...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Eine Studie zum Thema Glücksspiel, die von einem Glücksspielunternehmen durchgeführt wird.

Mich würden mal die Fragen interessieren, da man durch gezielte Fragestellung das Ergebnis durchaus beeinflussen kann.

Wenn ich gefragt...   Mehr anzeigen
Avatar von Anonym
Ein kompletter Verbot online wie offline würde einige Leben retten
Ich denke dass die Spielhallen einfach die erste Station in eine Glücksspielsucht sind. Weil wo haben die meisten Menschen die später hoch verschuldet und selbsmordgefährdet sind ihren ersten Kontakt? Es gibt meiner Meinung nach...   Mehr anzeigen

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