Berlin - Razzien gegen unerlaubte Pokerrunden
Wieder mal treibt das illegale Glücksspiel sein Unwesen. Diesmal in der Hauptstadt Berlin, wo es gleich zu zwei Razzien im Stadtteil Kreuzberg kam. Waffen, Drogen und Bargeld konnten beschlagnahmt werden.
Das illegale Glücksspiel hat zu Zeiten der COVID-19 bedingten Lockdowns definitiv zugenommen und damit geht auch der Anstieg von Razzien der Polizei einher. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich sind Glücksspiel-Razzien nicht mehr selten: In der Alpenrepublik verbreiten sich momentan die sogenannten Untergrund-Casinos ganz stark. Dabei handelt es sich um leer stehende Immobilien, die dann in eine Glücksspielstätte umfunktioniert werden.
Aber auch Salzburg ist neben Wien ein Hotspot für das illegale Glücksspiel. Die beiden Städte sind am meisten vom illegalen Glücksspiel in Österreich betroffen. In Salzburg gab es vor Kurzem gleich vier Razzien, bei denen rund 69 Spielautomaten beschlagnahmt und Geldstrafen von circa 500.000 Euro verteilt wurden.
Die Zunahme der “Verlagerung” der illegalen Glücksspielaktivitäten in die “Hinterzimmer” stehen sehr wahrscheinlich in Verbindung mit der Schließung der Spielhallen. Um diesen Trend jedoch zu bremsen, müssten wohl ausreichende Angebote zur Verfügung stehen. Doch die Automatenbranche befindet sich nun mal durch wiederholte Lockdown-Schließungen in einer kritischen wirtschaftlichen Lage. Große Umsatzeinbrüche wurden zur Normalität. Die Förderung von legalen Angeboten könnte unter Umständen die Ausbreitung des Schwarzmarkts mindern.
Auch der neue Glücksspielstaatsvertrag sorgt bei so manchen Unternehmen für Bedenken, falls mit diesen striktere Beschränkungen für Spielhallen einhergehen werden.
Durch immer strengere Vorschriften für Spielhallen wurden in letzter Zeit schon zahlreiche Spielhallen geschlossen.
Zwei Razzien in Kreuzberg
Ein aktuelles Beispiel für die Veranstaltung von illegalem Glücksspiel ereignete sich in Berlin. Da gab es zwei Razzien im Kampf gegen unerlaubte Pokerrunden. Dabei kam es auch wieder zur Beschlagnahmung von Bargeld und Spielautomaten. Neben den illegalen Glücksspielaktivitäten bereiten auch die damit verbundenen Nichteinhaltungen von etwaigen Schutzmaßnahmen gegen den COVID-19-Virus Sorgen.
Bei zwei ganz aktuellen Razzien im Stadtteil Kreuzberg wurden keine Vorsichtsmaßnahmen eingehalten. Schon im Eingangsbereich der Lokalität traf die Polizei auf eine Personengruppe, die keinen Mindestabstand zueinander eingehalten hat. Zudem waren alle diese Personen alkoholisiert.
Nachdem sich die Polizei, die anonyme Hinweise auf die mögliche Veranstaltung von illegalem Glücksspiel erhalten hat, Zugriff durch einen Durchsuchungsbeschluss ermöglicht hat, wurde eine weitere Gruppierung von Menschen im Alter von 23 und 56 Jahren aufgefunden, die weder Hygienevorschriften noch Abstandsregeln einhielten und sich gerade mit Glücksspiel beschäftigten.
Waffen, Drogen und Bargeld
Aber es kam in diesem Fall noch schlimmer: Neben Bargeld in der Höhe von rund 8000 Euro und Glücksspielutensilien wie einem Pokertisch und einem Spielkoffer sowie insgesamt sieben Spielautomaten konnten auch Drogen und Waffen beschlagnahmt werden. Dabei handelte es sich unter anderem um 16 Aufbewahrungsbehälter mit Kokain, zwei Tüten Cannabis, einem Schlagring und einer Schreckschusspistole. Es wird angenommen, dass das Bargeld als Spieleinsatz verwendet wurde. Nach der Sicherstellung der Gegenstände und Aufnahme der Personalien versiegelte die Polizei die Wohnung in der Kochstraße und leitete Anzeigen wegen Verstoß gegen die Infektionsschutzverordnung aufgrund illegalem Glücksspiel und Verstoß gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz ein.
Bei einer weiteren Razzia, ebenfalls in Kreuzberg, ging es ähnlich zu. Da wurden bei einem illegalen Pokerturnier mehrere 10.000 Euro und zwei Spielautomaten beschlagnahmt. Insgesamt waren 13 Personen in diese unerlaubte Aktion involviert. Die Wohnung, deren Fenster von innen zwecks Sichtschutz verklebt waren, wurde von der Polizei ebenfalls versiegelt.
Quelle Titelbild: https://pixabay.com/de/photos/stadt-berlin-dunst-menschen-br%C3%BCcke-5104205/
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