Am vergangenen Montag, den 2. Dezember, wurde im Duisburger Rat eine Anhebung der Spielautomatensteuer auf 24 Prozent beschlossen. Man verspricht sich davon Mehreinnahmen von fast 1 Million Euro pro Monat, was das monatliche Einspielergebnis auf satte 4 Millionen hochtreiben soll. Geldspiele sind in der Stadt klar auf Erfolgskurs. Kritik kommt überraschenderweise weniger aus der Branche und mehr aus der Politik.

Die Stadt Duisburg zieht die Steuerschraube bei Spielautomaten erneut an: Ab dem 1. Januar 2025 wird der Vergnügungssteuersatz von 22 auf 24 Prozent erhöht. Das beschloss der Stadtrat am 2. Dezember.

  • Ziel ist es, die Stadtkasse um fast 1 Million Euro monatlich zu entlasten – ein Plus, das die zu versteuernden Einnahmen aus Spielautomaten auf rund 4 Millionen Euro pro Monat anwachsen lassen soll.
  • Doch nicht nur die Mehreinnahmen sind im Fokus: Offiziell soll die Steueranhebung auch dazu beitragen, die Verbreitung von Spielautomaten und die damit verbundenen Risiken für Spielsucht zu verringern.
Die Maßnahme reiht sich in eine Serie von Erhöhungen ein, die Duisburg seit Jahren konsequent verfolgt. Schon 2024 hatte die Stadt den Steuersatz von 19 auf 22 Prozent angehoben. Diesmal jedoch scheint die Debatte überraschend ruhig. Während andere Kommunen wie Frankfurt hitzige Diskussionen und scharfe Kritik bei der Anhebung der Spielautomatensteuer erlebten, äußert sich die Duisburger Opposition zwar skeptisch, spricht aber nicht von einem „erdrosselnden Effekt“ auf die Branche. Die Stadtverwaltung argumentiert, dass die bisherigen Steueranpassungen weder den Markt geschwächt noch die Berufsfreiheit der Automatenaufsteller unzulässig eingeschränkt hätten.

Interessant bleibt, wie der äußerst lukrative Duisburger Spielautomatenmarkt – einer der erfolgreichsten in NRW – auf den erneuten Eingriff reagiert. Klar ist: Mit der Entscheidung signalisiert Duisburg, dass die Vergnügungssteuer nicht nur Einnahmequelle, sondern auch ein politisches Steuerungsinstrument sein kann. Ein Modell, das trotz Kritik für stabile Mehreinnahmen sorgt. Ob der Markt das langfristig mitträgt, ist offen.

Kritik von der Opposition: Illegales Glücksspiel werde gestärkt

Spannenderweise sind es weniger die Automatenaufsteller, die in Duisburg gegen die jüngste Steuererhöhung aufbegehren – Kritik kommt vor allem aus der politischen Opposition.

  • Alexander Schaary (AfD) warnte im Rat eindringlich vor einer möglichen Nebenwirkung der Maßnahme:

Die höhere Abgabe könnte illegales Glücksspiel in der Stadt fördern. „Die Stadt betreibt Ordnungspolitik auf dem Rücken von Spielsüchtigen“, so Schaary. Die Befürchtung: Die Steueranhebung mache legale Automaten weniger rentabel, wodurch unseriöse Betreiber mit unkontrollierten Geräten an Boden gewinnen könnten. Gerade Spielsüchtige, die besonders auf den Schutz durch regulierte Angebote angewiesen sind, würden darunter leiden. Apropos Spielerschutz: Kürzlich haben wir darüber berichtet, dass die Abweichungen beim risikoreichen und krankhaften Spielverhalten zwischen Deutschland und der Schweiz gering sind, obwohl unsere Nachbarn viel mehr Freiheiten beim Zocken haben.

  • Doch die Stadtverwaltung widerspricht vehement:

Michael Rüscher, Duisburgs Beigeordneter für Wirtschaft und Ordnung, sieht keine Gefahr einer Ausweitung des illegalen Marktes. Vielmehr sei Duisburg „bundesweit führend“ in der Bekämpfung von unreguliertem Glücksspiel. Regelmäßige Kontrollen und eine eigens eingerichtete Arbeitsgruppe sorgen laut Rüscher für ein hohes Maß an Kontrolle. „Andere Städte beneiden uns um unsere konsequente Durchsetzung“, betonte er. Übrigens wurden vor kurzem 45 illegale Spielautomaten in Frankfurt am Main öffentlichkeitswirksam vernichtet, um ein Zeichen gegen entsprechende kriminelle Machenschaften zu setzen.

  • Auch rechtlich sieht Oberbürgermeister Sören Link keine Hürden:

Die Stadt orientiere sich an geltender Rechtsprechung und stehe im Austausch mit anderen Kommunen. Tatsächlich sind Steueranhebungen auf 24 oder sogar 25 Prozent in Nordrhein-Westfalen keine Seltenheit: Städte wie Oberhausen, Mülheim oder Emsdetten haben ähnliche Sätze etabliert. Duisburg steht also keineswegs allein – und dürfte diese Argumentation notfalls vor Gericht geltend machen. Auch im niedersächsischen Brake kam es jüngst zu einer Steueranhebung auf 25 Prozent, wobei das Plus aber gleich 5 Prozentpunkte betrug.

Spielautomaten in Duisburg mit potenziellem 4-Millionen-Monatsertrag auf Erfolgskurs

Trotz steigender Steuerbelastung bleibt das Geschäft mit Spielautomaten in Duisburg ein echter Erfolgsschlager. Schon 2020 erhöhte die Stadt den Steuersatz von 19 auf 22 Prozent, doch statt das Geschäft zu bremsen, legten die Einspielergebnisse sogar weiter zu.

  • Wie der regionalen Berichterstattung zu entnehmen ist, stiegen die durchschnittlichen monatlichen Erträge der Geräte in Spielhallen zwischen 2021 und 2023 von knapp 3 Millionen Euro auf über 3,08 Millionen Euro.
  • Auch bei Automaten in Gaststätten und anderen Standorten gab es ein Plus: Hier wuchs das monatliche Ergebnis im selben Zeitraum von 814.000 Euro auf rund 956.300 Euro.

Die Zahlen verdeutlichen, wie robust und lukrativ der Markt für Geldspielgeräte in Duisburg ist – selbst unter verschärften steuerlichen Bedingungen. Interessant: Auch die Anzahl der gemeldeten Spielhallen und Automaten steigt stetig. Ein Indiz dafür, dass die Branche weiterhin floriert.

Die Entwicklung der Spielhallen und Automaten in Zahlen der Duisburger Stadtverwaltung:

Kategorie 30. September 2024 Ende 2023 2022 2021
Spielhallen 105 104 101 102
Automaten in Spielhallen 1.045 1.035 996 1.013
Automaten an sonstigen Aufstellorten 517 527 517 531
Duisburg zeigt damit, dass hohe Steuersätze nicht zwangsläufig das Wachstum bremsen. Mit dem neuen Satz von 24 Prozent ab 2025 wird erwartet, dass die Einspielergebnisse auf satte 4 Millionen Euro monatlich steigen – ein Spitzenwert, der die Stadt zur Steueroase für Haushaltskonsolidierungen macht. Der Duisburger Markt bleibt dabei ein Paradebeispiel für die Resilienz der Glücksspielbranche, auch unter wachsendem politischem Druck.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/photos/taxes-tax-consultant-finance-money-1032643/

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4 Kommentare zu: Duisburg erhöht Spielautomatensteuer für 1 Mio. Mehreinnahmen auf 24 %

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2025 wird brachial für Deutschland...
erstaunlich wie weit man ein Volk verarschen kann. Mal abgesehen davon hab ich null Mitleid mit Leuten die auch nur 1€ in deutsche Automaten steckt.
Da sieht man doch einfach mal wieder richtig worum es in diesem schönen Lande geht.
Spielerschutz ist von Anfang an nur eine Geschichte, der Zweck besteht darin, überall Steuern einzutreiben, wen interessiert es, was die Spieler tun?
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Unser Staat wird immer gieriger alles zum Schutz des Spielers.
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