Französische Glücksspiel-Firma Partouche zieht sich aus Japan zurück
Japan versucht seit mehreren Jahren, Casino-Resorts nach dem Vorbild von Las Vegas im eigenen Land zu realisieren. Es kam immer wieder zu Verzögerungen, weil der Rückhalt der Bevölkerung teilweise fehlte. Nun hat sich das französische Unternehmen Partouche aus der japanischen Branche zurückgezogen, obwohl man mit einem japanischen Unternehmen einen Entwurf für ein Casino-Resort entwickeln wollte.
Das geplante Casino sollte im Themenpark Huis Ten Bosch in der Stadt Sasebo in der Präfektur Nagasaki entstehen. Der Vergnügungspark besticht mit einem niederländischen Flair. Es gibt dennoch viele Attraktionen wie Bootsfahrten, Museen, Shopping-Center und ein Riesenrad. Die französische Hotel- und Casino-Betreiber Groupe Partouche ist eine Partnerschaft mit Oshidori International Holdings Limited für die Entwicklung eines integrierten Resorts eingegangen.
Ende Mai hatte die Groupe Partouche bereits angekündigt, dass man die Kooperation beendet. Die Groupe Partouche ist ein großes französisches Glücksspielunternehmen und betreibt mehr als 30 Standorte in Frankreich. Man hat zwar die Zusammenarbeit aufgekündigt, beobachtet aber weiterhin die Glücksspielszene in Japan, um eventuell noch daran teilhaben zu können.
Die Ankündigung wurde erst im August 2020 offiziell bekannt gegeben. Warum man mit der Pressemeldung drei Monate gewartet hat, ist nicht weiter bekannt.
Investoren ziehen sich aus Japan zurück
Die Groupe Partouche ist nicht das einzige Unternehmen, was sich zurückzieht. Wynn Resorts hatte beispielsweise vor acht Monaten ein Büro in Yokohama eröffnet. Es wurde in den letzten Wochen ebenfalls geschlossen. Das Unternehmen begründete die Schließung mit den negativen Auswirkungen von Covid-19 auf die Entwicklung der Casino-Resort-Projekte in Japan.
Das Unternehmen Las Vegas Sands hat sich ebenso zurückgezogen. Der ausschlaggebende Grund waren hier die hohen Ausgaben. Caesars Entertainment musste ebenfalls die Projekte in Japan auf Eis legen. Beobachter meinen, dass die Fusions-Prozesse mit Eldorado Resorts hier ein Grund sein könnten.
Zwar ist die Coronapandemie mit Verlusten in Milliardenhöhe für die Glücksspielbranche ein ernstes Problem. Dennoch sehen Beobachter im Rückzug der Investoren auch Verfehlungen der Regierung. Es gab immer wieder Verzögerungen bei der Einführung der japanischen Glücksspielgesetze für die Casino-Resorts. Sie sollten regeln, wie Casino- und Resort-Betreiber die Aktivitäten verwalten können. Die Investoren scheinen derzeit verunsichert zu sein.
Oshidori vom Casino-Resort Nagasaki bleibt optimistisch
Der japanische Casinobetreiber, die Oshidori International Holdings Limited, möchte dennoch an der Ausschreibung für das Casino-Resort-Programm der Präfektur Nagasaki teilnehmen. Man ist sich sicher, dass der Rückzug des französischen Groupe Partouche keine Auswirkungen auf die eigenen Pläne haben wird. Ein Sprecher des Unternehmens aus Hongkong teilte zudem mit, dass Partouche und Oshidori lediglich eine vorläufige Übereinkunft getroffen haben. In der Pressemitteilung hieß es dazu:
Da sich die Diskussion in einem sehr vorläufigen Stadium befand und beide Parteien nicht an tatsächlichen Kooperationsbemühungen beteiligt waren, die zu einer endgültigen Vereinbarung führten, glaubt Oshidori nicht, dass eine solche Kündigung Auswirkungen auf das Angebot des Unternehmens für Nagasaki haben wird oder eine Bedrohung darstellt.
Das Unternehmen ist sich sicher, dass man für den Themenpark Huis Ten Bosch in der Stadt Sasebo ein Casino-Angebot vorlegen werde. Es soll aufregender sein als jedes andere Projekt.
Positives Zeichen: Matsui veröffentlicht neue Jetons zum Schutz vor Covid-19
Im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus hat der japanische Gaming-Chip-Anbieter Matsui neue Jetons entwickelt. Durch sie soll die Ausbreitung von Mikroorganismen verhindert werden. Die neue Technologie Nova Guard Chip Protect soll dabei verwendet werden. Die neue Technologie soll sicherstellen, dass jeder Teil des Chips, der von Besuchern und Dealern berührt wird, antimikrobiell ist. Mikroorganismen sollen abgetötet und deren Wachstum oder Ausbreitung gestoppt werden.
Trotz des antimikrobiellen Materials im Kunststoffrand und eines neuen mittleren Aufklebers sollen Aussehen, Beschaffenheit und Gewicht der neuen Jetons nicht anders als bei den alten Jetons sein. Wie bei allen Matsui-Casino-Chips ist das Hinzufügen derselben Sicherheitsmerkmale und Designoptionen möglich. Die Chips wurden auf ihre Wirkung ausgiebig getestet. Der Geschäftsführer der Matsui Asia Limited, Shigeki Machida, kommentierte die Gründe für die Entwicklung wie folgt:
Seit dem Beginn der globalen Pandemie vor über sechs Monaten haben wir sehr hart gearbeitet und viel investiert, um dieses Produkt für die Massenproduktion zu entwickeln und vorzubereiten. Während sich die Pandemie schnell von Asien nach Europa und dann nach Amerika verlagerte, haben wir zahlreiche Casinos gesehen und mit ihnen gesprochen, die begonnen hatten, ihre eigenen Methoden zum Reinigen und Sterilisieren von Chips anzuwenden, von antiviralen Sprays bis zu UV-Sterilisatoren.
Die Casinobranche weltweit leidet unter den Auswirkungen der Lockdowns und muss neue Sicherheitskonzepte vorlegen. Zwar werden die Jetons in Japan vorerst nicht in den Einsatz kommen, da es immer noch keine Casino-Resorts in dem Land gibt, aber sie werden sicherlich weltweit Abnehmer finden. Das Unternehmen Matsui möchte damit einen Beitrag leisten, um die Ausbreitung von Viren zu stoppen. In Sachen Casinos ist es die positivste Meldung aus Japan in den letzten Wochen. Ob die geplanten Casino-Resorts im Laufe der Zeit wirklich kommen, bleibt aber weiterhin fraglich.
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