bet-at-home entlässt ein Viertel der Mitarbeiter in Österreich
Der bekannte Glücksspielkonzern bet-at-home hat erst vor wenigen Tagen die Restrukturierung seiner Tochtergesellschaft in Österreich beschlossen. Infolgedessen sollen bereits in wenigen Wochen insgesamt 65 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren. Aber wieso entlässt bet-at-home in der aktuellen Situation vergleichsweise so viele Mitarbeitende?
Die Zeiten für den Glücksspielgiganten bet-at-home werden schwieriger. Nicht nur in Deutschland, sondern auch in anderen Ländern wie zum Beispiel Österreich machen strenge behördliche Vorschriften dem Anbieter zu schaffen. Um die negativen Folgen für die bet-at-home.com AG abzuschwächen, habe man einen Restrukturierungsplan aufgestellt. Dieser sehe unter anderem vor, dass bereits im Januar 2022 insgesamt 65 Mitarbeitende des Glücksspielkonzerns ihren Job verlieren. Damit wolle man die Kosten für das Unternehmen senken und zugleich die Effizienz verbessern. Bereits im Januar 2021 berichteten wir davon, dass MGM Resorts in Las Vegas über hundert Mitarbeiter kündigen musste.
„Einmalige Reduktion“ bei bet-at-home sei unumgänglich
Bisher seien am Unternehmensstandort im österreichischen Linz etwa 250 Mitarbeitende tätig gewesen. Bereits im Januar soll die Zahl jedoch um 65 reduziert werden. Damit werde die Belegschaft am Standort Linz auf einen Schlag um ein Viertel geschrumpft. In Linz ist die bet-at-home.com Entertainment GmbH ansässig. Der Mutterkonzern hat seinen Sitz in Deutschland. Die Unternehmensleitung lege jedoch Wert darauf, zu betonen, dass es sich hierbei um eine „einmalige Reduktion“ der Anzahl der Beschäftigten handeln würde. Die Maßnahme sei demnach unumgänglich gewesen.
Kundenklagen drohen – Kostenstruktur musste angepasst werden
Der Glücksspielkonzern habe sich erst kürzlich weitestgehend aus dem Casino-Geschäft in Österreich zurückgezogen. Ausschlaggebend dafür waren mehrere ausstehende Spielerklagen gegen das von bet-at-home betriebene Online Casino in Österreich. Die Geschäftsführung befürchtet, dass es zu weiteren Rückzahlungsansprüchen von Spielern kommen könnte, weshalb der Konzern insgesamt eine Rückstellung in Höhe von 24,6 Millionen Euro gebildet hat. Natürlich ist das Bilden einer solchen Reserve in Millionenhöhe selbst für einen erfolgreichen Glücksspielgiganten ein finanzieller Kraftakt. Erschwerend kommt hinzu, dass infolge des Rückzugs vom österreichischen Casino-Markt auch wichtige Einnahmen ausbleiben. Deshalb habe sich die Unternehmensführung dazu entschieden, einen Teil der Mitarbeiter zu entlassen.
Aktuellen Medienberichten zufolge gibt es für die Gekündigten keinen Sozialplan. Das wird von Seiten des Glücksspielkonzerns damit begründet, dass die betroffenen Mitarbeiter hoch qualifiziert seien und demnach wahrscheinlich schnell neue Arbeitgeber finden würden.
Der Geschäftsführer der bet-at-home.com Entertainment GmbH, Franz Ömer, äußerte sich wie folgt zur Entlassungswelle in seinem Konzern:
„Es ist sehr schmerzhaft nach vielen Jahren des erfolgreichen Wachstums diesen einschneidenden Schritt zu setzen. Aber die Schließung des Casino-Geschäfts in Österreich lässt keine anderen Optionen zu“.
Fazit
Von den rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Standort Linz verlieren schon bald 65 ihren Arbeitsplatz. Damit schrumpft die Belegschaft von bet-at-home in Österreich auf einen Schlag um ein Viertel. Ursächlich für diesen Schritt ist vor allem der Rückzug des Konzerns vom österreichischen Casino-Markt in Verbindung mit drohenden Rückforderungsansprüchen von Spielern. Man darf gespannt sein, wie sich der beliebte Glücksspielanbieter in den kommenden Monaten und Jahren weiter entwickeln wird.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/abschied-verabschieden-tschüss-3258939/
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11 Kommentare zu: bet-at-home entlässt ein Viertel der Mitarbeiter in Österreich
Kommentar verfassenAnonym
23.12.2021 um 13:27 UhrTonkabohne
20.12.2021 um 13:10 UhrChristian_1994
20.12.2021 um 19:02 UhrUnd es ist... natürlich immer schwierig, den wie geschrieben mehrheitlich Hochqualifizierten einfach anzubieten, doch las Kellner oder Pfleger zu arbeiten. Jeder entscheidet sich ja bewusst für einen Job, weil der Spaß macht und mit seinen Fähigkeiten zusammenpasst. Da kann man ruhig ein wenig "Mitleid" oder zumindest Mitgefühl haben... Mehr anzeigen
Tonkabohne
20.12.2021 um 19:26 UhrDieWunderharke5000
20.12.2021 um 10:11 UhrDie Konkurrenz mit einem Briefkasten in Curacao dagegen zahlt hier 0 Steuern und reibt sich die Hände über explodierende Gewinne.
Gut gemacht, Politik. Mehr anzeigen
Ichbins2018
20.12.2021 um 12:45 Uhrdie arme Glücksspiel Branche die jedes Jahr Milliarden scheffelt muss nun (angeblich) „Hochqualifizierte“ Mitarbeiter entlassen.
Da kann man nur hoffen das Du deine Anbieter treu bleibst, allein... schon wegen den Steuereinnahmen, Personal usw. schließlich sind diese Buden so was von systemrelevant und was wollen wir bzw. willst Du ohne diese Buden bloß machen?
Hmm ja auch die Überseecasinos die Du angesprochen hast, hmm das geht ja gar nicht – wer spielt da überhaupt?
Schließlich wollen wir doch allesamt brav unsere Steuern, ebenso natürlich wie die Casinos es schon immer gemacht haben bezahlen … oder?
Ich glaube ich hole dir gleich mal n Eimer, dass ganze ist wirklich zum heulen und Du kannst/darfst dich mal so richtig ausheulen, dieser verdammte Staat, alles nix Könner hahahahaha.
Mannomann Christians, jetzt hast Du mir gerade die Weihnachtstage versaut....
Ach ja, eventuell richtest Du (und deine Leidensgenossen) noch ein Dauerauftrag/Spendenkonto für Bet-et-Home ein,
- nicht das die noch mehr, vor allem von deren „Hochqualifiziertes Personal“ entlassen müssen?!
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Christian_1994
20.12.2021 um 19:11 UhrUnd @Ich bins2018: Ich lese viel Ironie aus deinem Kommentar Ich glaube nicht, dass bet-at-home ein Spendenkonto braucht, aber es ist ja kein Geheimnis, dass sich ein Unternehmen eben einer veränderten Marktsituation anpassen muss. Und das macht bet-at-home - ist doch richtig. Mitleid muss für das Unternehmen ja keiner haben, aber für den einzelnen entlassenen Mitarbeiter vielleicht schon eher Mehr anzeigen
Ichbins2018
21.12.2021 um 07:49 UhrMeine Ironie (vielen Dank richtig erkannt) hält sich was die... Mitarbeiter betrifft auch absolut in Grenzen. Die Jungs und Mädels machen halt ihren Job und sind darauf angewiesen das die Chefetage auch einen guten Job macht, was ich persönlich allerdings bezweifele, ansonsten müsste man ja keine Mitarbeiter entlassen?!
Anderseits wie @Wunderharke geschrieben hat „Arbeitgeber zu belohnen“ weil sie Steuern regenerieren, vor allem in ein Gewerbe welches auch sehr sehr viel Leid verursacht, hmm ja da hält sich mein Mitleid tatsächlich in Grenzen.
Eher gilt mein Mitleid (resultierend aus der Masche die mittlerweile abgezogen wird) den Betroffenen, deren Angehörige und eventuell deren Kinder - und wer was das betrifft mal etwas genauer hinschaut, der weiß das es sich nicht nur um vereinzelte Schicksale handelt, sondern um mehrere hunderttausende und Täglich werden es mehr.
Vielen Dank für dein nettes Feedback, hat mich gefreut.
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DieWunderharke5000
21.12.2021 um 10:13 UhrUnd mit belohnen meinte ich auch nicht belohnen im Sinne von denen irgendwas schenken. Nur keine Gesetze schaffen, die die Firmen vor Ort so massiv benachteiligen, dass sie wie in diesem Beispiel hier nicht ohne massiven Stellenabbau weitermachen können.
Für mich ist das Produkt was Bet-at-home dank neuer Gesetze anbieten kann im Vergleich zu dem was Casino XY anbietet einfach unerträglich. Also bin ich da weg.
Ganz einfach. Und das liegt nicht an Bet-at-home sondern an den unsinnigen Gesetzen.
Und für die Mitarbeiter tut es mir leid. Mehr anzeigen
Thomas520
22.12.2021 um 23:29 UhrChristian_1994
31.12.2021 um 11:32 Uhr@Thimas520: Ja genau, das Online Casino von bet-at-home in Österreich hat komplett geschlossen. In Österreich sind aber auch viele Mitarbeitende tätig, die für andere Märkte/Sparten von bet-at-home tätig sind. Deshalb mussten (zum Glück) nicht alle Mitarbeiter in Österreich entlassen werden. Mehr anzeigen
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