Bewältigung,... : Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um? (Seite 4)
Thema erstellt am 24.10.2017 | Seite: 4 von 4 | Antworten: 39 | Ansichten: 15.474
Anonym
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Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
31.03.2018, um 11:22 Uhr#31
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Ich bin zwar nicht spielsüchig, habe allerdings mit anderen Süchten leider so meine Erfahrungen.
Ich war über viele Jahre hinweg essgestört und ich wage es zu behaupten, dass man sich davon nie ganz erholt. Essen ist ein Suchtmittel mit dem man lernen muss umzugehen, jeden Tag. Man kann nicht "einfach damit aufhören". Für mich war das ein sehr steiniger Weg und ein kalter Krieg, den ich gegen mich selbst geführt habe.
Als ich damals sehr tief in der Essstörung steckte konnte man die Situation optisch einfach nicht mehr verleugnen. Trotzdem tat ich es - aus Scham.
Ich war und bin immer der Typ Frau gewesen vom Schlag "Ich kann auf mich selbst aufpassen, ich bin stark" und es war mir auch irrsinnig wichtig diesen Anschein selbst in meinen dunkelsten Stunden aufrecht zu erhalten.
Rückblickend tut mir dieses Mädchen von damals Leid. Wenn ich an mein vergangenes "Ich" denke, dann würde ich ihr gerne sagen, dass alles gut wird.
Scham war damals allgegenwärtig. Ich hab kein Patent wie man damit umgeht. Ich hab mich einfach viele Jahre selbst extrem gehasst.
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31.03.2018, um 18:48 Uhr#32
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SuitedTrips schrieb am 31.03.2018 um 11:22 Uhr: Ich bin zwar nicht spielsüchig, habe allerdings mit anderen Süchten leider so meine Erfahrungen.
Ich war über viele Jahre hinweg essgestört und ich wage es zu behaupten, dass man sich davon nie ganz erholt. Essen ist ein Suchtmittel mit dem man lernen muss umzugehen, jeden Tag. Man kann nicht "einfach damit aufhören". Für mich war das ein sehr steiniger Weg und ein kalter Krieg, den ich gegen mich selbst geführt habe.
Als ich damals sehr tief in der Essstörung steckte konnte man die Situation optisch einfach nicht mehr verleugnen. Trotzdem tat ich es - aus Scham.
Ich war und bin immer der Typ Frau gewesen vom Schlag "Ich kann auf mich selbst aufpassen, ich bin stark" und es war mir auch irrsinnig wichtig diesen Anschein selbst in meinen dunkelsten Stunden aufrecht zu erhalten.
Rückblickend tut mir dieses Mädchen von damals Leid. Wenn ich an mein vergangenes "Ich" denke, dann würde ich ihr gerne sagen, dass alles gut wird.
Scham war damals allgegenwärtig. Ich hab kein Patent wie man damit umgeht. Ich hab mich einfach viele Jahre selbst extrem gehasst.
du willst bestimmt nicht daran erinnert werden, warst du auch mal in einer klinik wo du nach dem essen ca. 20 min in einem raum sitzen musstest? nicht reden nicht lachen durftest sonst gab es verlängerung.
Anonym
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04.04.2018, um 12:36 Uhr#33
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Iseedeadpeople schrieb am 31.03.2018 um 18:48 Uhr:
du willst bestimmt nicht daran erinnert werden, warst du auch mal in einer klinik wo du nach dem essen ca. 20 min in einem raum sitzen musstest? nicht reden nicht lachen durftest sonst gab es verlängerung.
Nein, ich war nie in Therapie oder in einer Klinik. Ich habs allein da raus versucht. Hat geklappt, aber vermutlich unnötig lange gedauert. War falscher Stolz meinerseits damals und der Unwille sich helfen zu lassen.
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05.04.2018, um 11:46 Uhr#34
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SuitedTrips schrieb am 04.04.2018 um 12:36 Uhr:
Nein, ich war nie in Therapie oder in einer Klinik. Ich habs allein da raus versucht. Hat geklappt, aber vermutlich unnötig lange gedauert. War falscher Stolz meinerseits damals und der Unwille sich helfen zu lassen.
könnte auch der bessere weg für dich gewesen sein, auch wenn es manchmal etwas länger dauert. kenne einige die nach der klinik erst recht in einem dilemma steckten
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25.11.2018, um 09:25 Uhr#35
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ich verheimliche es vor jedem... ich bin südländer und meine familie ist gläübig ich kann es keinem erzählen nur ein paar enger freunde die selbst auch zoggen wissen es wir spielenm auch oft zu sammen aber meine onkels meine familie geschwister niemand weiß esund das sollen sie auch nicht ich glaube aber meine vater und mutter haben schon viel mitbekommen und konnen sich das denken aber bei uns ist soetwas ein tabu thema
G****e
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25.11.2018, um 10:50 Uhr#36
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Irgendwann kommt es raus. War eine lange Zeit auch extrem süchtig. Geld war da und jeden Tag eingezahlt bis halt dann irgendwann sehr knapp wurde mit der Knete. Dann hab ich es meiner Familie erzählt, klar waren enttäuscht, aber haben mich unterstützt. Besonders dankbar bin ich neiner Frau das sie noch bei mir geblieben ist. Therapie gemacht, erzählt man der Therapeuten wie was wo usw. Ist gut darüber zu reden aber letztendlich muss man da selber raus kommen. Bank gewechselt, Frau Karte und Online Banking gegeben und so läuft es ganz gut. Heute Zahl ich ab und zu noch 10-25 EUR ein mit Paysafecard aber nur um ein bisschen zu daddeln. Der Punkt ist man muss mit jemandem reden auch wenn es schwer fällt. Das bringt am meisten. Die Familie unterstützt einen auf jedenfall. Ob Südländer oder nicht , unangenehm ist es jedem
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25.11.2018, um 10:56 Uhr#37
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Hey Tolga,
schon seit längerem ist Spielsucht eine anerkannte Krankheit und seit wann musst du, muss man sich denn für eine Krankheit schämen?
Wenn du möchtest darfst du dich aber trotzdem schämen -nicht aber weil du erkrankt bist, sondern weil du
dich nicht helfen lässt.
Vielleicht denkst du da mal drüber nach, anstatt deiner Sucht zu frönen.
Anonym
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19.12.2018, um 20:10 Uhr#38
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Grüsse Euch ,
ja also freue mich das dieses Thema Spielsucht hier immer mehr ausgebaut wird und mehr Beachtung findet.
ich möchte Klartext schreiben : Es war für mich und ist auch heute noch eine wirklich sehr peinliche Situation. Ich musste mich bei meinen Chef und meiner Hausbank offenbaren. dies war extrem
peinlich und ich durfte mir auch ziemlich viele krasse Bemerkungen dazu anhören.
Gut, ich habe es überlebt aber noch viel schlimmer ist das die Sache bis in meine Abteilung durchgesickert ist. Nun ist das für die Kollegen ein gefundenes Fressen um zu lästern.
Na, M......... hast wieder keine Kohle, haha ich fliege nach Dubai und von dort machen wir Kreuzfahrt All incl. und neues Auto auch gekauft. hier schaue mal was ich in der Brieftasche habe etc.
Es schmerzt schon sehr und ist peinlich. dagegen kann ich nun nix mehr machen und gebe auch diesen Fehler zu.
Anonym
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19.12.2018, um 20:12 Uhr#39
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Howard schrieb am 19.12.2018 um 20:10 Uhr: Grüsse Euch ,
ja also freue mich das dieses Thema Spielsucht hier immer mehr ausgebaut wird und mehr Beachtung findet.
ich möchte Klartext schreiben : es war für mich und ist auch heute noch eine wirklich sehr peinliche Situation. Ich musste mich bei meinen Chef und meiner Hausbank offenbaren. dies war extrem
peinlich und ich durfte mir auch ziemlich viele krasse Bemerkungen dazu anhören.
Gut, ich habe es überlebt aber noch viel schlimmer ist das die Sache bis in meine Abteilung durchgesickert ist. Nun ist das für die Kollegen ein gefundenes fressen um zu lästern.
Na, M......... hast wieder keine Kohle, haha ich fliege nach Dubai und von dort machen wir Kreuzfahrt All incl. und neues Auto auch gekauft. hier schaue mal was ich in der Brieftasche habe etc.
Es schmerzt schon sehr und ist peinlich. dagegen kann ich nun nix mehr machen und gebe auch diesen Fehler zu.
Es sollte dir nicht peinlich sein. Deinen Kollegen würde ich das passende sagen. Wer's nötig hat einen Süchtigen Menschen blöde anzumachen hat selber genug Probleme.
In meiner Firma würden diese Kollegen sofort zur Personalabteilung zitiert werden.
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20.12.2018, um 08:59 Uhr#40
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Ich musste damals bei Jobcenter auch alles offen legen (ich hatte zwar einen Knochenjob aber es reichte trotzdem nicht). Natürlich sind die Zahlungen damals aufgefallen und ich wurde zur Seite genommen. Man wolle mir helfen usw. Ich hab mich so geschämt und bin erst einmal in Tränen ausgebrochen.. Bin dann brav zur Suchtberatung gegangen und habe mir erzählen lassen, dass ich mich stationär behandeln lassen soll und es wichtig wäre mich jemanden anzuvertrauen und dieser Person meine Kreditkarten und so weiter zu geben. ich ärgere mich bis heute das ich da getan habe. Diese Person hat mich eher dafür runter gemacht und noch dazu kommt das Thema immer im Streit wieder auf den Tisch. Alles großer Mist. "mal sehen was dein Umfeld dazu sagt das du spielsüchtig bist" oder "Schau doch mal dein erbärmliches Leben an. Hockst jeden Abend vor dem Computer" Wobei ich mir seit diesem Jahr dann immer denken kann "Tja, ich habe daher auch ein neues Auto, und du? Das ich Anfangs des Jahres so ein Glück hatte, habe ich niemanden mehr erzählt. Für mich macht es keinen Unterschied ob ich gewinne oder verliere. Das geht nur mich etwas an.
Ich denke oft darüber nach ob ich wirklich spielsüchtig bin, oder ob ich das als Ausrede nutze dafür, dass ich einfach undiszipliniert bin. Ich kann mich so schön auf dem Begriff und der Krankheit ausruhen.
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Ich war über viele Jahre hinweg essgestört und ich wage es zu behaupten, dass man sich davon nie ganz erholt. Essen ist ein Suchtmittel mit dem man lernen muss umzugehen, jeden Tag. Man kann nicht "einfach damit aufhören". Für mich war das ein sehr steiniger Weg und ein kalter Krieg, den ich gegen mich selbst geführt habe.
Als ich damals sehr tief in der Essstörung steckte konnte man die Situation optisch einfach nicht mehr verleugnen. Trotzdem tat ich es - aus Scham.
Ich war und bin immer der Typ Frau gewesen vom Schlag "Ich kann auf mich selbst aufpassen, ich bin stark" und es war mir auch irrsinnig wichtig diesen Anschein selbst in meinen dunkelsten Stunden aufrecht zu erhalten.
Rückblickend tut mir dieses Mädchen von damals Leid. Wenn ich an mein vergangenes "Ich" denke, dann würde ich ihr gerne sagen, dass alles gut wird.
Scham war damals allgegenwärtig. Ich hab kein Patent wie man damit umgeht. Ich hab mich einfach viele Jahre selbst extrem gehasst.
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du willst bestimmt nicht daran erinnert werden, warst du auch mal in einer klinik wo du nach dem essen ca. 20 min in einem raum sitzen musstest? nicht reden nicht lachen durftest sonst gab es verlängerung.
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Nein, ich war nie in Therapie oder in einer Klinik. Ich habs allein da raus versucht. Hat geklappt, aber vermutlich unnötig lange gedauert. War falscher Stolz meinerseits damals und der Unwille sich helfen zu lassen.
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schon seit längerem ist Spielsucht eine anerkannte Krankheit und seit wann musst du, muss man sich denn für eine Krankheit schämen?
Wenn du möchtest darfst du dich aber trotzdem schämen -nicht aber weil du erkrankt bist, sondern weil du
dich nicht helfen lässt.
Vielleicht denkst du da mal drüber nach, anstatt deiner Sucht zu frönen.
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ja also freue mich das dieses Thema Spielsucht hier immer mehr ausgebaut wird und mehr Beachtung findet.
ich möchte Klartext schreiben : Es war für mich und ist auch heute noch eine wirklich sehr peinliche Situation. Ich musste mich bei meinen Chef und meiner Hausbank offenbaren. dies war extrem
peinlich und ich durfte mir auch ziemlich viele krasse Bemerkungen dazu anhören.
Gut, ich habe es überlebt aber noch viel schlimmer ist das die Sache bis in meine Abteilung durchgesickert ist. Nun ist das für die Kollegen ein gefundenes Fressen um zu lästern.
Na, M......... hast wieder keine Kohle, haha ich fliege nach Dubai und von dort machen wir Kreuzfahrt All incl. und neues Auto auch gekauft. hier schaue mal was ich in der Brieftasche habe etc.
Es schmerzt schon sehr und ist peinlich. dagegen kann ich nun nix mehr machen und gebe auch diesen Fehler zu.
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Es sollte dir nicht peinlich sein. Deinen Kollegen würde ich das passende sagen. Wer's nötig hat einen Süchtigen Menschen blöde anzumachen hat selber genug Probleme.
In meiner Firma würden diese Kollegen sofort zur Personalabteilung zitiert werden.
Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
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Ich denke oft darüber nach ob ich wirklich spielsüchtig bin, oder ob ich das als Ausrede nutze dafür, dass ich einfach undiszipliniert bin. Ich kann mich so schön auf dem Begriff und der Krankheit ausruhen.