USA: Pennsylvania öffnet Online Casinos den Glücksspiel Markt
Die Veranstalter von Glücksspielen haben es in den USA nicht besonders einfach. Die meisten Staaten verbieten das Geschäft, sodass sich vor allem die Legenden von den beiden Hauptzentren Las Vegas und Atlantic City zum Spielen aufrechterhalten. In den letzten Jahren werden die Verbote immer löchriger und jetzt möchten bereits 4 US-Bundesstaaten einen gemeinsamen Rahmen für Online Casinos festlegen. New Jersey, Nevada und Delaware wollen ihre Märkte zusammenlegen und am 30. Oktober wurde ebenfalls bekannt, dass Pennsylvania sich beteiligen möchte.
Der Kontinent Nordamerika - wobei besonders die Vereinigten Staaten von Amerika - wird immer noch mit dem „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ gleichgesetzt. Im Bereich des Glücksspiels in Casinos kann man die dortige viel gelobte Freiheit nur schwer finden. 22 der 50 Bundesstaaten erlauben überhaupt kommerzielles Glücksspiel, 4 von ihnen haben jetzt gemeinsame Pläne für Online Casinos, Poker, Lotto und Sportwetten. Damit können demnächst 25,62 Millionen Amerikaner am Online Glücksspiel teilnehmen. 8 % der 323,1 Millionen Einwohner der USA kommen durch die neuen Pläne in den Genuss dieser Freiheit.
Glücksspiel in den USA - die derzeitige Situation der Spielbanken
Wenn man in Amerika um Geld spielen möchte, fallen den meisten Menschen sofort 2 Orte ein: Las Vegas, die Glitzerstadt in der Wüste Nevadas und Atlantic City, das Pendant an der Ostküste in der Nähe von Philadelphia.
Glücksspiele können nach US-amerikanischem Recht legal durchgeführt werden, wobei es für Online Gambling erhebliche Einschränkungen gibt. Die 50 Bundesstaaten können allerdings selbst entscheiden, ob und wie sie Glücksspiel regulieren oder ob sie es besser verbieten wollen. Außerdem sieht das Bundesgesetz einen Spielraum für „Native American Trust Land“ (die Reservate der amerikanischen Ureinwohner) vor, wenn zwischen Staat und Stammesregierung gemäß dem „Indian Gaming Regulatory Act“ von 1988 eine Vereinbarung getroffen wurde.
Fakt ist, Nevada im Westen des Landes und Louisiana am Golf von Mexiko sind die einzigen Staaten, die derzeit kommerzielles Glücksspiel im gesamten Bundesgebiet erlauben. In den anderen Staaten verhängen sowohl die Regierung als auch Kommunalbehörden Lizenz- und Zoneneinschränkungen.
So sind in New Jersey beispielsweise alle Angebote auf eine Stadt (Atlantic City) beschränkt. Gleiches gilt für Tunica in Mississippi. In einigen Bundesstaaten sind Casinos nur auf Flussbooten erlaubt. Sie sehen teilweise wie alte Raddampfer aus, die damals über den Mississippi gefahren sind. In der Regel sind sie aber fest im Gewässer verankert. In den Bundesstaaten Iowa, Mississippi, Illinois, Missouri und Indiana kann man sie immer noch finden.
Manchmal kann auch nur in den Indianerreservaten gespielt werden, wobei hier die Stämme ihren gesetzlichen Schutz nutzen, um die Casinos zu eröffnen. In Kalifornien war das Vorgehen lange Zeit ein sehr umstrittenes politisches Thema.
Eine kleine Randnotiz: Glücksspiel zu Wohltätigkeitszwecken (z. B. Bingo in Kirchengemeinden) ist in 46 der Bundesstaaten erlaubt und Lotterien finden sich in 43 Staaten. Es ist meist unklar, warum in manchen Staaten ein Verbot für kommerzielles Glücksspiel in Casinos von Privatunternehmern besteht.
Sind Online Casinos in den USA verboten?
Das Online Glücksspiel wurde eigentlich nie verboten. Bis 2006 gab es nur den „Federal Wire Act“ von 1961, der Sportwetten zwischen den Staaten untersagte. Andere Glücksspiele wurden nicht beschrieben. Als Folge von mehreren Gerichtsverfahren hat man dann 2006 im „Unlawful Internet Gambling Enforcement Act“ zwar nicht das Online Glücksspiel verboten, aber Finanztransaktionen mit den Anbietern, weshalb einige den Dienst für US-Kunden einstellten. Große Kritik gab es an dem Gesetz, da eine Definition von „unerlaubten Internet Glücksspiel“ nicht vorgesehen war.
Vor allem Pokernetzwerke stellten den Dienst nicht ein und 2009 wurden zum ersten Mal 34 Millionen US-Dollar von 27.000 Spielern durch das Justizministerium beschlagnahmt. Die Spieler stammten alle aus dem Southern District New Yorks.
Ende 2009 gab es verschiedene Diskussionen zu dem recht umstrittenen Gesetz von 2006, wobei man mit dem „Internet Gambling Regulation, Consumer Protection, and Enforcement Act“ als Folge einen Gesetzesvorschlag vorgebracht hat, der Online Poker und weitere Glücksspiele im Internet regulieren und legalisieren sollte. Begründet wurde es vor allem mit dem Schutz der Verbraucher. Am 28. Juli 2010 wurde das Gesetz verabschiedet.
Im November 2010 war New Jersey dann der erste Bundesstaat, der Online Glücksspiel in Form von Poker, Casino Tischspielen und Spielautomaten erlaubte, Sportwetten wurden erst einmal ausgeklammert. Für Nevada haben sich bisher 23 verschiedene Anbieter lizenzieren lassen, bei denen jetzt die 8,94 Millionen über 21-jährigen Einwohner spielen können. Mittlerweile haben Nevada mit 2,94 Millionen und Delaware mit 950.000 Einwohnern ebenfalls Online Glücksspiel erlaubt.
Pennsylvania will nun auch Online Gambling legalisieren
Vor einigen Wochen wurden Pläne bekannt, die die Zusammenlegung der Märkte von New Jersey, Delaware und Nevada beinhalten. Pennsylvania verabschiedete zudem letzte Woche im Repräsentantenhaus die „House Bill 271“, mit der sich der Bundesstaat einem gemeinsamen Online Glücksspielmarkt anschließen würde. Am Montag wurde nun bekannt, dass auch der Gouverneur Tom Wolf dem Gesetz nicht im Wege stehen wird.
In Pennsylvania sollen demnächst dann nicht nur Online Casino-Spiele und Poker erlaubt sein, sondern auch das Wetten auf Fantasy-Sports, der Verkauf von Lotterielosen sowie die Annahme von Sportwetten via Internet. 5 Videospielautomaten dürfen außerdem in Truck-Stopps aufgestellt werden und in 8 Flughäfen (darunter Pittsburgh und Philadelphia) soll es „Tablet Gambling“ unter hohen Auflagen geben dürfen. Weitere 12,78 Millionen Einwohner der USA können dann online spielen.
Die Regierung in Pennsylvania geht davon aus, dass man so 200 Millionen US-Dollar mehr für Lizenzgebühren und Steuern einnehmen kann. Das ist relativ beachtlich, zumal man im letzten Jahr bereits 1,4 Milliarden Einnahmen durch die Glücksspielbranche erzielte. Da der Bundesstaat dennoch ein prognostiziertes Haushaltsdefizit von 2,2 Milliarden Dollar vor sich hat, ist dieses Glücksspielgesetz Teil eines umfangreichen Pakets, um den Haushalt zu sanieren.
Fazit: USA wird offener gegenüber Online Glücksspiel
Demnächst können sich die Einwohner der 4 Bundesstaaten folglich über ein zusammengelegtes Glücksspielangebot freuen, das aus Spielautomaten, Poker und Tischspielen besteht. Mitte 2018 wird als realistischer Termin angesehen, bis auch in Pennsylvania das Angebot angekommen ist. Außerdem versuchen viele andere Bundesstaaten derzeit, Online Spielhallen oder Online Poker zu regulieren. In New York, Kalifornien, Michigan, Massachusetts, Maryland und Mississippi gibt es solche Bestrebungen.
In den USA macht sich langsam ein Umdenken bemerkbar. Man setzt nicht mehr auf ein striktes Verbot, sondern eher auf kontrolliertes und reguliertes Spielen, was sicherlich der beste Weg ist, wenn man an den Spieler- und Verbraucherschutz denkt.
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