Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) fordert, dass im Kampf gegen illegales Glücksspiel mehr spezialisierte Ermittler zum Einsatz kommen. Bislang sieht die Situation in vielen Bundesländern so aus, dass sich die Kriminalpolizisten neben dem illegalen Glücksspiel noch um andere Kriminalitätsbereiche kümmern müssen, sodass sie sich nicht nur auf dieses Thema fokussieren können. Aber braucht es wirklich mehr spezialisierte Kripo-Ermittler in diesem Bereich?

Erst im April dieses Jahres berichteten wir über die aktuelle Polizeistatistik, wonach es zuletzt zu einer deutlichen Steigerung von unerlaubtem Glücksspiel in Deutschland gekommen ist. Genauer gesagt gab es im vergangenen Jahr 5.281 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 waren es noch 947 Fälle. Da die Anbieter illegaler Glücksspiele hierzulande Milliarden verdienen, ist es laut der GdP erforderlich, dass die Polizei sich entsprechend spezialisiert, um den Ermittlungsdruck zu erhöhen.

GdP: Kaum Hauptsachbearbeiter für illegales Glücksspiel bei der Polizei

In einer Pressemitteilung vom 28. August kritisiert die GdP unter anderem, dass es in den einzelnen Bundesländern kaum Hauptsachbearbeiter für illegales Glücksspiel gibt. Das hat zur Folge, dass sich die Kriminalbeamten zumeist auch noch parallel um andere Deliktsbereiche kümmern müssen und dementsprechend weniger spezialisiert sind. Die GdP fordert deshalb zum einen eine deutliche Aufstockung der kriminalpolizeilichen Ermittler sowie intensive Fort- und Weiterbildungsangebote, damit den Polizisten stets der aktuelle Wissensstand vermittelt werden kann.

Darüber hinaus sei es laut GdP notwendig, dass die Ermittlungsdienststellen im kooperativen Verbund mit anderen Bundesländern gegen die kriminellen Akteure im Bereich des illegalen Glücksspiels vorgehen. Erst im Sommer dieses Jahres berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass das LKA fehlende Mittel gegen illegales Glücksspiel in NRW bemängelt.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) ist eine 1950 gegründete Gewerkschaft mit über 200.000 Mitgliedern. Die GdP ist dabei föderalistisch organisiert und besteht aus 16 Landesbezirken. Der Vorsitzende der GdP ist Jochen Kopelke.

Komplexe Rechtslage muss vereinfacht werden

Die Polizeigewerkschaft kritisiert außerdem, dass die Rechtslage derzeit zu komplex ist. Für die Kriminalbeamten wird dadurch die Arbeit unnötig erschwert und teilweise blockiert. Das vordergründige Ziel müsse darin bestehen, der Polizei die Arbeit zu erleichtern, um Hinterleute besser ermitteln zu können und die illegalen Verdienstmöglichkeiten für die Täter massiv einzuschränken.

Da es sich beim illegalen Glücksspiel häufig um organisierte Kriminalität handelt, muss zudem dafür gesorgt werden, dass die OK-Strukturen schnell und nachhaltig zerschlagen werden können. So schlägt die GdP beispielsweise vor, der Polizei zusätzliche Ermittlungsinstrumente wie die Telekommunikationsüberwachung mit an die Hand zu geben.

Anfangs dieses Jahres forderte Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP), dass die Beteiligung am illegalen Glücksspiel zukünftig nur noch als Ordnungswidrigkeit gewertet werden soll. Bislang handelt es sich hierbei um eine Straftat. Betreiber von illegalen Spielautomaten sollen sich demnach aber auch in Zukunft strafbar machen.

Vor Gericht werden die Täter dabei häufig nur zu Geldstrafen verurteilt, was wenig abschreckend ist, da die Täter meist innerhalb kürzester Zeit die Strafen mit ihren illegalen Automaten wieder „eingespielt“ haben. Im August berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass die Umsätze in Spielhallen rückläufig sind und auch dadurch Kriminelle profitieren.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/polizei-polizist-polizeiuniformen-378255/

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10 Kommentare zu: Gewerkschaft der Polizei (GdP) will gegen illegales Glücksspiel vorgehen

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Haben wir keine andere Probleme außer Illegale Casinos ?
Ich finde die Schränken uns enorm ein, und nehmen uns die Freunde überhaupt noch zu spielen.
Finde ich absolut nicht okay.
Wir entscheiden alles selbst wo wir spielen.
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Wir entscheiden im den letzten 20 Jahren kaum noch etwas selbst, verglichen mit der Zeit davor. Frag mich wann die Gesellschaft mal aufwacht. Wahrscheinlich gar nicht, weil viele die Zeit davor nicht mehr kennen.
Ich persönlich finde es schon gut, dass die GdP gegen illegale Casinos beharrlicher vorgehen will. Der Staat hat die Aufgabe, die Bevölkerung vor Gefahren zu schützen. Und in den illegalen Casinos (gerade in irgendwelchen...   Mehr anzeigen
Ich wünschte, der Staat würde genauso viel für andere echte Kriminelle mobilisieren, zum Beispiel für echte Geldwäscher und große Diebe, aber sie sind bereits Teil des Monopols. Jetzt ist es wichtig, dass Hans 100 € beim...   Mehr anzeigen
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Dadurch, dass beim illegalen Glücksspiel häufig organisierte Banden agieren, verfolgt man hier m.E. schon die "Richtigen" und es lohnt sich, entsprechende Ressourcen zu investieren
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Als Polizist hätte ich auch mehr Lust auf so einen Job anstatt mir ständig aufs Maul geben lassen zu müssen.
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Haben die keine anderen Probleme?🤔
Solange die Polizei personalmäßig nicht besser ausgestattet ist gibt es wahrscheinlich genug andere Dinge die vorrangig sind.
Ich sehe die Priorität auch eher so, dass das "Personal" was vorhanden geschweige denn überhaupt arbeitsfähig ist den Fokus vorrangig auf wirklich schwer kriminelle Bereiche fokussiert. Weil mal ganz kurzsichtig gesagt landet die...   Mehr anzeigen
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@Endstation: Ich glaube, dass die GdP genau das erreichen will. Es geht hier nicht um den "kleinen" Freizeitspieler, sondern um organisierte Kriminalität. Die ist im illegalen Glücksspielsektor das größte Problem und hier lohnt es sich,...   Mehr anzeigen
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