Interessante Neuigkeiten kommen heute von der Organisation All-in Diversity Project (AiDP). In ihrem kürzlich veröffentlichten Bericht wurde zum wiederholten Mal untersucht, wie hoch der Frauenanteil bei den Beschäftigten der Glücksspielbranche ist. Insgesamt ist demnach fast jeder zweite Arbeitnehmer, der im Glücksspielsektor tätig ist, weiblich. Deutlich geringer ist der Anteil der Frauen, wenn man sich die Führungsebenen der Glücksspielunternehmen ansieht.

Aber welche Unternehmen wurden in der Studie betrachtet und warum sind vergleichsweise viele Frauen in der Branche beschäftigt, obwohl zu den Spielern vorrangig Männer gehören? Das All-in Diversity Project wurde im Jahr 2017 ins Leben gerufen. Bei den beiden Gründerinnen handelt es sich um Christina Thakor-Rankin und Kelly Kehn. In einer aktuellen Studie hat die Organisation untersucht, wie hoch der Frauenanteil in der Glücksspielbranche im zurückliegenden Jahr 2019 gewesen ist. Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass der Anteil der weiblichen Beschäftigten im Betrachtungszeitraum fast gleichgeblieben ist. Demnach ist immer noch etwa die Hälfte der Mitarbeiter (46,7 %) im Glücksspielsektor weiblich.

In Führungspositionen sind Frauen seltener zu finden

Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 26 meist international agierende Glücksspielunternehmen befragt. Darunter sind zum Beispiel die GVC Holdings und die International  Game Technology IGT aus Großbritannien sowie die Betsson Group aus Schweden. Während unter den Beschäftigten allgemein 46,7 % Frauen zu finden waren, waren es in den Vorständen der 26 Glücksspielunternehmen hingegen „nur“ 40,8 % weibliche Führungskräfte. Noch deutlich geringer fiel der Frauenanteil bei den Aufsichtsräten aus – hier waren nur 22,5 % weiblich (-5,5 %).

Ein ähnliches Phänomen ist zum Beispiel auch in den deutschen DAX-Konzernen festzustellen. Erst kürzlich wurde bekannt, dass hierzulande 11 DAX-Konzerne überhaupt keine weiblichen Vorstandsmitglieder beschäftigen. Wenn man die MDAX - und SDAX-Konzerne betrachtet, stellt man fest, dass die Frauenquote bei den 160 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland bei gerade einmal zehn Prozent liegt.  

Nur 12 % der Frauen verdienen mehr als 50.000 US-Dollar pro Jahr

Weiterhin ist das All-in Diversity Project zu dem Ergebnis gekommen, dass nur 12 % der weiblichen Arbeitskräfte im Glücksspielsektor ein jährliches Gehalt in Höhe von mindestens 50.000 US-Dollar beziehen. Im Vergleich: Bei den Männern sind es mit 25 % mehr als doppelt so viele Beschäftigte, die diese Gehaltsschwelle überschreiten.

Das All-in Diversity Project verfolgt das primäre Ziel, Diversität in Unternehmen zu fördern. Die Co-Founderin des Projektes, Kelly Kehn, äußerte sich zu der aktuellen Studie optimistisch: „Wir glauben, dass eine jährliche Umfrage in der Branche eine der wichtigsten Möglichkeiten ist, um weltweit echte Fortschritte zu erzielen“. Zum aktuellen Zeitpunkt arbeitet die Organisation gerade daran, die Daten für das Jahr 2020 auszuwerten. Diese dürften in Anbetracht der weltweiten Pandemiesituation besonders interessant sein.

Ist der Frauenanteil im Glücksspielsektor zu niedrig?

Die aktuellen Zahlen zeigen, dass schon jetzt 46,7 % der Beschäftigten in der Glücksspielbranche weiblich sind. In Anbetracht der Tatsache, dass zu den Spielern vor allem in Online Spielotheken und in landbasierten Spielhallen hauptsächlich Männer gehören, ist der weibliche Anteil an Beschäftigten sogar vergleichsweise hoch. Bedenklich ist daher allenfalls der vergleichsweise geringe Anteil der weiblichen Führungskräfte in Glücksspielunternehmen. Wobei diesbezüglich beachtet werden sollte, dass dies kein branchenbezogenes, sondern viel mehr ein gesamtgesellschaftliches Problem ist. Schließlich zeigen zum Beispiel die DAX-Konzerne in Deutschland, dass hier ebenso wenig Vorstandsmitglieder und Aufsichtsräte weiblich sind.

Einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) zufolge haben in Deutschland etwa 75 % der Menschen im Alter zwischen 16 und 70 Jahren schon mindestens einmal am Glücksspiel teilgenommen.

Fazit

Auf den ersten Blick ist es erst einmal erfreulich, dass knapp die Hälfte der Beschäftigten im Glücksspielsektor weiblich ist. Fakt ist aber auch, dass der Frauenanteil bei den Führungspositionen deutlich geringer ist. Diesem Trend will nicht nur das All-in Diversity Project entgegenwirken. Auch die Politik hat hierzulande bereits angekündigt, sich mit Blick auf andere Unternehmen um eine Gleichberechtigung bemühen zu wollen. Man darf deshalb gespannt sein, ob sich die Anzahl der weiblichen Führungskräfte in den kommenden Jahren über die Glücksspielbranche hinaus überall signifikant erhöhen wird.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/frau-frauen-büro-arbeit-geschäft-2773007/

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