Jetzt ist es so weit: In Brasilien wurden zum 1. Januar 2025 nach langem Hin und Her die ersten offiziellen Lizenzen für Sportwetten aktiviert. Man vergab satte 71 Genehmigungen. Die Großen der Branche positionieren sich für einen der stärksten Märkte Südamerikas und weltweit. Internationale Experten und die Fachpresse erwarten einen spannenden Kampf um die Top-Plätze. Wer wird das größte Stück vom Kuchen abbekommen?

Nach Jahren des Stillstands hat Brasilien am 1. Januar 2025 endlich seinen eigenen legalen Sportwettenmarkt gestartet. Zwar sind Buchmacher schon seit 2018 im Land geduldet und zahlen auch die Glücksspielsteuer von 12 Prozent, es gab bislang aber keine hiesige Lizenz. Ein entsprechendes Dekret stand Jahre im Raum, musste aber erst voll abgesegnet werden. Übrigens diskutiert man ebenfalls bereits seit langem über die Legalisierung von Casinos in Brasilien, wodurch unter anderem der Tourismus angekurbelt werden könnte.

Nun ist das Warten zumindest für die Wettfreunde vorbei – und die großen Player der Branche sind in den Startlöchern, um ordentlich mitzumischen. Kein Wunder: Die Prognosen für den neuen Markt sind laut Zahlen einer aktuellen Studie der IBIA (International Betting Integrity Association) gigantisch. Bis 2028 soll der Umsatz auf unglaubliche 34 Milliarden US-Dollar anwachsen – mit einem zu erwartenden Bruttogewinn von 2,8 Milliarden Dollar.

  • Aber der Weg zum Profit dürfte alles andere als ein Selbstläufer sein: Mit gleich 71 Lizenzen, die von der Glücksspielbehörde vergeben wurden, geht es hier nicht um ein „gemächliches“ Kräftemessen wie in anderen Ländern. Nein, Brasilien setzt von Anfang an auf Vollgas im Wettbewerb. Der Markt ist damit einer der offensten weltweit – und das sorgt für ordentlich Konkurrenz.
  • Die Konzerne mussten zudem tief in die Tasche greifen, um dabei zu sein: 30 Millionen Real, umgerechnet fast 5 Millionen Euro, kostet eine Genehmigung. Das ist aber nur die Eintrittskarte. Lokale Büros, Bankverbindungen und Genehmigungen – wer hier mitspielen will, muss erst mal abliefern.

Der Aufwand scheint sich zu lohnen. Schon im ersten Jahr der Regulierung soll der brasilianische Staat rund 2,3 Milliarden Dollar an Steuern einnehmen, so die bereits angesprochene IBIA-Studie. Das würde bei einem Steuersatz von 12 Prozent einen Umsatz von fast 20 Milliarden bedeuten: Summen, die nicht nur die Politik jubeln lassen, sondern auch zeigen, warum die großen Glücksspielanbieter alles geben, um in der neuen Sportwetten-Ära Brasiliens von Anfang an ganz vorne mit dabei zu sein.

Wer wird das Rennen machen? Experten und Insider diskutieren die Favoriten im brasilianischen Glücksspielmarkt

Wenn es um den brasilianischen Wettmarkt geht, glühen die Drähte in der Branche. Analysen, Prognosen und Strategien fliegen nur so durch die Luft. Die große Frage: Wer schnappt sich die Pole-Position im heiß umkämpften Wettbewerb? Internationale Experten sehen auffällige Parallelen zum Start der US-Wettbranche vor einigen Jahren, wo Übernahmen und Fusionen die Weichen für heutige Spitzenreiter stellten. Wird Brasilien dem gleichen Drehbuch folgen?

Die Favoriten: Wer investiert am klügsten?

  1. Flutter: Flutter Entertainment macht keine halben Sachen. Der Konzern, bekannt für Mega-Deals wie die Übernahme von FanDuel, hat sich kürzlich einen 56-Prozent-Anteil am brasilianischen Anbieter Betnacional geschnappt – für schlappe 350 Millionen Dollar. Und das ist erst der Anfang. Flutter setzt auf eine Strategie, die sie „Local Hero“ nennen: Damit nutzt man lokale Marken, die regional fest verankert sind, für die eigenen Zwecke. Das Ziel: Bis 2030 satte 25 Prozent Marktanteil in Brasilien. Analysten sind optimistisch: Die bisherigen Übernahmen des Konzerns haben den Investoren schon rund 200 Dollar pro Aktie zusätzlich eingebracht.
  2. MGM: MGM Resorts International hat ebenfalls früh Nägel mit Köpfen gemacht. Sie kooperieren mit dem brasilianischen Mediengiganten Grupo Globo, um ihre Marke BetMGM ins Rampenlicht zu rücken. Übrigens ist BetMGM auch in Europa angekommen – mit Plattformen für Großbritannien, die Niederlande und Schweden. Globo erreicht täglich 70 Millionen Menschen über TV, Radio und digitale Kanäle – eine unschlagbare Werbemaschine. Experten sind gespannt: Kann das Medienpartnerschaftsmodell, das in den USA eher floppte, in Brasilien zum Erfolg werden?
  3. Europa und Asien: Europäische Giganten wie Entain, Betano und Betsson werfen ebenfalls ein Auge auf den Markt. Betsson meldete übrigens kürzlich einen Rekordumsatz für das dritte Quartal 2024 von mehr als 300 Millionen US-Dollar. Der Buchmacher Betano ist mittlerweile generell ein Global-Player erster Garde. Einige asiatische Unternehmen – darunter ehemalige Schwarzmarktanbieter – wittern ihre Chance, auf legale Weise Fuß zu fassen. Und dann sind da noch die US-amerikanischen Schwergewichte wie DraftKings, die sich erst einmal zurückhalten und beobachten, wie sich der Wettbewerb entwickelt. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass hier noch einige Initiativen folgen – bis dahin haben die „frühen Vögel“ aber sicher schon zig Millionen gemacht und eine große Fanbase aufgebaut.

Warum Brasilien anders tickt

Das Rennen um Marktanteile in Brasilien unterscheidet sich von anderen Ländern. Hier zählt nicht nur Kapital, sondern vor allem lokale Expertise. Anbieter müssen laut Gesetz eine physische Präsenz im Land nachweisen. Während einige von ihnen Büros eröffnen, kaufen andere lieber bereits etablierte hiesige Marken. M&A (Merger and Acquisition bzw. Fusion und Übernahme) ist daher das Schlagwort der Stunde.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist das immense Vertrauen, das brasilianische Verbraucher bekannten Marken entgegenbringen. Partnerschaften mit Medienhäusern oder anderen lokalen Größen können hier den Unterschied machen. Kein Wunder, dass Experten glauben, dass Grupo Globo BetMGM einen echten Bonus beim Kampf um die Gunst der brasilianischen Wettenden verschaffen könnte.

Doch nicht alle sind euphorisch. Einige Anbieter nehmen eine vorsichtigere Haltung ein, auch wegen der politischen Diskussionen um die Regulierung. Kritiker prognostizieren erhöhte Spielsuchtgefahren – und die Tatsache, dass Wettbetrug in Brasiliens Fußballligen gang und gäbe ist, trägt auch nicht gerade dazu bei, dass Buchmacher allerseits ein gutes Ansehen haben würden. Der Markt scheint lukrativ, gleichzeitig aber auch unvorhersehbar. Und wie schon in den USA könnten diejenigen, die sich zu breit aufstellen, von spezialisierten Anbietern überrollt werden.
Das Fazit? Die brasilianische Wettbranche steht erst am Anfang. Ob Brasilien ein neues Glücksspiel-Mekka wird, hängt nicht nur von Kapital und Deals ab – sondern auch davon, wer die Balance zwischen Größe, Vertrauen und lokaler Präsenz am besten meistert. Die nächsten Monate versprechen auf jeden Fall spannende Entwicklungen!

Quelle des Bildes: https://pixabay.com/photos/goats-competition-dispute-692660/

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