Casino Verluste 2015: Das Jahr der Apokalypse!
Im letzten Jahr durfte ich am eigenen Leib erfahren, wie schnell und wie viel man auch in Online Casinos und Spielbanken verlieren kann, wenn man sich beim Spielen nicht beherrschen kann. Ich möchte mal wieder meine Verluste und damit meine negativen Erfahrungen teilen.
Eigentlich hatte ich mein problematisches Spielverhalten, seitdem ich online spielte, lange Zeit mehr oder weniger im Griff. Zwar ging ich in Online Casinos oft an meine Grenzen und verzockte mich auch ab und zu, aber das Spielen nahm nie existenzbedrohende Ausmaße wie zu „Spielotheken-Zeiten“ an. Natürlich war dies auch dem Umstand geschuldet, dass ich in Online Casinos dank der höheren Auszahlungsquote hin und wieder größere Beträge gewann, welche meine Gesamtverluste in erträglichen Grenzen hielten.
Dieser erträgliche Zustand änderte sich jedoch ab Anfang 2015, wo ich während einer extremen Glückssträhne aus wenigen 100 € über 25.000 € in verschiedenen Online Casinos machte. Mit diesen Gewinnen und dem 9.000 €-Gewinn wenige Monate zuvor, konnte ich auf einen Schlag alle Verluste, die ich in Online Casinos machte, wieder ausgleichen und es blieb sogar noch ein Plus von circa 5.000 € übrig.
Wie gewonnen, so zerronnen
Ich habe mir natürlich vorgenommen, diese Gelegenheit zu nutzen und das Zocken für eine lange Zeit zu beenden. Leider habe ich es nicht geschafft, dieses Vorhaben in die Praxis umzusetzen und ich verspielte alle meine Gewinne innerhalb von 2 Wochen in verschiedenen Online Casinos. In dieser Zeit tätigte ich zum Teil Einzahlungen in 500 €- und 1.000 €-Schritten und fing an, mit Einsätzen von 10 € und 20 € pro Umdrehung zu spielen.
Als ich realisierte, wie viel Geld ich in kürzester Zeit verspielte, war ich am Boden zerstört, hob die letzten 2.000 € ab und machte einen spontanen Ostsee- und Schweden-Urlaub, um eventuell wieder zur Vernunft zu kommen. Na ja, gebracht hat der Urlaub nicht viel, denn ich habe allein auf der Fähre, die mich von Rostock nach Schweden brachte, 300 € an zwei Merkur Spielautomaten verspielt. Ja, es gibt tatsächlich Spielautomaten auf Fähren!
Die Zeit in staatlichen Spielbanken
In Schweden habe ich in einer ruhigen Stunde Verlustlimits in fast allen Online Casinos eingestellt und habe ernsthaft darüber nachgedacht, diese Webseite einzustellen. Das mit den Limits hat anfangs funktioniert und der Drang zu zocken hat mich auch nicht wieder in Spielotheken gehen lassen - dafür aber in staatliche Spielbanken, welche mir den Todesstoß versetzten. Von September bis Ende Oktober war ich fast täglicher Stammgast in der Spielbank Stuttgart, wo ich circa 25.000 € und damit alle meine Bankkonten auf null spielte. Darunter waren natürlich auch alle Gelder, welche für Krankenversicherung und Steuern gedacht waren - Game Over!
Ähnlich wie in Online Casinos lief es auch in Spielbanken besser als in Spielotheken, aber das Suchtpotenzial in Spielbanken ist deutlich höher als in Online Casinos. Auch der Mindesteinsatz von 1 € pro Umdrehung an den meisten Automaten treibt die langfristigen Durchschnittsverluste schnell nach oben. Das Ambiente, die anderen Spieler und viele weitere Faktoren sorgten bei mir dafür, dass ich dort im Prinzip immer die Kontrolle verlor.
Da es in Spielotheken nichts zu gewinnen gibt und in staatlichen Spielkasinos Kontrollverluste sicher sind, habe ich die Limits in den Online Casinos wieder entfernt. Natürlich sind Spieler verschieden, aber aufgrund meiner Erfahrung kann ich spielsüchtigen oder zur Spielsucht neigenden Spielern nur davon abraten, eine Spielbank zu besuchen. Obwohl mein Höchstgewinn in dieser Zeit bei über 4.000 € lag, habe ich die Spielbank Stuttgart am Ende immer mit einem Verlust verlassen. Bei meinem letzten Besuch habe ich innerhalb von 2 Stunden 3.000 € an mehreren Spielautomaten verzockt.
Neustart auf Malta
Ab November habe ich meine Limits in Online Casinos wieder gelöscht und habe auch keine Gelder mehr fürs Finanzamt und Co. zurückgelegt. Ich habe viel Geld für Flüge und Hotels in Malta ausgegeben und den Rest meist in Online Casinos verspielt. Auf Malta habe ich beschlossen, Deutschland endgültig den Rücken zu kehren. Ich habe festgestellt, dass Malta das ideale Land für mich ist. So kurios es sich anhören mag, aber Malta ist, was Spielerschutz betrifft, Deutschland um Welten voraus. Auf der kleinen Mittelmeerinsel gibt es keine Spielautomaten außerhalb von staatlichen Spielcasinos und in den dortigen Spielcasinos kann man sich ebenso landesweit sperren lassen.
Seit März 2016 lebe ich nun auf Malta und habe auch wieder enge Verlustlimits in Online Casinos eingestellt. Durch das depressionsmildernde Klima wird sich der Drang zocken zu gehen, hoffentlich verbessern. Und wenn nicht, habe ich durch den besseren Spielerschutz keine Möglichkeiten mehr, ausufernd zu spielen. Durch ein paar Einsparungen bei den Steuern und vor allem durch die Einsparungen, die ich normalerweise fürs Zocken aufwende, werde ich auch die kommenden Steuer- und Krankenkassenschulden in Höhe von 15.000 € - 20.000 € nach und nach abbezahlen können.
Fazit
Das „Zockerjahr 2015“ startete für mich mit Rekordgewinnen von über 25.000 € und endete mit Rekordverlusten in Höhe von circa 50.000 € (wovon ich circa 25.000 € meines eigenen Geldes verlor). Dieses problematische Verhalten werden nur süchtige Spieler verstehen, welche ähnlich hohe Gewinne wie ich erleben durften. Hohe Gewinne wirken suchtverstärkend und wer einmal auf hohen Einsätzen gewonnen hat, hat kaum noch Spaß, mit 20 Cent zu zocken. Ich kann nun endlich auch eine Spielerin verstehen, die mir schrieb: „Der Tag, an dem ich in einem Online Casino aus 150 € über 60.000 € machte, war der schlimmste Tag in meinem Leben."
Nach den Kontrollverlusten habe ich Verlustlimits in Online Casinos eingestellt, was aber nur dazu führte, dass ich anstatt in Online Casinos in Spielbanken spielte. Hätte ich mich in deutschen Spielbanken sperren lassen, wäre ich mit der Zeit wahrscheinlich auf die denkbar schlechteste Alternative ausgewichen: Spielotheken und Spielautomaten in Kneipen und Gaststätten.
Ich habe die Möglichkeit genutzt und mich entschieden, nach Malta auszuwandern. Einer der Hauptgründe dafür war mein riskantes Spielverhalten, das sich am Anfang des Jahres zeigte. Ich hätte natürlich auch Privatinsolvenz anmelden und eine Therapie in Deutschland versuchen können, aber allein die hohe Rückfallquote zeigte mir, dass Malta der bessere Weg für mich ist. Wie sollen Spielsuchttherapien, Selbstsperren und Co. in Deutschland auch erfolgreich sein, wenn in jeder öffentlichen Toilette ein Spielautomat steht?
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2 Kommentare zu: Casino Verluste 2015: Das Jahr der Apokalypse!
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30.05.2018 um 12:26 Uhrtwistedsanity
26.05.2017 um 12:32 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
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