Bauunternehmer verspielt fast 1 Mio. Euro

Ralf K. war nicht nur ein erfolgreicher Bauunternehmer, sondern in seiner Freizeit auch noch leidenschaftlicher Fußballtrainer. Mitte März musste er sich jedoch wegen Betruges und Urkundenfälschung vor einem Berliner Gericht verantworten. Ursächlich für seine kriminellen Taten war wohl seine Glücksspielsucht.

Bereits am 16. März 2023 stand der ehemalige Bauunternehmer  Ralf K. vor dem Amtsgericht Tiergarten und musste sich für diverse Taten aus der Vergangenheit verantworten. Der Mann aus Brandenburg fälschte Rechnungen und ergaunerte sich so unrechtmäßig Gelder in sechsstelliger Höhe. Das Geld nutzte er größtenteils, um seine Sucht nach Sportwetten und Casino-Spielen zu befriedigen. Ein umfassendes Geständnis hat ihn nun davor bewahrt, ins Gefängnis zu müssen.

Als Pendler süchtig nach Sportwetten und Blackjack

Der unauffällige Familienvater, der im Berliner Umland ein Haus gebaut hat, pendelt täglich zwei Stunden zur Arbeit und zurück. Diese Zeit nutzte er über einen längeren Zeitraum, um zunächst im Internet Sportwetten zu platzieren. Nach einiger Zeit spielte er dann auch noch im Online Casino Blackjack. Dabei verlor er nach eigenen Angaben einen Gesamtbetrag von rund 840.000 Euro. Dem Richter des Amtsgerichts Tiergarten beschrieb Ralf K. die Geschehnisse wie folgt:

„Ich fing mit kleinen Sportwetten an. Später spielte ich im Online Casino Blackjack.“

Rechnungen gefälscht und 550.000 Euro ergaunert

Da die eigenen finanziellen Mittel des Angeklagten schnell ausgeschöpft waren, begann Ralf K. bei der Arbeit, insgesamt 26 Rechnungen über fiktive Arbeitsleistungen zu fälschen. Dadurch ergaunerte sich der Vater von zwei Kindern insgesamt mehr als 550.000 Euro von seiner Firma. Erst als seine Bank eine Geldwäscheverdachtsmeldung veranlasste, flog der Betrug auf. Erst Mitte März berichteten wir über den Tod eines Twitch-Streamers und seine Sportwetten-Sucht als mögliche Ursache.

Angeklagter zeigt Reue und will Schaden wiedergutmachen

Der Anwalt des spielsüchtigen Bauunternehmes, Ehssan Khazaeli, äußerte im Prozess, dass sich sein Mandant für seine Taten schäme und den entstandenen Schaden wiedergutmachen möchte. Um dieses Ziel zumindest teilweise zu erreichen, legt Ralf K. nun jeden Monat 1.000 Euro zur Seite.

Das Gericht belohnte das umfassende Geständnis des Angeklagten mit einer vergleichsweise milden Strafe. Ralf K. wurde letztendlich wegen gewerbsmäßigen Betruges in 26 Fällen zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und elf Monaten verurteilt. Die Strafe wurde auf Bewährung ausgesetzt. Bereits im Sommer 2021 berichteten wir darüber, dass eine Spielsüchtige im Online Casino über 150.000 Euro verspielt hat.

Fazit

Ein Familienvater und Hausbesitzer aus Brandenburg betrog seinen Arbeitgeber in mehreren Fällen und ergaunerte sich dadurch mehrere hunderttausend Euro. Das Geld nutzte er, um seine Sucht nach Sportwetten und Casino-Spielen zu befriedigen. Nun wurde er für seine Taten vor dem Amtsgericht Tiergarten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

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