Zwei Täter wegen versuchter Entführung eines Glücksspiel-Unternehmers vor Gericht
Zu einem spektakulären Entführungsversuch kam es bereits im Februar 2021 im nordrhein-westfälischen Troisdorf. Bei dem Opfer handelt es sich um einen millionenschweren Glücksspiel-Unternehmer. Nun müssen sich die beiden Täter vor dem Bonner Landgericht für ihre Tat verantworten. Aber welche Strafe haben die beiden Angeklagten zu erwarten und woran scheiterte die Entführung im vergangenen Jahr?
Erst vor wenigen Tagen berichteten wir bei GambleJoe darüber, dass zwei Sportwetten-Unternehmer vom Landgericht Frankfurt wegen Steuerbetrugs verurteilt wurden. Bei diesem Fall waren die Glücksspiel-Unternehmer die Täter. Dass die Täter-Opferrolle auch wechseln kann, beweist eindrucksvoll der Fall einer versuchten Entführung in Troisdorf. Hier sollte im Frühling vergangenen Jahres ein millionenschwerer Glücksspiel-Unternehmer entführt werden. Doch der Versuch scheiterte. Nun müssen sich die beiden Angeklagten, zwei Brüder, vor dem Landgericht in Bonn für ihre Tat verantworten.
Glücksspiel-Unternehmer sollte entführt werden
Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Angeklagten vor, den wohlhabenden Glücksspiel-Unternehmer vor seinem Anwesen in Troisdorf überfallen zu haben. Die beiden Brüder haben den Unternehmer kidnappen und dann Lösegeld fordern wollen. Dazu habe einer der beiden Angeklagten in den Abendstunden im Frühling 2021 versucht, den sportlichen Glücksspiel-Chef in ein Auto zu zerren.
Als dieser Versuch aufgrund körperlicher Unterlegenheit scheiterte, kam der zweite Bruder zu Hilfe. Doch auch zu zweit gelang es den 28 und 30 Jahre alten Männern nicht, den Mann in ihr Auto zu ziehen. Wenig später kam zufällig ein Passant vorbei. Als die beiden Entführer den Passanten wahrnahmen, ergriffen sie fußläufig die Flucht in einen nahegelegenen Wald.
Bei dem Opfer handelt es sich um einen 56 Jahre alten Unternehmer eines Spielhallen- und Sportwetten-Imperiums aus Troisdorf. Vor Gericht sagte der Glücksspiel-Unternehmer unter anderem:
„Oh, Überfall, dachte ich zuerst, als aus einem schwarzen Auto eine dunkel gekleidete und maskierte Person ausstieg und direkt auf mich zusteuerte."
Entführer ließen Fahrzeug am Tatort zurück
Während die beiden Entführer zu Fuß vom Tatort geflüchtet sind, ließen sie ihr mitgebrachtes Auto einfach vor Ort stehen. Hier fand die wenig später eintreffende Polizei nicht nur eine Schreckschusspistole, sondern auch Kabelbinder und Klebeband. Außerdem waren die hinteren Fenster des Tatautos bereits von innen mit einer dunklen Plastikfolie abgeklebt. Die beiden Brüder hatten ihre Entführung also im Vorfeld vorbereitet.
Polizei überführt glücklose Entführer – Festnahme
Die Polizei ist den beiden Brüdern bereits kurze Zeit nach der Tat auf die Spur gekommen. Es dauerte also nicht lange, bis die Handschellen klickten und die beiden 28 und 30 Jahre alten Männer aus Troisdorf festgenommen werden konnten. Im Rahmen der weiteren Ermittlungen stellte sich heraus, dass die beiden Brüder im Vorfeld ohne Erfolg versucht hatten, in Köln einen Container anzumieten. Hier sollte – so der Verdacht – der Glücksspiel-Unternehmer versteckt werden. Die Staatsanwaltschaft hat den beiden Brüdern unter anderem erpresserischen Menschenraub vorgeworfen.
Im Gesetzestext heißt es dazu um § 239a StGB (Erpresserischer Menschenraub):
„Wer einen Menschen entführt oder sich eines Menschen bemächtigt, um die Sorge des Opfers um sein Wohl oder die Sorge eines Dritten um das Wohl des Opfers zu einer Erpressung (§ 253 StGB) auszunutzen, oder wer die von ihm durch eine solche Handlung geschaffene Lage eines Menschen zu einer solchen Erpressung ausnutzt, wird mit Freiheitsstrafe nicht unter fünf Jahren bestraft. In minder schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht unter einem Jahr.“
Beide Männer legten direkt zu Prozessbeginn ein umfassendes Geständnis ab. Die jungen Männer sollen aus Geldnot heraus ihre Tat geplant haben. Ein ähnliches Motiv hatte wahrscheinlich auch der oder die Täter, der oder die Ende September dieses Jahres bewaffnet zwei Spielhallen im Raum Stuttgart überfallen haben.
Zu einem Urteil ist es im Troisdorfer Fall bislang noch nicht gekommen. Derweil wurde der Haftbefehl gegen beide Männer außer Vollzug gesetzt, sodass sich die jungen Männer aktuell auf freiem Fuß befinden. Schon in den nächsten Tagen wird ein Urteil vom Landgericht Bonn erwartet.
Fazit
Zwei Brüder haben im Frühling vergangenen Jahres erfolglos versucht, einen erfolgreichen Glücksspiel-Unternehmer vor seinem Haus zu entführen. Kurze Zeit später ist die Polizei ihnen bereits auf die Schliche gekommen. Jetzt müssen sich die 28 und 30 Jahre alten Männer wegen erpresserischen Menschenraubes vor dem Landgericht Bonn für ihre Tat verantworten.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/hacker-haube-licht-junge-kriminell-1725256/
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