Vor wenigen Tagen hat das Amtsgericht Dresden einen jungen Mann zu mehr als zwei Jahren Haft verurteilt. Der Verurteilte hat mehrere Personen aus seinem Freundes- und Bekanntenkreis um knapp eine halbe Million Euro betrogen. Das erbeutete Geld verlor er beim Glücksspiel.

Erst vor wenigen Tagen berichteten wir über einen Fall aus Australien, bei der eine Frau ihren Arbeitgeber um 940.000 AUD betrog, um ihre Spielsucht zu finanzieren. In einem anderen Fall, der sich in Sachsen zugetragen hat, betrog ein 27-Jähriger aus Dresden seine Partnerin sowie mehrere Freunde um insgesamt 447.000 Euro. Das Geld hat der Betrüger dann beim Glücksspiel verloren.

Lukrative Edelmetallanlage versprochen

Der junge Mann aus Dresden hat über einen Zeitraum von rund vier Jahren mehrere ihm nahestehende Personen um hohe Geldsummen betrogen. Zunächst habe sich Nico S. laut der Sächsischen Zeitung Geld von seiner Freundin geliehen. Als die Frau ihr Geld zurückforderte, habe der Betrüger erzählt, dass er das Geld in Edelmetalle investiert hat und dass schon bald eine hohe Rendite zu erwarten ist.

Da die Frau die Geschichte zunächst glaubte, suchte sich Nico S. schon bald neue Opfer in seinem Bekanntenkreis. Von diesen Personen habe er im Laufe der Zeit Summen zwischen 3.000 und knapp 310.000 Euro erhalten. Insgesamt entstand durch die betrügerischen Aktivitäten des jungen Mannes ein Gesamtschaden in Höhe von 447.000 Euro. Den Personen versprach Nico S. dabei ebenfalls, dass das Geld in Edelmetalle investiert wird und dass eine Rendite von bis zu 12 % zu erwarten ist. Die naiven Opfer glaubten ihrem Bekannten und freuten sich schon auf eine attraktive Gewinnausschüttung. Doch zu diesem Zeitpunkt war das Geld schon fast komplett verloren.

27-Jähriger verspielte 447.000 Euro im Casino

Statt das Geld wie versprochen in Edelmetalle zu investieren, ging Nico S. mit dem Geld anderer Menschen in die Spielbank. Ebenso besuchte er verschiedene Online Casinos, in denen er ebenfalls viel Geld verlor. Letztendlich schaffte es der Mann, das geliehene Geld seiner Bekannten nahezu komplett zu verspielen. Bei dem Täter handelt es sich um einen arbeitslosen Hauptschüler ohne eine abgeschlossene Ausbildung.

Vor einigen Tagen musste sich der Mann dann vor dem Amtsgericht Dresden für seine betrügerischen Handlungen verantworten. Ein psychiatrischer Gutachter attestierte dem Angeklagten dabei nicht nur eine narzisstische Persönlichkeitsstörung, sondern auch ein pathologisches Spielverhalten. Folglich habe es sich bei den Taten um eine Form der Beschaffungskriminalität für seine Spielsucht gehandelt.

Mehrjährige Haftstrafe verhängt

Der Vorsitzende des Dresdner Schöffengerichts hat den 27-Jährigen vor wenigen Tagen für seine Taten zu einer Freiheitsstrafe von zwei Jahren und acht Monaten verurteilt. Die Strafe wurde aufgrund der hohen Schadenssumme nicht zur Bewährung ausgesetzt, sodass der Verurteilte ins Gefängnis muss. Im September berichteten wir unter anderem von einer Casino-Mitarbeiterin, die VIP-Kunden mehrere Millionen Euro gestohlen hat und hierfür bislang noch nicht verurteilt wurde.

Fazit

Ein 27-Jähriger hat es geschafft, mehrere Personen aus dem Freundes- und Bekanntenkreis so zu beeinflussen, dass diese bereit waren, ihm insgesamt knapp eine halbe Million Euro zu überlassen. Statt das Geld wie versprochen gewinnbringend in Edelmetalle zu investieren, verspielte der Mann dieses in der Spielbank, in der Spielhalle und im Online Casino. Fraglich ist natürlich, warum die Bekannten so naiv waren, dem Mann ohne eine entsprechende Qualifikation im Finanzbereich derart viel Geld anzuvertrauen. Man darf nur hoffen, dass der Mann die Zeit im Gefängnis nutzen wird, um über seine Taten nachzudenken und bestenfalls seine Spielsucht in den Griff zu bekommen.

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/hofkirche-palast-nacht-lichter-5823672/

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6 Kommentare zu: Dresden: Spielsüchtiger betrügt Freunde um 447.000 Euro

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neues aus Uhlenbusch
Aber das ist schon ne Meisterleistung so eine hohe Summe unter Bekannten zusammen zu kratzen, die ja alle wissen das er kein Job hat und von Sozialleistungen lebt. Wie kann man nur so naiv sein und so einen Menschen sein Geld...   Mehr anzeigen
Das sehe ich genauso. Wenn das private Umfeld einen Menschen und seine Lebensumstände etwas kennt, dürfte so etwas eigentlich gar nicht passieren.
Man darf nur hoffen, dass die Online-Casinos und Spielbanken endlich mal anfangen, die Herkunft der Gelder zu überprüfen ("arbeitsloser Hauptschüler ohne Ausbildung") - Die Geldempfänger sind meiner Ansicht nach auch Mittäter.
Ja, das wäre auf jeden Fall wünschenswert. Aber daran haben die Anbieter grundsätzlich natürlich kein Interesse. Dazu sind sinnvolle gesetzliche Vorschriften erforderlich, die jedoch nicht zu starr und streng sein dürfen, da sich...   Mehr anzeigen
Schlimm für die Betroffenen, die vertrauen niemandem mehr.

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