Glücksspielbarometer 1/2019: Deutsche für Regulierung des Online Glücksspiels
Das Glücksspielbarometer versucht vierteljährlich ein Meinungsbild der Bevölkerung über die aktuellen Fragen im Bereich Glücksspiel zu erheben. In der neuen Umfrage kam heraus, dass eine Mehrheit der Deutschen an einer Regulierung von Online Casinospielen interessiert ist. Dadurch soll ein sicheres Angebot garantiert werden.
Die smartcon GmbH hat im Auftrag von LÖWEN ENTERTAINMENT, ein Unternehmen der Novomatic Gruppe, im Februar 2019 rund 1.000 Online Interviews durchgeführt. Dabei ging es vor allem um ein Totalverbot und die Regulierung von Online Glücksspiel. Die Stichprobenumfrage gilt als repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland.
Mehrheit lehnt Verbot von Online Glücksspiel ab
Der größte Teil der deutschen Bevölkerung hat sich bei den Umfragen für die Regulierung des Glücksspiels ausgesprochen. Eine Mehrheit von 66 % sprach sich für regulierte und sichere Online Glücksspielangebote aus. Ein Totalverbot, bei dem Nutzer möglicherweise Probleme mit der Illegalität des Glücksspiels bekommen, war nur für 7 % eine Option.
Spielerschutz ebenfalls wichtig
Die Ersteller der Studie sehen den Staat in der Pflicht, Grauzonen zuverlässig zu schließen. Die Regulierung des Online Glücksspiels solle im Bereich Spieler- und Jugendschutz außerdem strenge Standards setzen. In der Studie wurden die Maßnahmen in Spielhallen zum Spieler- und Jugendschutz von der Mehrheit der Bevölkerung als zielführend angesehen. Ein Zeichen dafür sei, dass 76 % der Befragten befürworten, dass nur Personen über 18 Jahren Zugang zu den Spielautomaten erhalten.
Außerdem befürwortet eine Mehrheit der Deutschen ein Sperrsystem für Problemspieler. Von Spielbanken sind die Systeme bereits gut bekannt, für Spielhallen gibt es einheitliche Sperrdateien bisher nur im Bundesland Hessen. Alle anderen Bundesländer wurden nie an das System angeschlossen, sodass man sich in dem Rest von Deutschland lediglich nur in den jeweiligen Spielhallen sperren lassen kann.
64 % der Befragten würden sich wünschen, dass die Sperrdateien für mehrere Glücksspielformen gelten würden. Man soll sich also nicht nur in Spielbanken oder Spielhallen sperren lassen können, sondern gleich für alle Arten des Glücksspiels. So wie man es aus Großbritannien von GAMSTOP oder aus Schweden von Spelpaus.se kennt.
Dr. Daniel Henzgen hat für LÖWEN ENTERTAINMENT das Ergebnis der Studie interpretiert:
Die Ergebnisse des Glücksspielbarometers zeigen eines ganz deutlich: Wir brauchen attraktive legale Angebote in allen Glücksspielformen – online und offline. Ansonsten werden die Konsumenten weiterhin von Staats wegen in den Schwarzmarkt getrieben.
Studie zum bekannten Problem
Die derzeitige Grauzone im Bereich Online Glücksspiel ist nicht gerade ideal. Die Ministerpräsidentenkonferenz hatte im März 2019 entschieden, dass zumindest Online Sportwetten ab 2020 reguliert werden sollen. Die Konzessionen sollen bis zum Beginn des nächsten Jahres vergeben werden. Die Regulierung im Bereich Online Casinos wurde wieder einmal verschoben und wird bis zum nächsten Glücksspielstaatsvertrag Mitte 2021 auf sich warten lassen.
Bis dahin bleibt Online Glücksspiel in Deutschland weiterhin eine Grauzone. Das Problem ist, dass dem deutschen Staatsmonopol das europäische Recht auf Dienstleistungsfreiheit entgegensteht. Mittlerweile zweifeln einige Juristen die Rechtmäßigkeit des Glücksspielmonopols zwar an, dennoch versuchen einige Politiker daran festzuhalten.
Bei den Umfragen kam auch heraus, dass sich nur 84 % der Deutschen der problematischen Situation im Bereich Online Glücksspiel überhaupt bewusst sind.
LÖWEN ENTERTAINMENT produziert unter anderem die Geldspielgeräte von Novomatic. Die Umfragen des Unternehmens verfolgen sicherlich auch immer ein konkretes Ziel des Unternehmens. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass der gute Spieler- und Jugendschutz bei Spielhallen noch einmal hervorgehoben wird. Die Spielhallenschließungen durch den neuen Mindestabstand (von Spielotheken untereinander und zu Kinder- bzw. Jugendeinrichtungen) und die Spielautomaten der Technischen Richtlinie 5.0 haben dazu beigetragen, dass Spielotheken zunehmend die Attraktivität gegenüber Online Casinos einbüßen.
Die Kampagnen zum fairen Glücksspiel mit Bastian Schweinsteiger haben für viel Kritik gesorgt. Zumal eine Studie im Auftrag der Drogenbeauftragten der Bundesregierung ergeben hat, dass es um den Spieler- und Jugendschutz in Spielhallen und vor allem der Gastronomie in Deutschland nicht so gut bestellt ist, wie man immer denkt.
Es ist auch bekannt, dass beispielsweise einige Spielhallen in Berlin den Besuchern beim Spielen mehrerer Automaten der Technischen Richtlinie 5.0 behilflich sind. Die Umbuchtaste kann durch das Servicepersonal betätigt werden. Außerdem werden manchmal mehrere Automaten (mit Codes oder Spielerkarte) durch das Personal für einen Spieler freigegeben.
Die Spielhallen versuchen folglich trotz strikter Vorgaben, die staatlichen Forderungen zu umgehen. Überprüfungen sind zumindest in Berlin kaum vorgesehen, sodass die eigentlichen Verbesserungen nur im geringen Maße greifen. Außerdem hat man immer noch kein einheitliches Sperrsystem für Spielhallen bundesweit installieren können, obwohl es bereits seit Jahren geplant ist. Das OASIS-Sperrsystem wird bisher nur von Hessen eingesetzt. Selbst dort versteht man nicht, warum der Ausbau des Systems auf andere Bundesländer nicht längst erfolgt ist.
Es bleibt zu hoffen, dass man in Deutschland eine starke Regulierung im Bereich Online Glücksspiel auf den Weg bringt. Die Lizenzauflagen sollten nach britischem oder schwedischem Vorbild festgelegt werden und Regelungen zu folgenden Punkten enthalten:
- Identitätsüberprüfungen vor der Einzahlung (sodass es keine Probleme bei der Auszahlung geben kann)
- ein einheitliches Sperrsystem
- Möglichkeiten zum Festlegen von Limits (im Profil)
- transparente Auszahlungsquoten
- faire Bonusangebote mit klaren Regeln (die auf einen Blick einsehbar sein müssen)
- Vorgaben zum Jugendschutz (auch beim Demo-Spiel)
Für Online Glücksspiel sollte es klare Regeln geben. Es bleibt zu hoffen, dass seitens der Politik in etwas mehr als 2 Jahren eine vernünftige Regulierung des Glücksspiels auf den Weg gebracht wird. Für die Spieler würde es wahrscheinlich mehr Sicherheit im Bereich der Internetcasinos bringen.
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1 Kommentar zu: Glücksspielbarometer 1/2019: Deutsche für Regulierung des Online Glücksspiels
Kommentar verfassenAnonym
13.04.2019 um 17:13 UhrEinsatz selber buchen, maximal 10€ laden, Pausen die der Nachfolger vom letzten Spieler absitzen muss, Ewiges rüber buchen im... Gewinnfall damit man die Kohle wieder verzockt oder nie wieder in ne Spielo geht.
Das Sperrsystem in Deutschland ist totale Comedy.. Kein einheitliches Sperrsystem in Deutschland im Jahre 2019 möglich... Haha!
Die Leute sollen in die staatlichen Spielbanken gehen, so sieht es aus. Nix Spielerschutz... Mehr anzeigen
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