Die Malta Gaming Authority hat jetzt in einem neuen Bericht den Fachkräftemangel im Bereich der Online Casinos thematisiert. Am Ende vom Jahr 2017 waren fast 800 Stellen in der iGaming-Industrie Maltas nicht besetzt. Den größten Anteil machten dort fehlende Programmierer aus.

Im Jahr 2017 waren 5.861 Vollzeitangestellte auf Malta in der Online-Gaming-Industrie beschäftigt. Im Laufe des Jahres stieg die Zahl der Angestellten in diesem Bereich um 10 %. Gleichzeitig waren trotzdem 781 Stellen nicht besetzt, wobei das größte Problem ist, dass die Unternehmen keine Fachkräfte mit den erforderlichen Qualifikationen finden.

Die Glücksspielindustrie ist auf Malta sehr stark. 2017 hatte man eine Bruttowertschöpfung von 1,1 Milliarden Euro in dem Sektor. Der Bereich macht 11 % der maltesischen Wirtschaft aus. Gegenüber 2016 konnte man noch einmal eine Steigerung von 10 % verzeichnen. Derzeit gibt es auf Malta 294 Glücksspielfirmen, die insgesamt 6.673 Vollzeitstellen hätten generieren können.

Zwar macht der Arbeitsmarkt im Bereich der Glücksspielfirmen lediglich 4 % des gesamten Arbeitsmarkts von Malta aus, man muss aber sehen, dass dafür die Bruttowertschöpfung in dem Bereich deutlich größer ist als in anderen Sektoren. Die Glücksspielbehörde Maltas hat deswegen eine Umfrage bei den Glücksspielanbietern gestartet und die Gründe für die offenen Stellen erfragt.

In welchen Bereichen werden Arbeitskräfte gesucht?

Man hatte festgestellt, dass die vakanten Stellen sich in 6 Kategorien einteilen lassen:

  • Spielentwicklung und Spielbetrieb
  • Datenanalyse
  • Marketing
  • Rechts-, Risiko- und Konformitätsbewertung-Management
  • Technologie
  • Finanzen, Zahlungen und Personalwesen

Man hat festgestellt, dass im Bereich Spieleentwicklung und Betrieb 269 Stellen unbesetzt sind. Das sind 35 % der unbesetzten Arbeitsplätze. 183 Stellen (23 %) waren im Bereich Marketing nicht besetzt. Außerdem fehlten 135 iGaming-Technologiepositionen (17 %). Im Bereich Recht und Risikobewertung waren 84 Stellen offen. 67 Arbeitskräfte fehlten im Finanzsektor und der Personalabteilung, im Bereich Datenanalyse waren lediglich 43 Stellen nicht besetzt.

Gründe für die offenen Stellen

In den Bereichen Marketing und Technologie stellte man fest, dass die Nachfrage in anderen Sektoren ebenfalls immens ist. Ein allgemeines Problem ist es scheinbar, Programmierer und Designer auf der Insel zu finden. Man hatte die Glücksspielfirmen nach den Gründen der offenen Stellen gefragt.

7 % der Anbieter haben angegeben, dass das Interesse im Glücksspielsektor zu arbeiten, zu gering ist. Ansonsten ist der Konkurrenzdruck unter den Firmen nach der Suche von Arbeitskräften sehr stark. Etwa 23 % sahen es als Grund für die offenen Stellen an. Ansonsten besteht auch ein Mangel an Erfahrung (33 %) bei den Arbeitskräften beziehungsweise fehlen Qualifikationen bei den Bewerbern. In diesem Bereich gibt es neben fehlenden Programmierkenntnissen auch fehlende Fremdsprachenkenntnisse.

Nur 11 % der Firmen haben angegeben, dass die unbesetzten Stellen für sie nur ein kleines Problem darstellen. Lediglich 2 % hatten angegeben, dass es ein Problem ist, Arbeitskräfte aus dem Ausland abzuwerben.

Welche Qualifikationen fehlen wirklich?

In dem Bericht selbst werden für die verschiedenen Arbeitsgebiete unterschiedliche Qualifikationen aufgeschlüsselt, die bei den jeweiligen Berufen wichtig sind. Die Glücksspielbehörde kommt zu dem Schluss, dass 67 % der Arbeitsstellen eigentlich von Menschen besetzt werden könnten, die direkt von der Schule kommen, sofern sie eingearbeitet werden. Ansonsten stellen neben dem fehlenden Know-how in Sachen Programmierung vor allem Sprachprobleme einen Hauptgrund für vakante Stellen dar.

Welche Methoden werden zum Finden neuer Spieler verwendet?

Man hatte auch versucht herauszufinden, wie Glücksspielanbieter neue Mitarbeiter finden. Der größte Teil (37 %) arbeitete vorher bereits in der Branche und wurde abgeworben. Rund 24 % werden aus dem Ausland angeworben und wandern nach Malta ein. Weitere 24 % werden aus anderen Industrien Maltas abgeworben. Lediglich 11 % der Mitarbeiter, die neu eingestellt werden, kommen direkt von der Universität. Von der Schule oder dem College kommen sogar nur 4 %.

Welche Weiterbildungsmaßnahmen bieten die iGaming-Unternehmen?

Weiterbildungen sind ein wichtiger Bestandteil im Arbeitsleben mancher Branchen. Im Bereich des iGaming-Sektors bieten 55 % der Unternehmen In-House Training an. 21 % der Unternehmen lassen einen Teil der Mitarbeiter sogar im Ausland schulen. Vor allem technische Fortbildungen werden in der Regel in Großbritannien oder Schweden durchgeführt.

Fazit: Kein TOP-Angebot ohne qualifizierte Mitarbeiter

In dem Bericht wird deutlich, dass der Glücksspielsektor Maltas unbedingt qualifizierte Fachkräfte braucht. Man plädiert dafür, dass die Firmen besser mit der University of Malta, dem Malta College for Arts, Science and Technology (MCAST) und dem Institute of Tourism Studies (ITS) zusammenarbeiten, damit der Fachkräftemangel beseitigt werden kann. Ich hatte bereits im Mai 2018 berichtet, dass die Glücksspielunternehmen händeringend nach Mitarbeitern suchen.

Letztlich ist der Fachkräftemangel auch ein Problem für die Spieler. Der deutsche Support ist manchmal nicht erreichbar, Identitätsüberprüfungen brauchen länger (manchmal liegt es auch an anderen Gründen), Spiele werden nicht gut eingepflegt, die Liste ließe sich endlos fortführen. Wenn Malta in Sachen iGaming weiterwachsen möchte, muss sich folglich an der Personallage etwas verbessern. Vielleicht ist diese Umfrage und Analyse ein erster Schritt, um ein großes Problem zu verstehen und dann auch anzugehen.

Bildquelle:  Get the Job!204538246 - Get the Job! © magele-picture

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