Bad Beat Poker Jackpot vom Red Rock Resort in Las Vegas endlich ausgezahlt

Seit Juli 2017 haben 80 Pokerspieler um die Auszahlungen eines Bad Beat Jackpots gekämpft. Der Poker Room hatte die Auszahlung wegen eines Verstoßes gegen die Verhaltensregeln verweigert. Jetzt hat das Nevada Gaming Control Board den Spielern abschließend Recht gegeben, der Red Rock Resort Poker Room muss den 124.252 Dollar (99.442 €) Jackpot auszahlen.

Die meisten werden sich noch an die Kontroverse über den Bad Beat Jackpot im Red Rock Resort Poker Room in Las Vegas erinnern. Am 7. Juli hatte dort der 83-jährige Avi Shamir einen sicher geglaubten Straight Flush gegen Len Schreter verloren. Dadurch wurde der Station’s Jumbo Hold'em Poker Progressive Jackpot geknackt und es herrschte am gesamten Tisch Grund zur Freude.

Nach Ansicht der Videoaufzeichnungen durch das Casinopersonal wurde jedoch festgestellt, dass Len Schreter seine Hand zu früh aufgedeckt hat. Dadurch hat er laut Auffassung des Managements nonverbal mit Avi Shamir kommuniziert, was einen Verstoß gegen die Hausregeln dargestellt hat. Die Auszahlung des Jackpots wurde daraufhin verweigert.

Das Casino in Las Vegas hatte eine Entscheidung durch das Nevada Gaming Control Board verlangt. Eine erste Prüfung durch den Sachbearbeiter Bill Olliges hatte ergeben, dass die Spieler zwar gegen die Etikette verstoßen haben. Auf den eigentlichen Ausgang der Runde habe es keinen Einfluss gehabt - er hielt die Auszahlung für angebracht. Das Red Rock Resort hatte gegen das Gutachten Einspruch eingelegt und so war ein Verfahren durch die Regulierungsbehörde ins Rollen gekommen.

Erste Anhörung bereits im Dezember 2017

Bereits am 12. Dezember 2017 kam es zu einer Anhörung durch das Gaming Control Board. Damals versammelten sich 15 Personen, darunter auch Len Schreter und Avi Shamir, um den Fall zu besprechen. Diese Anhörung zur Sichtung der Beweise hatte 3 Stunden gedauert und war mit der Ansicht der Überwachungskameraaufzeichnungen verbunden. Es wurde festgehalten, dass Schreter nach Ausgeben der River Card seine Karten auf den Tisch geworfen hat und nicht das Handzeichen des Dealers abwartete.

Die Ergebnisse wurden vom Vorsitzenden Lengsavath zusammen mit einer Empfehlung dem Nevada Gaming Control Board übergeben. Die endgültige Entscheidung über den Fall hat man auf Mitte Januar 2018 vertagt.

Im Januar 2018 fehlten Informationen, daher erneute Vertagung

Bei der ersten Sitzung im Januar vom Gaming Control Board hatte Terry Johnson weitere Fragen und bat um zusätzliche Informationen. Es wurde damals vermerkt, dass der Betreiber des Pokerraums Station Casinos mit der Entscheidung unzufrieden sei und möglicherweise beim Clark County Bezirksgericht Berufung einlegen könnte. Daher war es zwingend erforderlich, dass die Faktenlage für eine Entscheidung wirklich der Realität entspricht.

Im Februar 2018 hat das Gaming Control Board eine Anordnung erlassen. Das Preisgeld von 62.126 Dollar (rund 49.700 Euro) muss Avi Shamir ausgezahlt werden. Das entspricht der Hälfte des eigentlichen Jackpots. Ungefähr 31.063 Dollar (circa 24.860 Euro) wird wohl Schreter bekommen, sein Anteil beträgt ein Viertel des Jackpots. Der Rest des Preisgeldes geht zunächst an die Mitspieler am Tisch und dann an alle Personen im gleichen Pokerraum, insgesamt sollten 80 Personen einen Gewinn durch den Jackpot erhalten.

Etwas merkwürdig ist jedoch, dass das Gaming Control Board die Auszahlungen an die anderen Spieler nicht weiter erwähnt, sondern lediglich Shamir benennt.

Fraglich ist weiterhin, warum das Casino den Jackpot nicht auszahlt. Letztlich handelt es sich um einen progressiven Jackpot, der stetig ansteigt und von den Einsätzen bei den Pokerspielen finanziert wird. Dem Casino geht folglich an Gewinnen nichts verloren, da das Preisgeld sich in einem separaten Topf befindet. Warum das Casino auf eine so umfangreiche Untersuchung bestand und selbst die negative PR in Kauf genommen hat, bleibt fraglich. Zumal die Spieler in einigen sozialen Netzwerken ihre Enttäuschung über den Fall und das Casino zum Ausdruck gebracht haben - normalerweise würde man für so eine Lappalie den guten Ruf nicht riskieren.