Neue Betrugs-Fälle von Croupiers in Spielbanken in Zypern und den USA
Von Zypern wurde ein neuer Betrugsfall eines Dealers bekannt, der einem Spieler beim Roulette zu Gewinnen verholfen hat. In den USA verantwortet sich seit letztem Monat ein Blackjack Dealer, der mit 2 Kunden das Casino betrogen hat – hier ein kurzer Bericht über die Vorfälle.
Sophokles bemerkte einmal in einer seiner Schriften: „Ich würde es vorziehen, mit Ehre zu scheitern, als durch Betrug zu gewinnen“. Dieser Leitspruch scheint einigen Croupiers in den Casinos nicht bekannt zu sein. Im Melco Resorts in Zypern und in dem Mohegan Sun Resort in Connecticut gab es zwei neue Fälle, in denen Dealer gemeinsame Sache mit den Spielern gemacht haben und das Casino versuchten zu betrügen.
Was ist im Melco Resorts auf Zypern vorgefallen
Nach den Medienberichten auf Zypern soll ein 44-jähriger Croupier bei 18 Gelegenheiten einem 53-jährigen Spieler beim Roulette zu Gewinnen verholfen haben. Man geht davon aus, dass der Dealer Ansagewetten auf Zuruf kurz vor Ende der Drehung entgegengenommen hat. Er hat dann wohl bis zum endgültigen Fallen der Kugel gewartet, um die eigentliche Wette zu platzieren. Dem Spieler konnte er so Gewinne zuschanzen.
Es handelt sich um den ersten Betrugsfall eines Dealers auf Zypern. 5.800 € soll das Duo insgesamt erbeutet haben. Mittlerweile konnte man den beiden 18 Fälle auf Videoaufnahmen nachweisen. Nachdem sich der Verdacht bestätigte, wurde sofort die Polizei gerufen. Dealer und Spieler wurden verhaftet. Die Untersuchung dauert noch weiterhin an.
Melco Resorts wurde im Juni 2018 eröffnet. Es handelt sich um den ersten Betrugsfall im Casino. Somit stellt es einen ersten Schandfleck dar. Man muss dabei bedenken, dass es sich bisher nur um ein temporäres Resort handelt. Investitionen von 550 Millionen Euro wurden für die Resort- und Casinoanlage City of Dreams Mediterranean geplant. Das eigentliche Resort wird erst 2022 in der geplanten Version vorliegen. Sicherlich ist es kein gutes Omen für den Betrieb der Spielbank.
USA: Blackjack Dealer muss sich vor Gericht verantworten
David P. ist ein 49-jähriger Blackjack-Dealer aus Connecticut. Er muss sich vor einem Gericht in New London verantworten, da er laut Anklage zwei Spielern im Mohegan Sun Resort ermöglicht hatte, das Casino um 60.000 US-Dollar zu betrügen.
Zwischen dem 24. September und dem 19. Oktober 2018 soll der Dealer an 6 Abenden beim Blackjack geholfen haben, gegen die Regeln des Casinos zu verstoßen. Er hat dafür Einsätze zu spät angenommen und selbst bei Verlust der Runde Gewinne widerrechtlich ausgezahlt haben.
Am 12. Oktober ist das Casino laut Angaben der Polizei zum ersten Mal auf den Dealer aufmerksam geworden. Eine Person, die nicht im System des Casinos registriert war, hatte 33.700 US-Dollar bei einem Tisch mit David P. gewonnen.
Der Spieler hatte keine Clubmitgliedschaft des Casinos, wurde aber später als Jesus Q. identifiziert. Nach Einsicht der Überwachungsaufnahmen von Herbst 2018 ist aufgefallen, dass David P. und Jesus Q. bereits früher des Öfteren in verdächtigen Situationen zusammengespielt hatten. Mit einer bisher unbekannten Person habe man als Bande in betrügerischer Absicht Gewinne eingestrichen.
Eine Woche nach Aufkommen des ersten Verdachts haben interne Ermittler das Geschehen beim Mohegan Sun beobachtet. Es gab ein Treffen von David P. mit Jesus Q., bei dem der Spieler dem Croupier acht 100-Dollar-Scheine überreichte. Nach dem Treffen spielten beide am Blackjack Tisch. Jesus Q. verließ ihn an diesem Abend mit 3.000 US-Dollar Gewinn.
Die beiden Verdächtigen wurden aufgrund der Aktivitäten festgenommen und wegen Diebstahls verhaftet. David P. muss sich auf jeden Fall vor Gericht wegen Betruges verantworten. Durch die Zahlung einer Kaution von 40.000 Dollar befindet er sich derzeit auf freiem Fuß. Bei Jesus Q. ist bisher die Anklage nicht abschließend gestellt. Die Staatsanwaltschaft könnte eine Anklage wegen Diebstahls in minderschwerem Fall in Erwägung ziehen. Es ist jedoch auch eine härtere Anklage möglich.
Nicht der erste Fall im Mohegan Sun Casino Resort
Es handelt sich nicht um den ersten Betrugsvorfall eines Angestellten im Mohegan Sun Casino Resort. Im November 2018 wurde ein Croupier zu einer Freiheitsstrafe von 5 Jahren verurteilt. Der 55-jährige Croupier Roy M. hatte zusammen mit der Komplizin Marlene R. das Casino um mehrere Zehntausend Dollar betrogen. Seine Komplizin hatte ihn im Jahr 2015 angesprochen. Sie wollte, dass er bei Gewinnen ihr einfach mehr auszahlt, als ihr zugestanden hätte. Bis 2017 haben sie die Masche immer wieder durchgezogen und das Casino insgesamt um 78.000 US-Dollar erleichtert.
Der Angestellte gestand die Tat vor Gericht und zeigte Reue, sodass die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Roy M. hatte damals angegeben, dass sich seine finanzielle Lage verschlechtert hatte. Zudem habe das Casino ihm Stunden gekürzt, sodass er sich nicht anders zu helfen wusste. Beim neuen Fall um David P. gibt es bisher keine offizielle Stellungnahme des Angeklagten.
Casinos werden immer wieder von Dealern betrogen
Es gibt immer wieder Casino-Trickbetrüger, die auch Croupiers nutzen, um Geld in den Spielbanken zu gewinnen. Die neuen Fälle kommen nicht an den 250.000 Euro Betrug im James Packer Crown in Melbourne heran. Dennoch zeigen die neuen Fälle, dass es immer wieder Casino Angestellte gibt, die hoffen, dass der Betrug nicht auffällt.
Insgesamt ist es ein wenig merkwürdig, da die Angestellten eigentlich über den Sicherheitsapparat der Spielbanken Bescheid wissen sollten. Selbst wenn ein Betrug mehrere Monate oder gar Jahre gut geht, irgendwann kommen die Machenschaften heraus. Vor allem, wenn man immer weiter macht und am Ende zu gierig wird.
Bildquelle: Fotolia 96492978 - Ass im Ärmel auf dem Rücken © Robert Kneschke, Foto JJBers [CC BY 4.0]
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