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Leben mit der... : Gefangen im Spiel: Wie kann ich da raus?

Thema erstellt am 21.12.2024 | Seite: 1 von 1 | Antworten: 9 | Ansichten: 286
Marci99
“Gefangen im Teufelskreis – Mein Kampf gegen die Spielsucht”

Vor etwa sieben oder acht Jahren begann alles. Es fing harmlos an – ein kleiner Einsatz, ein schneller Nervenkitzel. Doch was als Unterhaltung begann, entwickelte sich bald zu einer Sucht, die mein Leben vollständig übernahm.

Der Einstieg in die Sucht

Die Versuchung war überall: Influencer, die große Gewinne feierten, Werbung, die Glücksspiel als harmlosen Spaß darstellte, und die falsche Hoffnung, mit einem einzigen Einsatz mein Leben ändern zu können. Doch statt des erhofften Reichtums holte mich die Realität ein – in Form von Schulden, Scham und dem Verlust von Vertrauen.

Verrat an der Familie – Lügen und Diebstahl

Um meine Spielsucht zu finanzieren, griff ich zu den schlimmsten Mitteln. Ich habe meine Familie belogen und betrogen, um an Geld zu kommen. Meine Schwester, die für mich wie eine zweite Mutter ist, habe ich um 600 Euro gebracht. Und das, obwohl sie selbst nach einem schweren Autounfall enorme finanzielle Schwierigkeiten hatte. Trotz Strafen und Ausgaben hat sie immer versucht, stark zu bleiben. Doch ich habe sie enttäuscht und hintergangen, weil die Sucht stärker war als mein Gewissen.

Am schlimmsten war jedoch das, was ich meiner Mutter angetan habe. Sie hat nie viel gehabt, hat aber immer alles für mich getan. Doch das hat mich nicht davon abgehalten, sie um Tausende Euro zu bestehlen – immer wieder. Ich wusste, dass sie kaum über die Runden kam und dass sie oft selbst Dinge verkaufen musste, um Geld zu haben. Aber ich habe all das ignoriert. Jedes Mal, wenn ich ihr Geld stahl, versprach ich mir selbst, dass dies das letzte Mal sein würde. Doch die Sucht ließ mich nicht los, und so endete das Geld jedes Mal an Spielautomaten, in Blackjack oder bei anderen Glücksspielen.

Schulden, Kriminalität und Kontrollverlust

Meine Gier nach Geld, um weiterzuspielen, trieb mich in eine Spirale der Selbstzerstörung. Ich nahm Kredite auf, kaufte teure Dinge wie die neuesten iPhones oder eine PlayStation 5 auf Raten, nur um sie direkt mit Verlust weiterzuverkaufen. Mit jedem Schritt wuchs mein Schuldenberg – heute beläuft er sich auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro.

Doch das war nicht das Ende. Ich begann, kriminell zu werden, um an Bargeld zu kommen. Ich brach Schlösser auf und stahl Geld, ohne darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das haben könnte. Es war, als ob mein gesamtes moralisches Urteilsvermögen ausgeschaltet war. Selbst mein Lohn – manchmal über 1.300 Euro – verschwand oft noch am selben Tag vollständig im Casino. Insgesamt habe ich über 35.000 Euro verspielt – ein Betrag, der mein Leben in Trümmer gelegt hat.

Der unaufhörliche Drang

Die Spielsucht hat nicht nur meine Finanzen und meine Beziehungen zerstört, sondern auch meinen Geist. Selbst kleine Gewinne, wie zuletzt 1.280 Euro, machen die Situation nicht besser. Sie verstärken nur den Drang, weiterzuspielen. Es fühlt sich an, als ob jede Sekunde meines Lebens ein Kampf ist – entweder ich gewinne, oder die Sucht gewinnt. Und meistens gewinnt die Sucht.

Ich habe alles versucht: Ich habe Sperr-Software wie Gamban verwendet, Limits auf meine Konten gesetzt und mich bei meinen Finanzen unterstützen lassen. Aber die Wahrheit ist, dass ich immer wieder Wege finde, diese Schutzmaßnahmen zu umgehen. Die Sucht ist wie eine Stimme in meinem Kopf, die mich ständig antreibt, weiterzumachen.

Ein Wendepunkt?

Ich arbeite derzeit mit einer Stiftung zusammen, die mir hilft, meine Finanzen zu regulieren und ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Mein Betreuer überweist mir wöchentlich einen kleinen Betrag, mit dem ich meinen Alltag bestreiten soll. Doch auch hier habe ich bereits gelogen, um zusätzliches Geld zu bekommen – nur, um es erneut zu verspielen.

Wenn ich diese Zusammenarbeit noch einmal missbrauche, wird sie beendet. Das wäre für mich ein schwerer Rückschlag. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, am Montag meinem Betreuer alles zu beichten. Ich weiß, dass dies ein entscheidender Schritt sein könnte – entweder in Richtung Heilung oder in einen weiteren Absturz.

Hoffnung und Angst

Ich bin erst 25 Jahre alt, doch die Last meiner Fehler und Entscheidungen fühlt sich an, als hätte ich ein ganzes Leben hinter mir. Ich habe Therapien gemacht, lebe mit Diagnosen wie Depressionen, Angststörungen und einer Sozialphobie und versuche, mit all dem klarzukommen. Doch der ständige Drang zu spielen ist immer da – stärker als jede andere Sucht, die ich kenne.

Ich weiß, dass ich kämpfen muss. Für meine Familie, die mich trotz allem unterstützt, und für mich selbst. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein Leben führen kann, in dem das Glücksspiel keine Rolle mehr spielt. Aber der Weg dorthin ist schwer, und ich weiß, dass ich ihn nicht allein gehen kann.

Diese Geschichte ist mein erster Schritt, Verantwortung zu übernehmen und andere wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind. Spielsucht zerstört Leben – aber vielleicht gibt es noch einen Weg zurück.

Bitte um dringend Ratschläge oder Tipps, und sorry für die Rechtschreibung. Evt fühlt sich ja noch einer angesprochen, Danke für das Lesen diesen Beitrages

Edit: Schriftformatierung entfernt. Durchgehender Fettdruck ist nicht erforderlich.
MisterL
Experte
ja echt blod alles

wenn man nur 1300 im monat verdient , ist die gefahr das man abstürzt in eine sucht sehr gross

jeder will raus aus dem hamsterrad

auf jeden fall biste nicht allein und noch jung und hast noch eine chance 

aber lass bitte die finger vom Glücksspiel und such dir ein hobby wo du in ein team bist (mannschaftssport )
frapi07
Elite
Marci99 schrieb am 21.12.2024 um 17:31 Uhr: “Gefangen im Teufelskreis – Mein Kampf gegen die Spielsucht”

Vor etwa sieben oder acht Jahren begann alles. Es fing harmlos an – ein kleiner Einsatz, ein schneller Nervenkitzel. Doch was als Unterhaltung begann, entwickelte sich bald zu einer Sucht, die mein Leben vollständig übernahm.

Der Einstieg in die Sucht

Die Versuchung war überall: Influencer, die große Gewinne feierten, Werbung, die Glücksspiel als harmlosen Spaß darstellte, und die falsche Hoffnung, mit einem einzigen Einsatz mein Leben ändern zu können. Doch statt des erhofften Reichtums holte mich die Realität ein – in Form von Schulden, Scham und dem Verlust von Vertrauen.

Verrat an der Familie – Lügen und Diebstahl

Um meine Spielsucht zu finanzieren, griff ich zu den schlimmsten Mitteln. Ich habe meine Familie belogen und betrogen, um an Geld zu kommen. Meine Schwester, die für mich wie eine zweite Mutter ist, habe ich um 600 Euro gebracht. Und das, obwohl sie selbst nach einem schweren Autounfall enorme finanzielle Schwierigkeiten hatte. Trotz Strafen und Ausgaben hat sie immer versucht, stark zu bleiben. Doch ich habe sie enttäuscht und hintergangen, weil die Sucht stärker war als mein Gewissen.

Am schlimmsten war jedoch das, was ich meiner Mutter angetan habe. Sie hat nie viel gehabt, hat aber immer alles für mich getan. Doch das hat mich nicht davon abgehalten, sie um Tausende Euro zu bestehlen – immer wieder. Ich wusste, dass sie kaum über die Runden kam und dass sie oft selbst Dinge verkaufen musste, um Geld zu haben. Aber ich habe all das ignoriert. Jedes Mal, wenn ich ihr Geld stahl, versprach ich mir selbst, dass dies das letzte Mal sein würde. Doch die Sucht ließ mich nicht los, und so endete das Geld jedes Mal an Spielautomaten, in Blackjack oder bei anderen Glücksspielen.

Schulden, Kriminalität und Kontrollverlust

Meine Gier nach Geld, um weiterzuspielen, trieb mich in eine Spirale der Selbstzerstörung. Ich nahm Kredite auf, kaufte teure Dinge wie die neuesten iPhones oder eine PlayStation 5 auf Raten, nur um sie direkt mit Verlust weiterzuverkaufen. Mit jedem Schritt wuchs mein Schuldenberg – heute beläuft er sich auf etwa 15.000 bis 20.000 Euro.

Doch das war nicht das Ende. Ich begann, kriminell zu werden, um an Bargeld zu kommen. Ich brach Schlösser auf und stahl Geld, ohne darüber nachzudenken, welche Konsequenzen das haben könnte. Es war, als ob mein gesamtes moralisches Urteilsvermögen ausgeschaltet war. Selbst mein Lohn – manchmal über 1.300 Euro – verschwand oft noch am selben Tag vollständig im Casino. Insgesamt habe ich über 35.000 Euro verspielt – ein Betrag, der mein Leben in Trümmer gelegt hat.

Der unaufhörliche Drang

Die Spielsucht hat nicht nur meine Finanzen und meine Beziehungen zerstört, sondern auch meinen Geist. Selbst kleine Gewinne, wie zuletzt 1.280 Euro, machen die Situation nicht besser. Sie verstärken nur den Drang, weiterzuspielen. Es fühlt sich an, als ob jede Sekunde meines Lebens ein Kampf ist – entweder ich gewinne, oder die Sucht gewinnt. Und meistens gewinnt die Sucht.

Ich habe alles versucht: Ich habe Sperr-Software wie Gamban verwendet, Limits auf meine Konten gesetzt und mich bei meinen Finanzen unterstützen lassen. Aber die Wahrheit ist, dass ich immer wieder Wege finde, diese Schutzmaßnahmen zu umgehen. Die Sucht ist wie eine Stimme in meinem Kopf, die mich ständig antreibt, weiterzumachen.

Ein Wendepunkt?

Ich arbeite derzeit mit einer Stiftung zusammen, die mir hilft, meine Finanzen zu regulieren und ein Insolvenzverfahren einzuleiten. Mein Betreuer überweist mir wöchentlich einen kleinen Betrag, mit dem ich meinen Alltag bestreiten soll. Doch auch hier habe ich bereits gelogen, um zusätzliches Geld zu bekommen – nur, um es erneut zu verspielen.

Wenn ich diese Zusammenarbeit noch einmal missbrauche, wird sie beendet. Das wäre für mich ein schwerer Rückschlag. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, am Montag meinem Betreuer alles zu beichten. Ich weiß, dass dies ein entscheidender Schritt sein könnte – entweder in Richtung Heilung oder in einen weiteren Absturz.

Hoffnung und Angst

Ich bin erst 25 Jahre alt, doch die Last meiner Fehler und Entscheidungen fühlt sich an, als hätte ich ein ganzes Leben hinter mir. Ich habe Therapien gemacht, lebe mit Diagnosen wie Depressionen, Angststörungen und einer Sozialphobie und versuche, mit all dem klarzukommen. Doch der ständige Drang zu spielen ist immer da – stärker als jede andere Sucht, die ich kenne.

Ich weiß, dass ich kämpfen muss. Für meine Familie, die mich trotz allem unterstützt, und für mich selbst. Ich hoffe, dass ich irgendwann ein Leben führen kann, in dem das Glücksspiel keine Rolle mehr spielt. Aber der Weg dorthin ist schwer, und ich weiß, dass ich ihn nicht allein gehen kann.

Diese Geschichte ist mein erster Schritt, Verantwortung zu übernehmen und andere wissen zu lassen, dass sie nicht allein sind. Spielsucht zerstört Leben – aber vielleicht gibt es noch einen Weg zurück.

Bitte um dringend Ratschläge oder Tipps, und sorry für die Rechtschreibung. Evt fühlt sich ja noch einer angesprochen, Danke für das Lesen diesen Beitrages

Hallo erst einmal und willkommen hier im Forum.

Angst brauchst du nicht haben. Aus Fehlern lernt man. Das wussten selbst die alten Römer ("errare humanum est").  Man lernt im Leben nie aus.

Ein Tipp von mir ist es, dass du versuchst diese Fehler wieder gut zu machen. Du wirst nicht jedem, den du bestohlen hast, wieder zurück zahlen können, aber du kannst dich dafür sozial engagieren. Somit kannst du der Gesellschafft etwas zurückgeben, was du denen damals unberechtigt genommen hast.

Die Vergangenheit kann man nicht mehr verändern. Schließe mit diesen Kapitel ab. Finanziell betrachtet sind 35.000€ nichts großartiges. Du kannst damit ein neues PKW kaufen, aber es ist keine weltbewegende Summe. Ich hatte vor 2-3 Jahren auch kein erspartes. Mittlerweile habe ich durch Selbstdisziplin mir ein 5-Stelliges Ersparnis aufgebaut. Ungefähr so hoch wie deine Schuldensumme (bisschen mehr, will dazu aber aus Diskretion näheres dazu nicht hergeben). Du bist 25 Jahre alt - nicht wirklich viel jünger als ich (32 Jahre).

Suche dir weitere Hilfe, öffne dich. Du brauchst dich dafür nicht schämen. Viele sind von Spielsucht betroffen. Du bist kein Einzelfall. Das gute ist: man kann das alles im Griff kriegen! Also nicht aufgeben!

Wünsche dir schöne Feiertage
Marci99
frapi07 schrieb am 21.12.2024 um 18:01 Uhr:
Hallo erst einmal und willkommen hier im Forum.

Angst brauchst du nicht haben. Aus Fehlern lernt man. Das wussten selbst die alten Römer ("errare humanum est").  Man lernt im Leben nie aus.

Ein Tipp von mir ist es, dass du versuchst diese Fehler wieder gut zu machen. Du wirst nicht jedem, den du bestohlen hast, wieder zurück zahlen können, aber du kannst dich dafür sozial engagieren. Somit kannst du der Gesellschafft etwas zurückgeben, was du denen damals unberechtigt genommen hast.

Die Vergangenheit kann man nicht mehr verändern. Schließe mit diesen Kapitel ab. Finanziell betrachtet sind 35.000€ nichts großartiges. Du kannst damit ein neues PKW kaufen, aber es ist keine weltbewegende Summe. Ich hatte vor 2-3 Jahren auch kein erspartes. Mittlerweile habe ich durch Selbstdisziplin mir ein 5-Stelliges Ersparnis aufgebaut. Ungefähr so hoch wie deine Schuldensumme (bisschen mehr, will dazu aber aus Diskretion näheres dazu nicht hergeben). Du bist 25 Jahre alt - nicht wirklich viel jünger als ich (32 Jahre).

Suche dir weitere Hilfe, öffne dich. Du brauchst dich dafür nicht schämen. Viele sind von Spielsucht betroffen. Du bist kein Einzelfall. Das gute ist: man kann das alles im Griff kriegen! Also nicht aufgeben!

Wünsche dir schöne Feiertage

Hallo,

vielen Dank für deine einfühlsamen Worte und den wertvollen Rat. Ich schätze es wirklich, dass du mir zeigst, dass es möglich ist, mit der Vergangenheit abzuschließen und einen neuen Weg zu finden.

Es fällt mir manchmal schwer, die Fehler, die ich gemacht habe, hinter mir zu lassen. Der Gedanke, dass ich so viele Menschen enttäuscht und auch finanziellen Schaden angerichtet habe, belastet mich immer noch. Aber ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, wie ich es besser machen kann, anstatt mich in der Vergangenheit zu verlieren.

Dein Hinweis, mich sozial zu engagieren, hat mir zu denken gegeben. Ich werde mir überlegen, wie ich etwas zurückgeben kann, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Was die finanziellen Schwierigkeiten betrifft, fühle ich mich oft überwältigt. 35.000€ sind eine enorme Summe, und auch wenn du sagst, dass es nicht „weltbewegend“ ist, fällt es mir schwer, das alles allein zu bewältigen. Aber ich versuche, daran zu arbeiten, Schritt für Schritt.

Es ist gut zu wissen, dass auch du ähnliche Herausforderungen hattest und es mit Selbstdisziplin geschafft hast, dein Leben zu stabilisieren. Das gibt mir Hoffnung, dass es auch für mich möglich ist, etwas zu verändern.

Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen, nach weiterer Hilfe zu suchen und mich nicht zu schämen. Es ist wirklich schwer, aber es ist ermutigend, zu wissen, dass man nicht allein ist.

Danke noch einmal für deine Unterstützung, ich wünsche dir ebenfalls schöne Feiertage und alles Gute für das kommende Jahr!

Edit: Schriftformatierung entfernt. Durchgehender Fettdruck ist nicht erforderlich.
Marci99
MisterL schrieb am 21.12.2024 um 17:47 Uhr: ja echt blod alles

wenn man nur 1300 im monat verdient , ist die gefahr das man abstürzt in eine sucht sehr gross

jeder will raus aus dem hamsterrad

auf jeden fall biste nicht allein und noch jung und hast noch eine chance 

aber lass bitte die finger vom Glücksspiel und such dir ein hobby wo du in ein team bist (mannschaftssport )

Hallo,

vielen Dank für deine Worte und den Tipp, ein neues Hobby zu finden. Du hast vollkommen recht – mit einem geringen Einkommen kann es wirklich schwer sein, die eigenen Bedürfnisse zu decken, und der Druck, immer mehr zu wollen, kann schnell dazu führen, dass man in gefährliche Suchtgefahren gerät. Es ist eine ständige Herausforderung, aus diesem Hamsterrad auszubrechen.

Ich schätze es sehr, dass du mir Mut machst, dass ich noch jung bin und noch eine Chance habe. Es ist nicht einfach, aber ich versuche, die positiven Dinge in meinem Leben zu sehen und weiterzumachen.

Dein Rat, mit einem Mannschaftssport anzufangen, hat mich nachdenklich gemacht. Es könnte wirklich hilfreich sein, etwas zu finden, das mich ablenkt und mir gleichzeitig das Gefühl gibt, Teil von etwas Größerem zu sein. Ich werde mir auf jeden Fall überlegen, wie ich das umsetzen kann, um meine Energie in etwas Positives zu stecken.

Ich danke dir nochmals für deine Unterstützung und deinen Zuspruch. Es ist beruhigend zu wissen, dass man nicht allein ist und dass es Wege gibt, sich aus dieser Situation zu befreien.

Ich wünsche dir auch alles Gute!

Edit: Schriftformatierung entfernt. Durchgehender Fettdruck ist nicht erforderlich.
frapi07
Elite

Marci99 schrieb am 21.12.2024 um 18:14 Uhr:

Hallo,

vielen Dank für deine einfühlsamen Worte und den wertvollen Rat. Ich schätze es wirklich, dass du mir zeigst, dass es möglich ist, mit der Vergangenheit abzuschließen und einen neuen Weg zu finden.

Es fällt mir manchmal schwer, die Fehler, die ich gemacht habe, hinter mir zu lassen. Der Gedanke, dass ich so viele Menschen enttäuscht und auch finanziellen Schaden angerichtet habe, belastet mich immer noch. Aber ich versuche, mich darauf zu konzentrieren, wie ich es besser machen kann, anstatt mich in der Vergangenheit zu verlieren.

Dein Hinweis, mich sozial zu engagieren, hat mir zu denken gegeben. Ich werde mir überlegen, wie ich etwas zurückgeben kann, auch wenn das nicht immer einfach ist.

Was die finanziellen Schwierigkeiten betrifft, fühle ich mich oft überwältigt. 35.000€ sind eine enorme Summe, und auch wenn du sagst, dass es nicht „weltbewegend“ ist, fällt es mir schwer, das alles allein zu bewältigen. Aber ich versuche, daran zu arbeiten, Schritt für Schritt.

Es ist gut zu wissen, dass auch du ähnliche Herausforderungen hattest und es mit Selbstdisziplin geschafft hast, dein Leben zu stabilisieren. Das gibt mir Hoffnung, dass es auch für mich möglich ist, etwas zu verändern.

Ich werde mir deinen Rat zu Herzen nehmen, nach weiterer Hilfe zu suchen und mich nicht zu schämen. Es ist wirklich schwer, aber es ist ermutigend, zu wissen, dass man nicht allein ist.

Danke noch einmal für deine Unterstützung, ich wünsche dir ebenfalls schöne Feiertage und alles Gute für das kommende Jahr!

Dafür ist das Forum doch da Um auch sich über die Erfahrungen auszutauschen. Daher musst du dich dafür nicht bedanken^^

Ich weiß nicht, ob man es anhand meines Profils sieht, aber ich habe doch schon hoch gespielt. Mehrmals 1000€ Blackjack-Hände oder 1000€ Freispiele gekauft. Dabei bin ich noch Student und arbeite nur in TZ, knappe 20h/Woche. Du kannst dir also vorstellen, dass ich nicht über ein normales Gehalt verfüge. 

Bei mir war es so, dass ich es aus Geldnot gespielt habe. Die drei Euros, die man hatte, wollte man vermehren, damit man sich auch mal was leisten konnte. Leider hatte ich am Anfang damit auch guten Erfolg. Durch meinen aktuellen Job habe ich aber das Gefühl stark abdämpfen können, weshalb ich nicht mehr das Bedürfnis spielen zu müssen nicht mehr besitze.

Du kannst mit den Kapitel erst komplett abschließen, wenn du die Menschen, die du enttäuscht hast, wieder stolz auf dich gemacht hast und du denen das zurück gibst, was du denen damals gestohlen hast. Was dich aber nicht dazu hindert ein Punkt zu setzen und neu anzufangen. 

Es ist zwar off-topic, aber ich habe das vor kurzem auch mit meiner Ernährung gemacht. Ein Punkt gesetzt und angefangen etwas weniger zu essen und vor allem mich gesund zu ernähren. Mittlerweile bin ich 4 Monate dabei.

Rückfälle wird es immer geben und das ist auch nicht schlimm, solange man sich unter Kontrolle hat. Gilt fürs Zocken, als auch fürs Essen. Ich war am Anfang sehr radikal, mittlerweile habe ich meine radikale Diät durch eine gesündere Diät ausgetauscht. Beispiel: am Anfang gabs nur blanken Reis, jetzt Reis mit Champignon, Spinat oder mit was auch immer und viel mehr Gemüse als davor. Beim Zocken ist es ähnlich, du musst am Anfang sehr radikal vorgehen und mehrere Monate spielfrei bleiben. Du musst lernen mit einen Budget spielen zu können. Ich mein, ich bin/werde auch nie komplett spielfrei bleiben. Ich würde dir eine Lüge auftischen, wenn ich sowas behaupten würde. Das Erfolgsrezept: Limit setzen.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dich sozial engagieren kannst. Eventuell auch bei der Caritas oder beim Rotes Kreuz (Ehrenamt beim DRK - DRK e.V.). Nur als Beispiele^^

Klar sind 35.000€ viel. Haben oder nicht haben. Macht schon ein Unterschied, aber was ich dir damit sagen wollte ist, dass du dadurch nicht dein Leben ruiniert hast. Du bist jung und es ist eine Summe, die überschaubar ist.

Ich denke, dass Aussprache dir viel beim Verarbeiten helfen wird. Ob es in einer Selbsthilfegruppe oder beim Therapeut ist, das ist nicht wichtig. Ich habe im Leben gelernt, dass man sich nicht alles hineinfressen sollte. Irgendwann besteht sonst die Gefahr, dass man implodiert. 


Marci99
frapi07 schrieb am 21.12.2024 um 18:40 Uhr:

Dafür ist das Forum doch da Um auch sich über die Erfahrungen auszutauschen. Daher musst du dich dafür nicht bedanken^^

Ich weiß nicht, ob man es anhand meines Profils sieht, aber ich habe doch schon hoch gespielt. Mehrmals 1000€ Blackjack-Hände oder 1000€ Freispiele gekauft. Dabei bin ich noch Student und arbeite nur in TZ, knappe 20h/Woche. Du kannst dir also vorstellen, dass ich nicht über ein normales Gehalt verfüge. 

Bei mir war es so, dass ich es aus Geldnot gespielt habe. Die drei Euros, die man hatte, wollte man vermehren, damit man sich auch mal was leisten konnte. Leider hatte ich am Anfang damit auch guten Erfolg. Durch meinen aktuellen Job habe ich aber das Gefühl stark abdämpfen können, weshalb ich nicht mehr das Bedürfnis spielen zu müssen nicht mehr besitze.

Du kannst mit den Kapitel erst komplett abschließen, wenn du die Menschen, die du enttäuscht hast, wieder stolz auf dich gemacht hast und du denen das zurück gibst, was du denen damals gestohlen hast. Was dich aber nicht dazu hindert ein Punkt zu setzen und neu anzufangen. 

Es ist zwar off-topic, aber ich habe das vor kurzem auch mit meiner Ernährung gemacht. Ein Punkt gesetzt und angefangen etwas weniger zu essen und vor allem mich gesund zu ernähren. Mittlerweile bin ich 4 Monate dabei.

Rückfälle wird es immer geben und das ist auch nicht schlimm, solange man sich unter Kontrolle hat. Gilt fürs Zocken, als auch fürs Essen. Ich war am Anfang sehr radikal, mittlerweile habe ich meine radikale Diät durch eine gesündere Diät ausgetauscht. Beispiel: am Anfang gabs nur blanken Reis, jetzt Reis mit Champignon, Spinat oder mit was auch immer und viel mehr Gemüse als davor. Beim Zocken ist es ähnlich, du musst am Anfang sehr radikal vorgehen und mehrere Monate spielfrei bleiben. Du musst lernen mit einen Budget spielen zu können. Ich mein, ich bin/werde auch nie komplett spielfrei bleiben. Ich würde dir eine Lüge auftischen, wenn ich sowas behaupten würde. Das Erfolgsrezept: Limit setzen.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie du dich sozial engagieren kannst. Eventuell auch bei der Caritas oder beim Rotes Kreuz (Ehrenamt beim DRK - DRK e.V.). Nur als Beispiele^^

Klar sind 35.000€ viel. Haben oder nicht haben. Macht schon ein Unterschied, aber was ich dir damit sagen wollte ist, dass du dadurch nicht dein Leben ruiniert hast. Du bist jung und es ist eine Summe, die überschaubar ist.

Ich denke, dass Aussprache dir viel beim Verarbeiten helfen wird. Ob es in einer Selbsthilfegruppe oder beim Therapeut ist, das ist nicht wichtig. Ich habe im Leben gelernt, dass man sich nicht alles hineinfressen sollte. Irgendwann besteht sonst die Gefahr, dass man implodiert. 



Vielen Dank für deine offenen Worte und deinen Rat, besonders der Hinweis auf das soziale Engagement hat mich nachdenklich gemacht. Es ist wirklich schwer, sich selbst aus der Spirale zu befreien, und ich habe viel durchmachen müssen. Das Zocken, besonders Blackjack und große Einsätze, hat nicht nur meine Finanzen ruiniert, sondern auch das Vertrauen meiner Familie erschüttert. Ich habe viel Geld verloren, aber vor allem habe ich Beziehungen zerstört, die mir so viel bedeuten.

Ich kann sehr gut nachvollziehen, was du sagst, dass man mit der Zeit lernen muss, mit einem Budget zu spielen und sich klare Grenzen zu setzen. Der Anfang ist immer der schwerste, und das Gefühl, es endlich in den Griff zu bekommen, ist befreiend. Dennoch merke ich auch, dass ich noch weit davon entfernt bin, vollkommen spielfrei zu bleiben. Es gibt Momente, in denen die Versuchung stärker ist, und ich erinnere mich an die Zeit, als ich so viel Geld verzockt habe, als wäre es nichts.

Die Erfahrung, die du mit deiner Ernährung gemacht hast, finde ich sehr inspirierend. Der Weg zu gesünderen Gewohnheiten ist nicht einfach, egal ob beim Essen oder beim Zocken. Man muss sich immer wieder bewusst machen, dass es ein langfristiger Prozess ist und es Rückschläge geben wird. Ich weiß, dass ich mich auf den Weg machen muss, um das Vertrauen meiner Familie wiederzugewinnen und zu zeigen, dass ich aus meinen Fehlern gelernt habe.

Was du gesagt hast, dass Rückfälle normal sind und nicht das Ende bedeuten, spricht mir aus der Seele. Ich habe schon oft versucht, radikal aufzuhören, aber das funktioniert nur kurzfristig. Langfristig werde ich lernen müssen, mit den Verlockungen umzugehen und immer wieder Grenzen zu setzen. Vielleicht muss ich mir selbst auch mehr verzeihen, anstatt immer nur an den Fehlern der Vergangenheit festzuhalten.

Und das soziale Engagement, wie du es vorschlägst, finde ich eine gute Idee. Ich möchte nicht nur etwas für mich tun, sondern auch für andere. Das könnte mir helfen, mich selbst wieder als Teil einer Gemeinschaft zu fühlen und etwas Positives in mein Leben zu bringen.

Ich schätze deinen Rat wirklich und nehme mir vieles zu Herzen. Es ist gut zu wissen, dass ich nicht allein bin mit meinen Erfahrungen und dass es immer einen Weg gibt, sich zu verbessern.

Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir zu antworten. Es hat mir sehr geholfen!

Edit: Schriftformatierung entfernt. Durchgehender Fettdruck ist nicht erforderlich.
MisterL
Experte
och nö          warum tut ihr uns das an?
Dieter44
Hi Marci,

Ich lese hier schon länger mit, hab mich jetzt aber bewusst angemeldet um Dir Mut zuzusprechen, da ich in der exakt selben Situation war wie du. Ich habe über 10 Jahre Sportwetten betrieben, habe anfangs viel gewonnen und bin nach und nach in die Suchtspirale gerutscht. Ich habe wie Du sehr viele Schulden gemacht, alle lieben Menschen um mich herum angelogen nur um mir den nächsten „Schuss“ setzen zu können. Mein Schuldenberg war am Ende bei über 80000 und ich hatte am Ende starke suizidale Gedanken. Ich habe absolut keinen Ausweg mehr gesehen, in einem guten Moment jedoch habe ich einen Termin bei der Schuldenberatung gemacht und mich nach und nach immer mehr Menschen geöffnet, angefangen bei meiner Frau. Ich habe mir sofort im Anschluss therapeutische Hilfe gesucht, hab alles auf links gedreht und auch einen Antrag zur Privatinsolvenz gemacht. Und was soll ich sagen? Es war die beste Entscheidung meines Lebens, diese Schritte gegangen zu sein. 
Ausnahmslos jeder hat mir geholfen, die schwere Zeit durchzustehen, weil alle gemerkt haben wie ernst ich es meine. Heute, mehr als anderthalb Jahre nach meinem Outing, geht es mir bedeutend besser, ich habe seit Mai 2023 keine Wette mehr abgesetzt, hab noch 22 Monate Privatinsolvenz vor mir und fast alles wieder im Griff. Natürlich ist mir bewusst, dass ich nie wieder nur einen Euro setzen darf, da ansonsten das Suchtgedächtnis wieder anfängt zu schreien, unter anderem deswegen lese ich hier mit um mir immer wieder bewusst zu machen, dass mich mein Spielproblem mein Leben lang begleiten wird. Das Wichtigste ist: Es MUSS Klick in deinem Kopf machen. Hat es das nicht, liegst du leider noch nicht genug am Boden, so frustrierend das auch klingen mag. Erst dann wirst Du aufhören zu lügen, denn so lange du dich selbst belügst ist Hopfen und Malz verloren. 

Aber glaub mir eins: Es wird besser, sobald du dich dafür entscheidest dein Leben umzukrempeln. Es wird jeden Tag besser, du merkst auf einmal wie viel Zeit du hast. Du merkst wie viel Geld du übrig hast (ich habe in der Insolvenz am Ende viel mehr übrig als zu der zeit in der ich noch gewettet habe), du merkst dass deine Sozialphobie schwindet. Du kannst mit der Entscheidung wirklich nur gewinnen und du wirst merken, wie viel schöner dein Leben ist. Du bist noch sehr jung, mach das Beste draus. Ich bin mittlerweile 44, wenn ich noch das Licht am Horizont sehen kann dann du erst recht
JJepsa96
Einsteiger

Dieter44 schrieb am 22.12.2024 um 01:17 Uhr: Hi Marci,

Ich lese hier schon länger mit, hab mich jetzt aber bewusst angemeldet um Dir Mut zuzusprechen, da ich in der exakt selben Situation war wie du. Ich habe über 10 Jahre Sportwetten betrieben, habe anfangs viel gewonnen und bin nach und nach in die Suchtspirale gerutscht. Ich habe wie Du sehr viele Schulden gemacht, alle lieben Menschen um mich herum angelogen nur um mir den nächsten „Schuss“ setzen zu können. Mein Schuldenberg war am Ende bei über 80000 und ich hatte am Ende starke suizidale Gedanken. Ich habe absolut keinen Ausweg mehr gesehen, in einem guten Moment jedoch habe ich einen Termin bei der Schuldenberatung gemacht und mich nach und nach immer mehr Menschen geöffnet, angefangen bei meiner Frau. Ich habe mir sofort im Anschluss therapeutische Hilfe gesucht, hab alles auf links gedreht und auch einen Antrag zur Privatinsolvenz gemacht. Und was soll ich sagen? Es war die beste Entscheidung meines Lebens, diese Schritte gegangen zu sein. 
Ausnahmslos jeder hat mir geholfen, die schwere Zeit durchzustehen, weil alle gemerkt haben wie ernst ich es meine. Heute, mehr als anderthalb Jahre nach meinem Outing, geht es mir bedeutend besser, ich habe seit Mai 2023 keine Wette mehr abgesetzt, hab noch 22 Monate Privatinsolvenz vor mir und fast alles wieder im Griff. Natürlich ist mir bewusst, dass ich nie wieder nur einen Euro setzen darf, da ansonsten das Suchtgedächtnis wieder anfängt zu schreien, unter anderem deswegen lese ich hier mit um mir immer wieder bewusst zu machen, dass mich mein Spielproblem mein Leben lang begleiten wird. Das Wichtigste ist: Es MUSS Klick in deinem Kopf machen. Hat es das nicht, liegst du leider noch nicht genug am Boden, so frustrierend das auch klingen mag. Erst dann wirst Du aufhören zu lügen, denn so lange du dich selbst belügst ist Hopfen und Malz verloren. 

Aber glaub mir eins: Es wird besser, sobald du dich dafür entscheidest dein Leben umzukrempeln. Es wird jeden Tag besser, du merkst auf einmal wie viel Zeit du hast. Du merkst wie viel Geld du übrig hast (ich habe in der Insolvenz am Ende viel mehr übrig als zu der zeit in der ich noch gewettet habe), du merkst dass deine Sozialphobie schwindet. Du kannst mit der Entscheidung wirklich nur gewinnen und du wirst merken, wie viel schöner dein Leben ist. Du bist noch sehr jung, mach das Beste draus. Ich bin mittlerweile 44, wenn ich noch das Licht am Horizont sehen kann dann du erst recht

Danke für diesen Erfahrungsbericht. Sehr wichtig. Dir alles gute von mir.

Aktuelle Themen22.12.2024 um 04:03 Uhr

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