Der Sportwettenanbieter bwin ist seit letztem Jahr in New Jersey aktiv, nachdem dort Online Sportwetten erlaubt wurden. Man hat eine Strafe der dortigen Regulierungsbehörde erhalten, weil man es gesperrten Spielern erlaubt hatte, Wetten auf der Plattform zu tätigen.

Das Borgata Casino Resort in Atlantic CityDass der Glücksspielmarkt der USA langsam liberalisiert wird, ist mittlerweile kein Geheimnis mehr. Ich hatte bereits 2017 über die ersten Bundesstaaten berichtet, die das Glücksspiel im Internet erlauben wollen. In New Jersey wurden seit 2013 Konzessionen für Online Casinos ausgegeben. Sportwetten kamen erst in der letzten Zeit dazu. Bedingung ist jedoch hier, dass man ein Casino im Bundesstaat (Atlantic City) betreibt. Einige namhafte Online Glücksspielbetreiber arbeiten daher mit den etablierten Spielbanken der Stadt zusammen.

Die bwin.party, die sich im Besitz der GVC Holdings befindet, bietet seit längerem dort Sportwetten an. Man arbeitet dafür mit dem Borgata Casino in Atlantic City zusammen. Die New Jersey Division of Gaming Enforcement (NJDGE) hat eine Strafe gegen bwin erhoben. Das Unternehmen hatte nicht verhindert, dass selbstausgeschlossene Spieler über deren Portale wetten konnten. Als Strafe wurden 81.000 Dollar (71.100 Euro) festgelegt.

Was ist in den USA vorgefallen?

Im Dezember 2018 hatte die NJDGE vor einem Zivilgericht bwin angeklagt. Es wurde bekannt, dass bwin Spielern, die einen Selbstausschluss aktiviert hatten, das Wetten ermöglichte.

Das Gesetz von New Jersey besagt, dass Spieler, die sich selbst vom Glücksspiel ausgeschlossen haben, nicht in der Lage sein sollten, auf eine lizenzierte Plattform zuzugreifen, bis nicht die Frist der Sperre abgelaufen ist. Es wurde daher entschieden, dass bwin gegen den Casino Control Act des Bundesstaates verstoßen hat.

Es wurde festgestellt, dass insgesamt 41.759,49 Dollar (36.700 Euro) von 12 ausgeschlossenen Spielern trotz der Sperre bei bwin verloren gingen. Zusätzlich zu der Strafe haben Borgata und bwin die Anweisung erhalten, die Verluste den Spielern zurückzuzahlen.

Die Regulierungsbehörde New Jersey geht härter gegen Verstöße vor

Die NJDGE hatte in den letzten Monaten immer wieder mit Regelverstößen zu kämpfen und versucht gegen die Glücksspielbetreiber vorzugehen. Im Januar 2019 ging man bereits gegen Rush Street Interactive vor, welche die Webseite playsugarhouse.com in New Jersey betreibt.

Das Unternehmen hatte teilweise Minderjährigen das Spielen auf der Webseite gestattet. Die NJDGE hat eine Strafe von 30.000 Dollar (26.300 Euro) erhoben. Das Unternehmen war der erste Glücksspielbetreiber, welcher aus diesem Grund eine Strafe erhalten hat. Die Regulierungsbehörde hat daher derzeit mit Problemen zu kämpfen, die bisher auf dem amerikanischen Glücksspielmarkt keine Schwierigkeiten darstellten.

In einem anderen Fall hatte die NJDGE vor zwei Wochen entschieden, dass über 90.000 US-Dollar (80.000 Euro) eines Spielers von seinem Account konfisziert werden. Er hatte über eine VPN-Verbindung von Kalifornien bei Online Glücksspielanbietern aus New Jersey seit 2014 gespielt. Untersuchungen wurden beim Borgata Casino und Caesars Entertainment eingeleitet.

In einem weiteren Fall musste das Borgata Casino 68.000 Dollar (60.000 Euro) Strafe zahlen. Man hatte Wetten von 36 Spielern angenommen, die entweder gesperrt waren oder deren Daten nicht richtig aufgenommen wurden. Insgesamt sind noch 4 ähnliche Fälle gegen das Borgata offen, sodass Zahlungen von 27,7 Millionen Dollar (rund 25 Millionen Euro) auf das Unternehmen zukommen können. Caesars Entertainment hatte wegen ähnlichen Problemen ebenfalls 5.000 Dollar (rund 4.400 Euro) als Strafe erhalten. Das Hard Rock City hat zudem noch eine Strafe erhalten, weil man ebenfalls Minderjährige spielen ließ. Sie belief sich auf 1.000 Dollar (etwa 900 Euro).

Die Gaming Innovation Group muss 2.000 Dollar Strafe (rund 1.800 Euro) zahlen, weil sie Kunden die Registrierung ohne Angabe der Sozialversicherungsnummer erlaubte. Gegen SG Digital und Scientific Games liegt eine Forderung von 1.000 Dollar (etwa 900 Euro) vor, da man es ebenfalls nicht geschafft hatte, ausgeschlossene Spieler am Wetten zu hindern.

Politiker bereiten neue Gesetzesvorlagen vor

Der Abgeordnete von New Jersey, Ralph Caputo, bereitet derzeit eine neue Gesetzeslage vor. Die Sanktionen gegen die Lizenznehmer von New Jersey sollen damit formalisiert werden. Es gibt wohl immer wieder Wetten auf Sportereignisse, auf die man in New Jersey eigentlich nicht wetten darf. Die Glücksspielunternehmen, die dennoch Quoten für solche Ereignisse bereitstellen und Wetten annehmen, sollen mit einheitlichen Geldbußen und automatisierten Lizenzaussetzungen konfrontiert werden.

Der Spielbetrieb muss bis zu 10 Tage eingestellt werden, zudem kommen Geldstrafen von 10.000 bis 20.000 Dollar (8.800 bis 17.600 Euro) auf Buchmacher zu, die sich nicht an die Gesetze oder Vorgaben der Regulierungsbehörde halten.

Der Glücksspielmarkt wächst und die Probleme ebenfalls

Im letzten Jahr ist der Online Casino Markt in New Jersey um 25 % gewachsen. Gegenüber 2017 wurde der Bruttospielertrag um 56 Millionen Euro gesteigert. Man hat folglich 277,3 Millionen Euro mit den Online Casinos eingenommen.

Ein Rückgang des Online Glücksspielmarktes ist nicht erkennbar. Mit dem Wachstum steigen aber auch langsam die Probleme. Die Regulierungsbehörde geht zwar härter gegen die Verfehlungen vor, aber die Anzahl an Problemen ist dennoch relativ beachtlich.

Bildquelle: Fotolia 144499222 - The skyline and Atlantic Ocean at night, in Atlantic City, New Jersey. © jonbilous; Foto © Truff Stuff  [CC BY-SA 2.0]

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1 Kommentar zu: Strafe gegen Sportwettenanbieter bwin wegen Nichteinhaltung des Spielerschutzes

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sodass Zahlungen von 27,7 Millionen Dollar (rund 25 Millionen Euro) auf das Unternehmen zukommen können

kapier ich nich wie die auf so eine hohe strafe kommen
wird die rtp in zukunft weiter sinken der spieler zahlt die zeche tolle...   Mehr anzeigen

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