Spielsucht
Eine Glücksspielsucht entsteht nicht von heute auf morgen. Stattdessen entwickelt sie sich in der Regel über mehrere Jahre, sodass sich kaum ein konkreter Anfangspunkt feststellen lässt. Spielsucht ist dabei die umgangssprachliche Bezeichnung für eine psychische Störung, bei der der Betroffene nicht dazu in der Lage ist, dem Impuls zum Glücksspiel zu widerstehen. Die betroffenen Personen sind sich dabei durchaus darüber im Klaren, dass ihr Spielverhalten sowohl im persönlichen als auch im beruflichen Umfeld negative Konsequenzen zur Folge hat. Sie besitzen allerdings nicht die Fähigkeit, dem „Spielzwang“ zu widerstehen. Mit der Spielsucht ist ein pathologisches Spielen, also ein krankhaftes Spielverhalten, gemeint.
Symptome bei Spielsucht
Leider ist es häufig nicht wirklich leicht, herauszufinden, ab wann eine Glücksspielsucht vorliegt. Fakt ist aber, dass es Symptome gibt, an denen Betroffene und auch Angehörige erkennen können, dass das Spielverhalten zumindest problematisch sein könnte. Auf diese Symptome möchten wir im Folgenden kurz eingehen:
- Betroffener hat das unwiderstehliche Verlangen, immer wieder und immer häufiger zu spielen
- Betroffener kann erst mit dem Spielen aufhören, wenn alles verloren ist
- Betroffener muss im Laufe der Zeit die Einsätze immer weiter erhöhen, um zufrieden zu sein
- Betroffener vernachlässigt sein persönliches Umfeld (z.B. Freunde, Familie)
- Betroffener ist unruhig, wirkt unausgeglichen und unzufrieden
- Betroffener verschuldet sich, um weiter spielen zu können oder begeht sogar Straftaten, um mit dem erlangten Geld weiterspielen zu können
Hilfsangebote bei Spielsucht
Wer feststellt, dass er die Kontrolle über sein Spielverhalten verloren haben könnte, sollte möglichst frühzeitig professionelle Hilfsangebote in Anspruch nehmen. So bietet zum Beispiel die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) eine kostenfreie Telefonberatung, die von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 10 bis 22 Uhr und von Freitag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr kontaktiert werden kann. Die kostenfreie Servicenummer lautet 0800 1 37 27 00. Interessierte Spielerinnen und Spieler erhalten über die Telefonberatung der BZgA unter anderem Auskunft und Aufklärung über das Thema Glücksspielsucht, Informationen und Beratungsangebote zu aktuellen Hilfsangeboten sowie eine konkrete Beratung bei schwierigen Lebenssituationen.
- Kostenfreie BZgA-Telefonberatung: 0800 1 37 27 00
- Auf „Check-dein-spiel.de“ finden Interessierte zudem hilfreiche Selbsttests, um herauszufinden, ob das eigene Spielverhalten „normal“ ist.
Spielsucht in Deutschland
Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gibt es in der Bundesrepublik Deutschland zurzeit insgesamt 429.000 Personen, deren Spielverhalten zumindest als problematisch eingestuft wird. Davon gelten etwa 200.000 Personen als pathologische Spieler, also als akut spielsüchtig. Auffällig an den Statistiken ist dabei, dass Männer deutlich häufiger Anzeichen für ein problematisches oder pathologisches Spielverhalten zeigen als Frauen. Darüber hinaus ist Spielsucht besonders bei jungen Männern im Alter bis 25 Jahren mit einem Migrationshintergrund besonders stark verbreitet.
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