Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
24.10.2017, um 09:27 Uhr#1
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Ich denke mal jeder Spieler kennt diese Situationen, in der ein Termin bei einem Bankberater, einem Steuerberater, beim Arbeitsamt oder sonstigem bevor steht. Einfach Situationen, wo normale Menschen das Bankkonto durchleuchten und man sich evtl. erklären muss. Das Bankkonto sieht durch die ganzen Geldein- und Ausgänge, sowie durch Bargeldabhebungen aus wie wenn eine Atombome eingeschlagen hätte und man überlegt wie man sich rechtfertigen soll oder wie man seine Spielsucht noch verbergen kann.
Ich meine man schämt sich ja schon vor sich selbst, wenn man sich vergegenwärtigt, dass es Obdachlose, alleinerziehende Mütter oder sonstige finanziell armen Menschen gibt, die kaum über die Runden kommen und man selbst verspielt und verschwendet sein Geld ohne Sinn und Verstand. Die Scham wird (zumindest bei mir) aber noch heftiger, wenn ein Tag kommt, wo man sich vor anderen, normalen Menschen evtl. erklären muss, die das zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht nachvollziehen können.
Wie geht ihr mit solchen Situationen um? Legt ihr alles offen oder überlegt ihr euch irgendwelche Ausreden, um die Zahlungsverläufe auf eurem Bankkonto zu erklären ohne die Spielsucht ansprechen zu müssen?
Anonym
Ehemaliges Mitglied
Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
24.10.2017, um 09:48 Uhr#2
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Ich hatte die Situation schon das mich der Chef meiner Bank darauf angesprochen hat. Hab natürlich gesagt: Ich bin Spielsüchtig. Damit war das Thema dann auch schon so gut wie vom Tisch.
Ich kann generell bei allem nur sagen - einfach so ehrlich wie es nur geht durchs Leben gehen und man gewinnt massivst an Lebensqualität. Auch wenn man dann dadurch weniger Geld hat.
Mir selbst ist Lügen mittlerweile wirklich komplett zu blöd und zu aufwendig. Letztendlich schadet man sich mit Lügen selbst am meisten. Wenn Leute andere oder mich anlügen empfinde ich aber auch keine Wut denen gegenüber sondern eher Mitleid dafür das man es für nötig hält zu lügen...
Rechtfertigen musst du dich für deine Spielsucht überigens imo auch vor niemandem außer dir selbst.
Denke du machst dir zuviel Gedanken über die Reaktion des jenigen. Was soll der jenige darauf schon sagen, selbst wenn er dir sagt oder denkt: "man bist du blöd", dann ist das eben seine Meinung dazu. Mehr nicht als die Meinung eines Einzelnen. Er wird dir vermutlich weder den Kopf abreißen noch dir in die Eier treten weil du zugibst Spielsüchtig zu sein.
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24.10.2017, um 11:18 Uhr#3
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Im Grunde / in der Theorie hast du recht (einfach dazu stehen und erhrlich sein). In der Praxis ist das aber nicht so einfach umzusetzen. Menschen ist es nun einmal wichtig, was andere Menschen über einen denken. Und dies abzutrainieren ist nicht so einfach.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
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24.10.2017, um 12:02 Uhr#4
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Daniel schrieb am 24.10.2017 um 11:18 Uhr: Im Grunde / in der Theorie hast du recht (einfach dazu stehen und erhrlich sein). In der Praxis ist das aber nicht so einfach umzusetzen. Menschen ist es nun einmal wichtig, was andere Menschen über einen denken. Und dies abzutrainieren ist nicht so einfach.
Klar ist das nicht einfach aber es lohnt sich. Das was "nicht so einfach ist" bringt einem meist mehr im Leben als der einfache und schnelle Weg.
Es wird immer Leute geben die über dich denken du seist ein Spinner, Trottel oder was auch immer (auch ohne Spielsucht wäre das so). Das größere Problem ist wohl das du aufgrund der Spielsucht selbst eine sehr schlechte Meinung von dir hast und nicht möchtest das andere so über dich denken wie du es selbst teilweise aufgrund der Spielsucht tust. Du bist aber mehr als nur deine Spielsucht und das werden andere Menschen wenn sie bei Verstand sind auch so sehen.
Wenn dich jemand aufgrund deiner Spielsucht angreift dann ist das seine Charakterschwäche nicht deine. Deine Schwäche ist lediglich die Spielsucht selbst, das sollte man akzeptieren, erst dann kann man auch so an der Sucht arbeiten das man selbst wieder einigermaßen Achtung vor sich selbst hat.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
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24.10.2017, um 12:19 Uhr#5
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Ich kann Tomwegas da nur zustimmen. Die Situation ändert sich ja nicht, da der Berater es eh sehen wird. Sehe es einach als ein Hobby und teile es den Menschen auch so mit.
Stelle dir mal folgende Situation vor. Da hat jemand einen Termin in seiner Bank und sein Konto wird duchleuchtet, nennen wir ihn mal Peter.
Peter hat ein Hobby. Nämlich Modeleisenbahnen und Bastelt gerne. Peter zahlt immer mit Karte etc. Eventuell sogar sehr hohe Beträge da dieses Hobby nicht billig ist. Meinst du Peter macht sich etwas daraus das der Bankberater eventuell denken würde: Man was ein Spinner!? Ein Erwachsener Mann der mit Eisenbahnen spielt!?
Oder die 80 Jährige Liselotte die sich 2 mal die Woche seit Jahrzehnten Lottoscheine holt? Sie wird wohl nicht sagen: Ich bin Spielsüchtig und das schon seit Jahren.
Peter und Liselotte werden einfach dazu stehen und es eventuell sogar mit Stolz noch verkünden, dass dies ihr Hobby ist und gut ist.
So solltest du auch verfahren. Einfach Selbstsicher und souverän dazu stehen und bei der Nachfrage was dies nun sei einfach sagen: Ich spiele gerne in Online Casinos. Das ist ein Hobby von mir. Du musst nicht gleich raushauen dass du Spielsüchtig bist. A geht das niemanden etwas an und B ist dies auch keine Lüge wenn du jemanden so etwas sagst.
Ich kann dich und deine Denkweise vollkommen nachvollziehen. Ich dachte auch einge Jahre so und es war die Hölle. Eine Lüge und Ausrede nach der anderen habe ich mir einfallen lassen. Geschichten die man hätte verfilmen können, Hauptsache niemand merkt das ich Spielsüchtig bin. Doch ich habe wie Tomwegas meine Denkweise überdacht und gehe nun seit Jahren sehr offen damit um. Jeder Mensch hat Leichen im Keller. Solange man dazu steht, wird das Leben sehr viel einfacher verlaufen. Auch dein Bank oder Steuerberater hat genug Leichen im Keller, versuche es mal so zu sehen. Du bist weder etwas besseres noch schlechteres dadurch. Es ist schließlich dein Geld und du kannst tun und lassen damit was du willst.
Du wirst überrascht sien wie Positiv Menschen mit Selbstsicherheit und Ehrlichkeit umgehen.
J****r
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24.10.2017, um 15:13 Uhr#6
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Jeder der schon mal mit dem Jobcenter zu tun hatte kennt diese Situation. 2013 war ich über ein halbes Jahr dort gemeldet und die haben mich gefragt wer "Mr. Cash" ist ... lol ... Ich habe gesagt online Casino. Sie schmunzelte etwas überheblich und riet mir noch man könne dort nur verlieren und ich solle aufpassen und das wars.... Ich habs gar nicht erklärt denn ihre überhebliche Sichtweise hätte ich eh nicht ändern können...
c****7
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24.10.2017, um 16:07 Uhr#7
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Meiner Meinung nach sollte man nicht jedem auf die Nase binden, dass man zockt. Erstens geht es keinem was von ihrem eigenen Elend abzulenken und über die Missstände bei anderen zu lästern.
Behörden oder Chefs sollte man das nicht sagen. Hängt natürlich davon ab, was man macht. Ist man Handwerker wirds den Chef wohl kaum interessieren, ausser man bittet ständig um Vorschüsse, ist man Kassier bei der Bank, ist man womöglich auf dem Weg nach draussen.
Den Bankberater geht das einen Scheissdreck an, die sind sowieso zu neugierig. Aber der entscheidende Punkt ist, ob man genug Geld hat. Wenn man sein frei verfügbares Einkommen für Zockerei ausgibt, ist das die eigene Wahl, ist man hingegen fett in den Miesen oder hat gar ein zweckgebundenes Darlehen am Laufen, empfiehlt sich Vorsicht, da die Banken dann gerne Kredite vorzeitig einfordern.
Mich hat mal eine Schnüffelalte von der Spasskasse angerufen und wollte mich zu der Aussage drängen, dass ich doch spiele und ob mir bewusst sei, dass das schlecht für meine Kreditwürdigkeit sei. Ich habe alle Anschuldigungen von mir gewiesen und bin nicht darauf eingegangen. Am nächsten Tag habe ich einen Termin beim Filialleiter gemacht und mich beschwert. Dieser (O-Ton) zitierte die Frau zu sich, "um ihr zu erklären wie man seinen Job macht" und meinte zu mir, dass ich mit meiner Kohle verfügen könne wie ich will.
Ein Jahr später gingen grösserer Beträge auf dem Konto ein und der Kontostand war konstant fünfstellig und es rief doch tatsächlich die selbe Frau bei mir ganz schleimig an, ob ich denn nicht interessiert sei, Geld anzulegen und einen Beratungstermin wahrzunehmen. Es war mir ein grosses Vergnügen, Ihr ein Danke, aber nein danke und sicher nicht mit Ihnen zu servieren.
Lange Rede Kurzer Sinn, persönlich finde ich es cleverer, wenn man online zockt, Zahlungsmethoden zu nutzen, wo die Banken nicht lückenlos nachprüfen können was man macht z.B. PP Karte bei ausländischer Bank, eWallet, PSC usw. Ich hatte über eine Kreditkarte bei einer deutschen Bank einen Lauf bei VIKS, jeden Tag, und das 8 Tage lang zahlte ich bis zu 1-2K pro Tag ein und bekam aber 1-4K Gutschrift. Ich rief also alle zwei Tage bei der Bank an und liess mir mein überschüssiges Guthaben, denn durch die Gutschriften war ich im Plus auf dem Kartenkonto, auf mein Girokonto überweisen. Nach den besagten 8 Tagen haben mir die Schweine eine Sperre (zu meiner Sicherheit) aufgebrummt und bei Viks konnte ich dann nicht mehr einzahlen. Das wars dann mit dem Lauf. Ist das selbe, wenn man z.B. viel in der Spielo oder im Casino zockt und regelmässig Bargeld am Automaten oder Schalter einzahlt. Muss nicht viel sein, es gibt automatische Filter, die das überwachen, kommt man über bestimmte Summen, wollen die eine Erklärung. Ich finde, Zocken ist jedem sein Privathobby. Das Finanzielle sollte man diskret handhaben und da gibt es Wege. Man sollte keinem das Ganze auf die Nase binden, denn wie hinterhältig die Umwelt ist, ist kein Geheimnis. Wenn man ernste Probleme durchs Spielen hat, kann man mit einem Schuldnerberater, Anwalt oder Psychologen sprechen aber sonst würde ich das nicht tun, sonst hat man einen Stempel weg.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
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25.10.2017, um 00:56 Uhr#8
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Möchte mich hier auch mal dazu aüssern, ich sehe das wie mein voredner ähnlich. Es geht niemanden etwas an was man mit seinem Geld macht und ob man spielsüchtig ist. Wenn jemand Zuviel über einen weis ist das oft negativ, gerade auf der Arbeit oder in der Familie meide ich es davon zu erzählen. Zu den Banken kann ich auch eine Erfahrung teilen, so hat mir meine Hausbank regelmäßig meine Kreditkarte gesperrt und mich per Post darüber informiert das ich mich telefonisch bei ihrer Sicherheitsabteilung melden soll. Ich zahle meist in 250€ Schritten ein so war bei 1000€ oft Schluss. Selbst wo ich ein 3000€ Guthaben auf der Kreditkarte hatte wurde die Karte gesperrt. Inzwischen hab ich die Karte gekündigt, ich hörte oft Missverständnis wenn ich bei der Sicherheitsabeilung meldete das es sich hier um gewolltes Glücksspiel handelt und die Karte wieder entsperrt werden kann.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
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25.10.2017, um 09:02 Uhr#9
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Nur um das nochmal klarer zu machen: Ich drück es natürlich auch niemanden ungefragt aufs Auge das ich Spielsüchtig bin. Wäre auch seltsam z.B. in eine Bäckerei zu gehen und dem Bäcker zu erzählen das man Spielsüchtig ist ohne das er gefragt hat. :- ) Wenn es aber Fragen dahingehend gibt gehe damit wie mit allem anderen offen und ehrlich um.
Wenn sich dann aufgrund dessen jemand negativ verhalten oder abwenden würde wäre ich eher dankbar für diese natürliche Selektion.
Bei mir hat sich seit dem offenen und ehrlichen Umgang der letzten Jahre einiges deutlich gebessert.
Am wichtigsten ist aber immernoch der offene und ehrlich Umgang sich selbst gegenüber, vor allem was das Glücksspiel angeht. 90% der Spieler lügen sich ja sogar selbst in die Tasche, da ist es dann natürlich auch nicht möglich offen und ehrlich zu anderen zu sein.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
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25.10.2017, um 12:56 Uhr#10
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TomWegas schrieb am 25.10.2017 um 09:02 Uhr: Nur um das nochmal klarer zu machen: Ich drück es natürlich auch niemanden ungefragt aufs Auge das ich Spielsüchtig bin. Wäre auch seltsam z.B. in eine Bäckerei zu gehen und dem Bäcker zu erzählen das man Spielsüchtig ist ohne das er gefragt hat. :- )
Moment. Du gehst nicht zum Bäcker und sagst: " Guten Tag. Ich hätte gerne 3 Brötchen und ich bin Spielsüchtig"??
Wie kannst du nur so Leben?
Wenn ich das nicht dem Postboten jeden Tag ins Gesicht sage, dann würde ich mich nicht mehr aus dem Haus trauen.
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Ich meine man schämt sich ja schon vor sich selbst, wenn man sich vergegenwärtigt, dass es Obdachlose, alleinerziehende Mütter oder sonstige finanziell armen Menschen gibt, die kaum über die Runden kommen und man selbst verspielt und verschwendet sein Geld ohne Sinn und Verstand. Die Scham wird (zumindest bei mir) aber noch heftiger, wenn ein Tag kommt, wo man sich vor anderen, normalen Menschen evtl. erklären muss, die das zu hoher Wahrscheinlichkeit nicht nachvollziehen können.
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Ich kann generell bei allem nur sagen - einfach so ehrlich wie es nur geht durchs Leben gehen und man gewinnt massivst an Lebensqualität. Auch wenn man dann dadurch weniger Geld hat.
Mir selbst ist Lügen mittlerweile wirklich komplett zu blöd und zu aufwendig. Letztendlich schadet man sich mit Lügen selbst am meisten. Wenn Leute andere oder mich anlügen empfinde ich aber auch keine Wut denen gegenüber sondern eher Mitleid dafür das man es für nötig hält zu lügen...
Rechtfertigen musst du dich für deine Spielsucht überigens imo auch vor niemandem außer dir selbst.
Denke du machst dir zuviel Gedanken über die Reaktion des jenigen. Was soll der jenige darauf schon sagen, selbst wenn er dir sagt oder denkt: "man bist du blöd", dann ist das eben seine Meinung dazu. Mehr nicht als die Meinung eines Einzelnen. Er wird dir vermutlich weder den Kopf abreißen noch dir in die Eier treten weil du zugibst Spielsüchtig zu sein.
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Klar ist das nicht einfach aber es lohnt sich. Das was "nicht so einfach ist" bringt einem meist mehr im Leben als der einfache und schnelle Weg.
Es wird immer Leute geben die über dich denken du seist ein Spinner, Trottel oder was auch immer (auch ohne Spielsucht wäre das so). Das größere Problem ist wohl das du aufgrund der Spielsucht selbst eine sehr schlechte Meinung von dir hast und nicht möchtest das andere so über dich denken wie du es selbst teilweise aufgrund der Spielsucht tust. Du bist aber mehr als nur deine Spielsucht und das werden andere Menschen wenn sie bei Verstand sind auch so sehen.
Wenn dich jemand aufgrund deiner Spielsucht angreift dann ist das seine Charakterschwäche nicht deine. Deine Schwäche ist lediglich die Spielsucht selbst, das sollte man akzeptieren, erst dann kann man auch so an der Sucht arbeiten das man selbst wieder einigermaßen Achtung vor sich selbst hat.
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Stelle dir mal folgende Situation vor. Da hat jemand einen Termin in seiner Bank und sein Konto wird duchleuchtet, nennen wir ihn mal Peter.
Peter hat ein Hobby. Nämlich Modeleisenbahnen und Bastelt gerne. Peter zahlt immer mit Karte etc. Eventuell sogar sehr hohe Beträge da dieses Hobby nicht billig ist. Meinst du Peter macht sich etwas daraus das der Bankberater eventuell denken würde: Man was ein Spinner!? Ein Erwachsener Mann der mit Eisenbahnen spielt!?
Oder die 80 Jährige Liselotte die sich 2 mal die Woche seit Jahrzehnten Lottoscheine holt? Sie wird wohl nicht sagen: Ich bin Spielsüchtig und das schon seit Jahren.
Peter und Liselotte werden einfach dazu stehen und es eventuell sogar mit Stolz noch verkünden, dass dies ihr Hobby ist und gut ist.
So solltest du auch verfahren. Einfach Selbstsicher und souverän dazu stehen und bei der Nachfrage was dies nun sei einfach sagen: Ich spiele gerne in Online Casinos. Das ist ein Hobby von mir. Du musst nicht gleich raushauen dass du Spielsüchtig bist. A geht das niemanden etwas an und B ist dies auch keine Lüge wenn du jemanden so etwas sagst.
Ich kann dich und deine Denkweise vollkommen nachvollziehen. Ich dachte auch einge Jahre so und es war die Hölle. Eine Lüge und Ausrede nach der anderen habe ich mir einfallen lassen. Geschichten die man hätte verfilmen können, Hauptsache niemand merkt das ich Spielsüchtig bin. Doch ich habe wie Tomwegas meine Denkweise überdacht und gehe nun seit Jahren sehr offen damit um. Jeder Mensch hat Leichen im Keller. Solange man dazu steht, wird das Leben sehr viel einfacher verlaufen. Auch dein Bank oder Steuerberater hat genug Leichen im Keller, versuche es mal so zu sehen. Du bist weder etwas besseres noch schlechteres dadurch. Es ist schließlich dein Geld und du kannst tun und lassen damit was du willst.
Du wirst überrascht sien wie Positiv Menschen mit Selbstsicherheit und Ehrlichkeit umgehen.
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Behörden oder Chefs sollte man das nicht sagen. Hängt natürlich davon ab, was man macht. Ist man Handwerker wirds den Chef wohl kaum interessieren, ausser man bittet ständig um Vorschüsse, ist man Kassier bei der Bank, ist man womöglich auf dem Weg nach draussen.
Den Bankberater geht das einen Scheissdreck an, die sind sowieso zu neugierig. Aber der entscheidende Punkt ist, ob man genug Geld hat. Wenn man sein frei verfügbares Einkommen für Zockerei ausgibt, ist das die eigene Wahl, ist man hingegen fett in den Miesen oder hat gar ein zweckgebundenes Darlehen am Laufen, empfiehlt sich Vorsicht, da die Banken dann gerne Kredite vorzeitig einfordern.
Mich hat mal eine Schnüffelalte von der Spasskasse angerufen und wollte mich zu der Aussage drängen, dass ich doch spiele und ob mir bewusst sei, dass das schlecht für meine Kreditwürdigkeit sei. Ich habe alle Anschuldigungen von mir gewiesen und bin nicht darauf eingegangen. Am nächsten Tag habe ich einen Termin beim Filialleiter gemacht und mich beschwert. Dieser (O-Ton) zitierte die Frau zu sich, "um ihr zu erklären wie man seinen Job macht" und meinte zu mir, dass ich mit meiner Kohle verfügen könne wie ich will.
Ein Jahr später gingen grösserer Beträge auf dem Konto ein und der Kontostand war konstant fünfstellig und es rief doch tatsächlich die selbe Frau bei mir ganz schleimig an, ob ich denn nicht interessiert sei, Geld anzulegen und einen Beratungstermin wahrzunehmen. Es war mir ein grosses Vergnügen, Ihr ein Danke, aber nein danke und sicher nicht mit Ihnen zu servieren.
Lange Rede Kurzer Sinn, persönlich finde ich es cleverer, wenn man online zockt, Zahlungsmethoden zu nutzen, wo die Banken nicht lückenlos nachprüfen können was man macht z.B. PP Karte bei ausländischer Bank, eWallet, PSC usw. Ich hatte über eine Kreditkarte bei einer deutschen Bank einen Lauf bei VIKS, jeden Tag, und das 8 Tage lang zahlte ich bis zu 1-2K pro Tag ein und bekam aber 1-4K Gutschrift. Ich rief also alle zwei Tage bei der Bank an und liess mir mein überschüssiges Guthaben, denn durch die Gutschriften war ich im Plus auf dem Kartenkonto, auf mein Girokonto überweisen. Nach den besagten 8 Tagen haben mir die Schweine eine Sperre (zu meiner Sicherheit) aufgebrummt und bei Viks konnte ich dann nicht mehr einzahlen. Das wars dann mit dem Lauf. Ist das selbe, wenn man z.B. viel in der Spielo oder im Casino zockt und regelmässig Bargeld am Automaten oder Schalter einzahlt. Muss nicht viel sein, es gibt automatische Filter, die das überwachen, kommt man über bestimmte Summen, wollen die eine Erklärung. Ich finde, Zocken ist jedem sein Privathobby. Das Finanzielle sollte man diskret handhaben und da gibt es Wege. Man sollte keinem das Ganze auf die Nase binden, denn wie hinterhältig die Umwelt ist, ist kein Geheimnis. Wenn man ernste Probleme durchs Spielen hat, kann man mit einem Schuldnerberater, Anwalt oder Psychologen sprechen aber sonst würde ich das nicht tun, sonst hat man einen Stempel weg.
Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
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Für Spielsucht schämen: Wie geht ihr mit dieser Scham um?
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Wenn sich dann aufgrund dessen jemand negativ verhalten oder abwenden würde wäre ich eher dankbar für diese natürliche Selektion.
Bei mir hat sich seit dem offenen und ehrlichen Umgang der letzten Jahre einiges deutlich gebessert.
Am wichtigsten ist aber immernoch der offene und ehrlich Umgang sich selbst gegenüber, vor allem was das Glücksspiel angeht. 90% der Spieler lügen sich ja sogar selbst in die Tasche, da ist es dann natürlich auch nicht möglich offen und ehrlich zu anderen zu sein.
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Moment. Du gehst nicht zum Bäcker und sagst: " Guten Tag. Ich hätte gerne 3 Brötchen und ich bin Spielsüchtig"??
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Wenn ich das nicht dem Postboten jeden Tag ins Gesicht sage, dann würde ich mich nicht mehr aus dem Haus trauen.