Die Formel 1 in Las Vegas zieht Milliardenklage nach sich
Was für ein Spektakel: Am vergangenen Wochenende feierte die Formel 1 ihr Debüt in der Glücksspielmetropole Las Vegas. Die Erwartungen waren groß, auch wenn der Gewinner bei der derzeitigen Kräfteverteilung schon im Vorfeld fast feststand. Leider lief aber nicht alles so wie erhofft. Die Verantwortlichen sehen sich deshalb nun sogar mit einer Sammelklage in der Höhe von mehr als 1 Milliarde US-Dollar konfrontiert!
Stadtrennen sind in jeder Motorsportserie besonders anspruchsvoll – sowohl für die Fahrer als auch für die Verantwortlichen. Es gilt mit dem Belag bzw. den Bedingungen echter, tagtäglich genutzter Straßen zu arbeiten und diese optimal vorzubereiten. Typische Verschleißspuren müssen ausgebessert, Zäune zum Schutz der Umgebung aufgestellt und die gesamte Renninfrastruktur auf vergleichsweise geringem Raum organisiert werden. Dass dabei – gerade dann, wenn es sich um ein Debüt handelt – einiges schiefgeht, ist keine Seltenheit.
Mit dem, was beim ersten Wettbewerb der Formel 1 in Las Vegas (seit 1982) passierte - und den entsprechenden Nachwirkungen - hatte allerdings wohl niemand gerechnet: Das Auftakttraining wurde nach einigem Hin und Her aufgrund von Streckenschäden abgebrochen. Die Fans, die erst lange auf den zweiten Durchlauf warten mussten und die man schließlich doch ohne Rennaction nach Hause schickte, waren über diesen Umstand kaum erfreut. Nicht wenige von ihnen schlossen sich daraufhin einer Sammelklage an. Es geht um saftige 1,05 Milliarden US-Dollar!
Was war beim Training der Formel 1 in Las Vegas 2023 passiert?
Beim Auftakttraining der Formel 1 in Las Vegas löste sich am Donnerstagabend bereits nach acht Minuten eine Kanalabdeckung auf dem neuen Stadtkurs. Der Ferrari von Carlos Sainz wurde dadurch erheblich beschädigt. Daraufhin brach man die Session ab.
Die Verantwortlichen ließen alle Stellen der Strecke ausbessern, an denen die Gefahr eines ähnlichen Vorfalls bestand. Das dauerte eine ganze Weile, wodurch das eigentlich für Mitternacht angesetzte zweite Training verschoben werden musste. Der neue Termin um 2:30 Uhr konnte jedoch nicht eingehalten werden. Tatsächlich erklärten die Organisatoren den Lauf um 1:30 Uhr für nicht durchführbar und schickten die Fans nach Hause..
Angesichts der alles andere als günstigen Tickets für das Event, über die wir im Frühjahr 2023 im Zusammenhang mit dem Vertragsschluss der Formel 1 mit Las Vegas bis 2032 berichteten, war Ärger vorprogrammiert.
35.000 Fans beteiligen sich an Sammelklage
Wie unter anderem ESPN berichtete, hat die Anwaltskanzlei Dimopoulos zusammen mit JK Legal & Consulting eine Sammelklage gegen die Formel 1 bzw. den Organisator des Grand Prix in Las Vegas vor dem Bundesgericht in Nevada eingereicht. Die Beklagten sind Liberty Media als Promoter des Rennens und das Unternehmen TAB, welches in Las Vegas für die Arbeiten an der Strecke zuständig war.
Den Unternehmen werden Vertragsbruch, Fahrlässigkeit und irreführende Handelspraktiken vorgeworfen. Die Kanzlei Dimopoulos ist der Meinung, dass die Strecke nicht in einem rennfertigen Zustand gewesen sei. Es heißt in der Klage, dass die Ausrichter des Rennens es versäumt hätten, spezifische Mängel zu beseitigen. Das bezieht sich selbstverständlich vor allem auf die fehlerhafte Risikoeinschätzung oder Installation des Wasserschachts, der zu dem Vorfall im Training führte. Die Strecke sei für den Lauf nicht rennbereit gewesen, da ist sich Dimopoulos sicher.
Manifestiert wurden die Beanstandungen in einer Sammelklage, die im Namen von 35.000 Fans erfolgte. Beteiligt sind vor allem Zuschauer, die Karten speziell für den Auftakttag gekauft hatten und nicht etwa noch an anderen Renntagen zugegen waren. Die Forderung der Juristen: mindestens 30.000 Dollar Schadenersatz pro Person. Insgesamt stehen damit wenigstens 1,05 Milliarden US-Dollar an Strafzahlungen im Raum. Das sind umgerechnet ca. 960 Millionen Euro.
Die Formel 1 kam den betroffenen Fans durchaus entgegen. Als Entschädigung für ihre mehrere Hunderte Dollar teuren Karten für das Event bot man Warengutscheine im Wert von 200 Dollar an. Die Kanzlei bemängelte dabei jedoch, dass eine Rückerstattung des Eintrittspreises nicht zur Debatte stand. Die Forderung einer umfassenden finanziellen Entschädigung würde deshalb jetzt bei Dimopoulos liegen. Neben der geldlichen Beeinträchtigung kam es laut der Kanzlei auch zu gewissen seelischen Qualen. Diese würden aus einem „vorsätzlichen, rücksichtslosen und absichtlichen Verhalten der Beklagten“ resultieren: Das legt die Klageschrift sinngemäß nahe.
Der Organisator argumentiert mit Sicherheitsvorkehrungen
Der Veranstalter ist sich keiner Schuld bewusst. Für ihn ist die nächtliche Räumung der Zuschauerzonen wichtig gewesen, um den Arbeitsschutz der Angestellten und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten.
Der Sprecher des Grand Prix wollte zunächst keine Angaben zum Rechtsstreit machen. Der Fokus läge laut Organisator darauf, den Fans ein unterhaltsames Erlebnis zu bieten, dabei aber auch für eine sichere Umgebung zu sorgen. Letzteres sei immer oberste Priorität. Offenbar hat man in Anbetracht der Vorfälle aus dem ersten Training ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Sicherheit der Tausenden Fans gehabt.
Fazit
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/max-verstappen-rot-stier-f1-4341611/
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