600 Mio. illegale Glücksspieleinnahmen - Ermittlungen gegen Briefkastenfirma auf Malta
Ein Netzwerk aus Kriminellen soll in Malta ein Glücksspielunternehmen gegründet und in Italien Spieler hierfür angeworben haben. Auf diversen Plattformen haben die Betrüger den italienischen Nutzerinnen und Nutzern Hunderte Casino Spiele und Sportwetten bereitgestellt. Über einen längeren Zeitraum hinweg erwirtschafteten sie dadurch Einnahmen in Höhe von mehreren Hundert Millionen Euro.
Die italienische Finanzpolizei ermittelt aktuell gegen eine größere Betrugsbande. Diese soll zunächst auf Malta eine Briefkastenfirma gegründet und dann mehrere Glücksspielseiten betrieben haben. Man habe sich dabei auf Spielerinnen und Spieler aus Italien fokussiert, die angeworben werden sollten. Für die Online-Glücksspielseiten haben die Betrüger keine Lizenz besessen, sodass das Angebot illegal war. Dennoch sei es ihnen gelungen, einen dreistelligen Millionenbetrag zu erwirtschaften.
Kriminelle nutzten landbasierten Glücksspielsektor
Die Betrugsbande habe italienischen Medienberichten zufolge die stationären Glücksspielstätten dazu genutzt, Kunden für ihre illegalen Online Casinos anzuwerben. Genauer gesagt soll die Bande etwa in Catania mehrere Wettbüros und Spielcasinos unter ihre Kontrolle gebracht haben. Daraufhin wurden die dortigen Kunden gezielt zu den illegalen Glücksspielseiten vermittelt. Fraglich ist zum aktuellen Zeitpunkt noch, ob die eigentlichen Lokalbesitzer freiwillig mit den Kriminellen kooperierten oder unter Druck gesetzt wurden. Gerade in Italien ist das Infiltrieren von legalen Glücksspielstätten in der Vergangenheit jedoch zu einer lukrativen Einnahmequelle für verschiedene mafiöse Gruppierungen geworden.
Im weiteren Verlauf seien die Gelder der nichts ahnenden Spielerinnen und Spieler auf das Konto der maltesischen Glücksspielfirma transferiert worden. Hierbei handelte es sich allerdings nur um eine Briefkastenfirma. Die Verantwortlichen befanden sich den gesamten Zeitraum über in Sizilien. Um die eingenommenen Glücksspielgelder dem legalen Wirtschaftskreislauf zuzuführen, wurden damit hauptsächlich in Deutschland und Italien Immobilien erworben. Erst vor einigen Tagen stellten wir uns in einem Artikel die Frage, ob die Geldwäsche-Gefahr bei Online-Glücksspiel besonders hoch ist.
Illegales Glücksspiel-Netzwerk erwirtschaftet rund 600 Millionen Euro
Beeindruckend in diesem Fall ist vor allem die Höhe der Glücksspieleinnahmen, die das kriminelle Netzwerk erwirtschaftete. Über einen längeren Zeitraum soll es die Gruppe demnach geschafft haben, insgesamt rund 600 Millionen Euro an Glücksspielgeldern von den nichts ahnenden Spielerinnen und Spielern einzunehmen. Natürlich hat das kriminelle Netzwerk auf diesen gigantischen Umsatz weder Einkommenssteuer noch die fällige Wettsteuer in Höhe von etwa 30 Millionen Euro entrichtet.
Polizei ermittelt gegen 23 Verdächtige
Mittlerweile ist die Finanzpolizei in Italien der kriminellen Gruppierung auf die Schliche gekommen. Aktuell wird den italienischen Medienberichten zufolge nämlich gegen 23 Verdächtige ermittelt. Die Liste der Anklagepunkte ist lang: Neben dem Betrieb von illegalen Glücksspielseiten wird der Gruppierung schwerer Betrug, Geldwäsche sowie den beiden Haupttätern auch noch schwerer Steuerbetrug vorgeworfen. Zwei der Haupttäter seien bereits vor mehreren Monaten aufgrund anderer Straftaten verhaftet worden. Bei den beiden Haupttätern soll es sich um nahestehende Personen des Cosa-Nostra-Clans Santapaola-Ercolano handeln.
Fazit
Der italienischen Finanzpolizei ist, wie es scheint, erneut ein Coup gegen die mafiösen Organisationen gelungen. Es ist allerdings beeindruckend und zugleich erschreckend, dass ein kriminelles Netzwerk über einen längeren Zeitraum hinweg über eine maltesische Briefkastenfirma diverse Glücksspiel-Plattformen in Italien anbieten konnte und hiermit über eine halbe Milliarde Euro verdient haben kann. Man darf gespannt sein, wie sich die Ermittlungen in den kommenden Wochen und Monaten weiterentwickeln und wer letztendlich für die Taten verurteilt werden wird.
Quelle des Bildes: https://pixabay.com/de/photos/hafen-meer-stadt-blick-valletta-116165/
Um einen Fehler zu melden, musst du dich zuerst kostenlos bei GambleJoe registrieren.
3 Kommentare zu: 600 Mio. illegale Glücksspieleinnahmen - Ermittlungen gegen Briefkastenfirma auf Malta
Kommentar verfassenR0UNDER
01.06.2021 um 03:27 UhrCoup bedeutet nichts anderes, als das man hier lediglich dem Treiben ein Ende machen konnte und man ein paar Jungs... für die Anklagebank hat. Wenn man mehr hätte, von dem man dem Volk berichten könnte, würdeman hier vom Erfolg schreiben. Ein Erfolg wäre es aber nur dann, wenn man zumindest einen Teil der 600 Millionen beschlagnahmt hätte oder es zu Verurteilungen mit langen Haftstrafen gekommen wäre. Somit alles nur Klatsch und Tratsch.
Wie schaut es mal wieder mit ein paar vernünftigen Spiele-Tests aus? Oder aber auch Berichte über neue Casinos auf dem Markt? Ich brauche mehr relevanten Input von einer Seite wie GJ😑 Mehr anzeigen
bigbig
Christian_1994
25.05.2021 um 15:39 UhrUnsere Community lebt von deinem Feedback – also, mach mit!
Du möchtest selbst Kommentare auf GambleJoe schreiben? Dann erstelle dir einfach ein GambleJoe Benutzerkonto.