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Bewältigung,... : Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um? (Seite 3)

Thema erstellt am 24.10.2017 | Seite: 3 von 4 | Antworten: 39 | Ansichten: 15.477
Daniel
Elite
Avantgarde83 schrieb am 07.02.2018 um 19:12 Uhr:
Daniel schrieb am 07.02.2018 um 19:06 Uhr:
Roflcopter1312 schrieb am 07.02.2018 um 18:02 Uhr: Aber ich muss sagen das Spielen hat mir irgendwie verändert, ich spiele zwar noch, aber es ist anderst wie zu "alten Zeiten" kontrollierter würde ich sagen.

Ja, mit der Zeit (und wenn man 1 - 2 Mal in die Scheiße geraten ist) lernt man irgendwie kontrollierter zu spielen - größtenteils zumindest. Diese Erfahrung habe ich auch gemacht. Als der ganze Spaß angefangen hat, kannte ich auch keine Limits und habe das Bankkonto gnadenlos auf 0 gezockt - von 30.000€ auf 0€.

30K? soviel hatte ich noch nie auf dem Konto 😳

Ich habe das erste Mal gezockt als ich schon 26 Jahre alt war (und gleich süchtig geworden). Zuvor war ich ein richtiger Schwabe und habe viel gespart. Sogar in der Lehre habe ich schon gespart und ich bin auch erst mit 23 Jahren von zuhause ausgezogen. Ich hatte sogar mal fast um die 38K. Naja, dann bekam ich Burnout und Depression, habe gekündigt und habe dann von dem Ersparten gelebt in der Hoffnung, dass eine 3-monatige Auszeit mit anschließender Fortbildung mir weiterhelfen würde (so war mein Plan). Leider hat nicht die Auszeit mir geholfen, sondern ca. 10 Monate später der Automat der in der Kneipe eines Bekannten stand, dieser war mein (teurer) Therapeut bzw. Ablenker ...

Ich hatte auch keine 30K mehr, sondern eher nur noch um die 28K, die dann in weniger als 3 Monaten weg waren. Also 25K sind in der Zeit definitiv in die Automaten gewandert. Und auch noch die Jahre danach immer schön die armen Spielotheken-Besitzer mit meinem Monatseinnahmen unterstützt.
Anonym
-- Dieser Beitrag wurde gelöscht --
Anonym
Daniel schrieb am 07.02.2018 um 19:19 Uhr:
Ich habe das erste Mal gezockt als ich schon 26 Jahre alt war (und gleich süchtig geworden). Zuvor war ich ein richtiger Schwabe und habe viel gespart. Sogar in der Lehre habe ich schon gespart und ich bin auch erst mit 23 Jahren von zuhause ausgezogen. Ich hatte sogar mal fast um die 38K. Naja, dann bekam ich Burnout und Depression, habe gekündigt und habe dann von dem Ersparten gelebt in der Hoffnung, dass eine 3-monatige Auszeit mit anschließender Fortbildung mir weiterhelfen würde (so war mein Plan). Leider hat nicht die Auszeit mir geholfen, sondern ca. 10 Monate später der Automat der in der Kneipe eines Bekannten stand, dieser war mein (teurer) Therapeut bzw. Ablenker ...

Ich hatte auch keine 30K mehr, sondern eher nur noch um die 28K, die dann in weniger als 3 Monaten weg waren. Also 25K sind in der Zeit definitiv in die Automaten gewandert. Und auch noch die Jahre danach immer schön die armen Spielotheken-Besitzer mit meinem Monatseinnahmen unterstützt.

Ich habe sogar erst mit 29 Jahren angefangen zu spielen! Davor hat mich das nicht interessiert bzw. habe ich mal 2 Euro in einen Automaten geschmissen, die sofort weg waren.

Dann dachte ich, na toll das war es jetzt schon?

Ich spiele erst seit 1 1/2 Jahren, hab mich aber seither echt schon in die Scheisse gehauen deswegen.

Würde sagen dass jetzt langsam die Vernunft wieder kommt.
Wegen der Zockerei sass ich schon 3-4 mal in der scheisse und konnte nicht alle Verpflichtungen zahlen obwohl ich auch schon schöne Gewinne hatte.

Ich denke gerade bei der zockerei, braucht es mehrere Monate die weh tun.. Wenn man wegen zuviel Spielen, geliebte materielle Dinge verkaufen muss, wird einem bewusst: Halt mal, so kann es nicht weitergehen..

Bei mir musste es mehrmals weh tun, bis ich ernsthaft hinterfragt hatte, was ich da eigentlich mit meinem Geld / Leben mache.

Ich denke ich werde mir mal 2-3 Monate Pause gönnen ..
Daniel
Elite
Ja, so eine Spielpause tut dem Bankkonto extremst gut und man wundert sich wirklich wie viel Geld man sparen kann und wie das die Psyche befreit und einem ein sichereres Gefühl gibt. Das Beste ist auch, dass man über Jahre gelernt hat mit weniger auszukommen als man eigentlich zur Verfügung hatte.
Anonym
Hmm, also ich für meinen Teil kann sagen das ich schon echt   viel gezockt habe... auch schon viel zu viel, aber es gibt immer für "ALLES" einen Ausweg.. man muss nur   an einem bestimmten Punkte wieder das Gehirn anschalten..   ich muss sagen ich schäme mich z.b. gar nicht fürs zocken.. ich rauch paar die Woche Gras...aber ich muss auch ganz ehrlich sagen wenn du mal mit Leuten zu tuen hast die viel Geld verdienen.. dann wirst du merken das die alle irgendein Laster haben.. der eine geht zocken der andere kokst.. der nächste betrügt seine Alte im Edelpuff.. oder man sammelt überteurerte Sportwagen bzw Kunst.. und zahlt dafür astronomische Preise weil man denkt man   braucht so etwas.. aber um 2-3x im Jahr in Urlaub zu fahren brauch man nicht etliche Tausend Euro.. man kann auch einfach im 3 oder 4 Sterne Hotel übernachten und nicht im4,5-5Sterne Hotel...
was ich persönlich schlimm finde ist das man kein Bezug mehr zu Geld hat..  
Anonym
Daniel schrieb am 30.03.2018 um 17:56 Uhr: Ja, so eine Spielpause tut dem Bankkonto extremst gut und man wundert sich wirklich wie viel Geld man sparen kann und wie das die Psyche befreit und einem ein sichereres Gefühl gibt. Das Beste ist auch, dass man über Jahre gelernt hat mit weniger auszukommen als man eigentlich zur Verfügung hatte.

Wenn man mehrmals in der scheisse gesessen ist dann wird man sich das auch mal bewusst, was Geld eigentlich Wert ist.

Spielt man vernünftig mit Limit, dann kann das Spass machen.

Häufig merkt man dann, wie du schon schreibst Daniel, wie eine Pause dem Stresslevel gut tut, man hat mehr Geld (Sowieso schon wie Gewonnen!) und man geht auch Hobbies nach (z. B. Sport).
Wenn ich eine zeitlang viel gespielt habe, dann hatte ich auch keine Lust mehr ins Fitnessstudio zu gehen, da meine Psyche dermassen gestresst war, das ich froh war einfach nur Heim und Ruhe haben.

Man sollte sich echt mehr an die Punkte für Verantwortungsvolles Spielen halten, und nur mit Geld spielen, dass man auch locker verschmerzt wenn es verloren ist.

Ich habe schon mehrfach trotz gut bezahltem Job den Monat gelebt wie ein Hartz4 Empfänger - das kann es echt nicht sein.
Anonym
Hallo... echt krass.  Hatte heute mittag fast die selbe Frage im Sinn. Wie offen stehen Spieler mit ihrer Spielsucht anderen gegenüber? Also... mir ist es eigentlich egal was andere von mir denken, aufgrund dessen, weil ich nie jemanden absichtlich schaden zufügen würde, daher habe ich selten ein Problem mit mir selbst. Nach dem Motto, nimm mich wie ich ich oder aber lass mich wie ich bin. Mit dem Spielen ist das seltsamerweise irgendwie anders... das versuche ich als mein dunkelstes Geheimnis zu behalten. Ich spiele mittlerweile seid ca. 7 Jahren und wissen tun dies eigentlich nur 2 Personen aus meinen eigentlich recht grossen Bekanntenkreis. Früher war es so, das ich sehr oft, fast schon täglich in die Spielhalle marschierte, (mittlerweile garnicht mehr), dort kannte man sich natürlich untereinander und wusste somit wie ausgeprägt die Spielsucht bei einzelnen ist. Wenn ich heute jemanden aus der Spielhallen Zeit treffe, sag ich ich immer gnadenlos ich spiele nicht mehr. Eigentlich nicht aus dem Grund um besser dazustehen, sondern eher als Ermutigung. Nach dem Motto... sieh mal, wenn ich es geschafft habe, kannst du es auch schaffen davon weg zu kommen. Dachte bisher ich lüge also um es anderen leichter zu machen... stimmt aber nicht, denn sonst würde ich doch anderen die nicht spielen, bsp. meiner Mutter einfach davon erzählen. Mein Bankberater rief mich letztes Jahr an und fragte mich in Sorge ob alles mit rechten Dingen zuginge, wegen den vielen Auszahlungen. Ich so.... klar, ist kein Betrug, das ist mein Freund der mein Konto mitnutzt und gerne spielt.  Mal ehrlich, was juckt mich dieser Mensch... eigentlich gar nicht, dennoch hab ich mich geschämt mich zu offenbaren. So das diese Leidenschaft, tatsächlich wie das Wort schon beinhaltet Leid mit sich bringt ist uns wohl allen klar. Und vllt ist das auch der Grund für die Scham, denn insgeheim weiss man das man jemanden Leid zufügt, also schadet, nämlich in erster Linie (nur) einem selbst.  
tontoo2
Erfahrener
Na ja, also ich schäme mich nicht, Spieler zu sein. Keineswegs. Es gibt ja auch Politiker, Journalisten, etc. Die schämen sich doch überhaupt nicht dafür, was soll ich mich schämen mit meinem Geld Slots zu drehen.  
Anonym
Schämen für eine Sucht? Ich bin nicht Spielsüchtig, war oder bin Alkohlsüchtig, aber trocken seit 6 Jahren.

Vor anderen geschämt habe ich mich für diese Sucht nie, eher vor mir selber. Was will ich damit sagen. Wichtig ist doch wie Du damit umgehst. Bist Du mit Dir im reinen, trotz deines Hanges zum spielen? Wenn ja...was interessiert es dich da was andere über dich denken?  
R****r
Ronny1982 schrieb am 30.03.2018 um 23:05 Uhr:
Vor anderen geschämt habe ich mich für diese Sucht nie, eher vor mir selber. Was will ich damit sagen. Wichtig ist doch wie Du damit umgehst. Bist Du mit Dir im reinen, trotz deines Hanges zum spielen? Wenn ja...was interessiert es dich da was andere über dich denken?  

Das nenne ich mal wahre Worte. So und nicht anders empfinde ich dies auch. Ist man mit sich selbst im reinen oder hat auch nur genug Selbstvertrauen sind einem die Meinungen anderer Menschen egal.  

Aktuelle Themen22.11.2024 um 16:08 Uhr

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