Das neue Glücksspielbarometer zeigt, dass sich die Deutschen eine einheitliche Regulierungspolitik beim Glücksspiel wünschen. Die Wirksamkeit der derzeitigen Regulierungen schätzen viele Deutsche als eher gering ein. Es wird wohl Zeit, dass sich etwas in der deutschen Glücksspielpolitik ändert.

Das Glücksspielbarometer ist eine Umfrage, die im Auftrag von der LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH einmal im Vierteljahr durchgeführt wird. LÖWEN ENTERTAINMENT gehört zur Novomatic Gruppe und stellt Geldspielgeräte für das österreichische Unternehmen her. Die smartcon GmbH in Mainz ist mit der Durchführung beauftragt. Rund 1.000 Online-Interviews werden geführt. Die Stichprobe gilt dabei als repräsentativ für Deutschland.

Was haben die Umfragen diesmal ergeben?

Die gesetzten Ziele des Glücksspielstaatsvertrages bewerten die meisten Deutschen als relativ positiv. Bei der Umsetzung sehen jedoch viele der Befragten Probleme, die sich vor allem aus der Ungleichbehandlung der verschiedenen Glücksspielarten ableitet. Daher würden sich 71 % der Befragten für eine einheitliche Regulierungspolitik bei allen Glücksspielformen (online und offline) aussprechen.

Durch die neusten Änderungen der technischen Richtlinien bei Geldspielgeräten in Spielhallen werden diese zunehmend unattraktiv. Die knapp 9.000 Spielotheken in Deutschland bekommen zunehmend Probleme und müssen mit sinkenden Umsätzen für 2019 rechnen. 61 % der Befragten waren der Meinung, dass eine Regulierung des Glücksspiels nichts bewirkt, wenn die Angebote für Spieler zu unattraktiv werden. Lediglich 9 % der Befragten waren bei dieser Frage anderer Meinung.

Ebenfalls waren 61 % der Befragten der Meinung, dass Spieler zunehmend Angebote aus dem nicht-regulierten Markt (Online Glücksspiel) nutzen könnten. Bisher werden schließlich knapp 20 % des Gesamtumsatzes aus dem Glücksspiel im nicht-regulierten Markt erwirtschaftet.

Im Bereich der Glücksspielwerbung gibt es auch ein großes Unverständnis bei der deutschen Bevölkerung. Beispielsweise können immer noch Online Casinos im deutschen TV mit ihren kostenlosen Spielen auf .de-Domains werben. Rizk und Mr Green schalten derzeit unterschiedliche TV-Spots.

Die Mehrheit der Befragten sprach sich für eine Gleichbehandlung aus. Nach ihrer Ansicht sollten auch staatliche Glücksspielanbieter in Deutschland Werbung schalten können.

Wie sind die Ergebnisse der Umfrage zu bewerten

Am Ende hat die LÖWEN ENTERTAINMENT GmbH die Umfrage finanziert, sodass man damit rechnen muss, dass bei der Ausarbeitung der Fragen bereits gewisse Ziele verfolgt wurden. Am Ende sollen die Umfragen dabei helfen, den Druck auf die Politik zu erhöhen und die eigene Branche in ein gutes Licht zu rücken.

Da Novomatic sich aus dem deutschen Online Glücksspielmarkt zurückgezogen hat, versucht man jetzt die Geldspielgeräte in Spielhallen und Spielbanken in einem guten Licht darzustellen. Außerdem sollen die Spielautomaten der TR 5.0 als so unattraktiv dargestellt werden, dass der regulatorische Ansatz verfolgt wurde, da die meisten Spieler sie nicht mehr zum Spielen nutzen.

Es bleibt zu hoffen, dass aus den Ergebnissen der Umfrage die richtigen Schlüsse gezogen werden. Am Ende braucht es in Deutschland endlich eine starke Regulierungsbehörde nach Vorbild Großbritanniens, die für die Vergabe aller Glücksspiellizenzen verantwortlich ist. Im online und offline Glücksspiel muss endlich ein einheitliches Sperrsystem geschaffen werden. Einheitliche Limits müssen bei allen Glücksspielarten eingerichtet werden können, damit das Zocken bei Spielern mit problematischem Spielverhalten nicht mehr so leicht eskalieren kann.

Werberichtlinien, Bonusrichtlinien und einheitliche Vorgaben bei den Geldwäschegesetzen wären ebenso wünschenswert. Am Ende sollten der online und offline Markt endlich einheitlich reguliert werden, damit das Glücksspiel nicht mehr in einer Grauzone stattfindet, sondern in einem regulierten Markt mit feststehenden und fairen Regeln, die für alle Beteiligten gelten.

Bildquelle: Fotolia 220790544 - 3D Illustration Gefühle und Emotionen © fotomek

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1 Kommentar zu: Glücksspielbarometer 2/2019: Glücksspielstaatsvertrag verfehlt die Ziele

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Bis ein Gesetz in Kraft treten wird, dass tatsächlich erfolgreich alle betroffenen Spieler vor dem Zocken schützt, wird noch einige Zeit vergehen.

Österreich und Polen machen das richtig...keine Spielos... friedliches beisammen...   Mehr anzeigen

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