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Leben mit der... : 1 Jahr - aus und vorbei

Thema erstellt am 12.06.2019 | Seite: 1 von 2 | Antworten: 11 | Ansichten: 5.074
Anonym
Normalerweise bin ich nicht der Typ, der sowas in ein Forum verfassen würde. Allerdings möchte ich, dass in Zukunft hier die Leute eine kleine - im Vergleich noch "harmlose" Geschichte hören, um zumindest das Spielverhalten anzupassen.

Seit ca. einem Jahr habe ich regelmäßig in Online-Casinos sowie in Spielhallen gespielt. Damals habe ich einen Kredit aufgenommen - das ganze Geld innerhalb weniger Stunden im OC verzockt. Später habe ich noch einen Kredit aufgenommen und das selbe gemacht. Allerdings hatte ich hier das Glück 6.000 € im OC gemacht zu haben. Ich zahlte einen gewissen Betrag aus und spielte offline weiter. Dann ging das Desaster los - 1 Jahr, fast jeden Tag nur am Zocken gewesen. Geld weg, Schulden da.

Ich habe in dem einem Jahr zum Glück nicht die Familie verloren - allerdings hat sich meine Bonität verschlechtert (hatte damals eine Top-Bonität, ging alle Zahlungen nach - änderte sich durch das Spielen), Schulden bis zu 10.000 € und kein Interesse mehr an meinen Hobbys. Nun - reflektierend- habe ich mich dazu entschlossen NIE WIEDER - und das konsequent, einen Automaten zu berühren, geschweige denn mich im OC anmelden.

Leute, ja es macht Spaß und ja es ist abenteuerreich die Freispiele mit gewisser Euphorie zu erwarten, allerdings muss man irgendwann sich davon abwenden - vorallem dann, wenn es um Familie, Aufbau eines Lebens geht o.Ä..

Mal gucken wie es sich entwickelt, an meine Freunde hier empfehle ich bewusst mit Geld umzugehen. Durch Zocken verzocken wir nur. Und wenn ich hier die Beiträge lese, bin ich vielleicht noch froh, genau jetzt aufzuhören. Denn ich glaube, was ab jetzt kommt, wird so Enden wie die Beiträge hier.

Bleibt gesund!

Anonym
Naja, das Spielen perse zu verdammen und damit den Hauptschuldigen an den Miseren zu benennen, ist zu einfach.

Man kann dem Spielen auch frönen und es als Hobby sehen und Spaß haben, so wie andere beim Stricken oder Häkeln. Ich fahre z.B. in relativer Regelmäßigkeit nur zum Zocken weg. Las Vegas, Niagara, Atlantic City, Uncasville, Monte Carlo. Ich habe da meinen Spaß und verbringe ein wenig entspannte Zeit. Wenn ich abends Lust habe und ein wenig daddeln will, fahre ich die 10 Min. zur nächsten Spielbank oder nutze ein Online Casino. Ähnlich wie Nachbar Meyer, nur das der halt eine Zigarre rausholt und Whiskey on Ice trinkt.

Beide sind wir am Leben und uns gehts gut, weil weder er noch ich es übertreiben. Und da ist der springende Punkt. Auch wenn eine Sache Spaß macht, muss man sich im Griff haben und es nicht übertreiben. Das gilt auch für Nachbarin Frau Müller, die soviel frisst, dass sie bald platzt. Nachbar Schulze hat schon 2 Finger verloren an der Kreissäge, trotzdem liebt er seine Kreissäge, leider auch am WE. Es gibt immer etwas zu sägen
DerWolf
Einsteiger

Totoro schrieb am 12.06.2019 um 17:03 Uhr: Naja, das Spielen perse zu verdammen und damit den Hauptschuldigen an den Miseren zu benennen, ist zu einfach.
Man kann dem Spielen auch frönen und es als Hobby sehen und Spaß haben, so wie andere beim Stricken oder Häkeln.

Es ist und bleibt aber immer eine Gradwanderung. Spielen habe ich zum Glück bis jetzt immer im Griff gehabt. Rauchen aufzuhören ist dafür schon mehrmals gescheitert. Es freut mich sehr dass es für Dich kein Problem zu sein scheint aber es gibt sicher viele viele die irgendwann abrutschen.


Anonym
Ich denke sowas ist eine Frage der persönlichen Befindlichkeit. Es gibt Leute (nicht nur hier) die offensichtlich unter Verlust der "Impulskontrolle" leiden wenn es um dieses Thema geht. Da würde ich auch lieber zum Verzicht raten.

Ansonsten ist das Spielen wie Totoro schon schrieb doch eher ein Freizeitvergnügen für das man Geld übrig haben sollte. Ich spiele ausschließlich nur mit Geld was zu diesem Zweck auch "übrig" ist. Andernfalls würde aus dem "Spaß" bald ziemlicher "Ernst" werden.

Dem TE alles gute.
Anonym

DocHoliday schrieb am 17.06.2019 um 20:07 Uhr: Ich denke sowas ist eine Frage der persönlichen Befindlichkeit. Es gibt Leute (nicht nur hier) die offensichtlich unter Verlust der "Impulskontrolle" leiden wenn es um dieses Thema geht. Da würde ich auch lieber zum Verzicht raten.

Ansonsten ist das Spielen wie Totoro schon schrieb doch eher ein Freizeitvergnügen für das man Geld übrig haben sollte. Ich spiele ausschließlich nur mit Geld was zu diesem Zweck auch "übrig" ist. Andernfalls würde aus dem "Spaß" bald ziemlicher "Ernst" werden.

Dem TE alles gute.

Das ist prinzipiell nicht falsch.


Es sollte aber nur noch dazu gesagt werden, daß der Übergang von Spaß zu Ernst arschglatt und fliessend erfolgt.
Anonym

Cryptique schrieb am 17.06.2019 um 20:13 Uhr:

Das ist prinzipiell nicht falsch.


Es sollte aber nur noch dazu gesagt werden, daß der Übergang von Spaß zu Ernst arschglatt und fliessend erfolgt.

Ja stimmt. Das ist vermutlich am ehesten mit Alkohol oder anderen "Rauschmitteln" vergleichbar.
Rezepte dagegen sehe ich weniger bei dem was man tut als eher bei der Art Mensch der man ist.
Raupe
Amateur
DocHoliday schrieb am 17.06.2019 um 20:44 Uhr:

Ja stimmt. Das ist vermutlich am ehesten mit Alkohol oder anderen "Rauschmitteln" vergleichbar.
Rezepte dagegen sehe ich weniger bei dem was man tut als eher bei der Art Mensch der man ist.

Absolut richtig. Der Suchdruck zu Zocken lässt sich mit dem Suchtdruck vergleichen was zu Rauchen, ne line zu Ziehen oder sich am Wochenende mit ner E im Blut den Kopf frei zu Tanzen.
Auch dein zweiter Satz ist korrekt. 
Hierzu würde ich mal ergänzend noch auf das Video zur Sucht von Kurzgesagt verweisen.

Dbac79
Elite

Raupe schrieb am 17.06.2019 um 21:10 Uhr:
Absolut richtig. Der Suchdruck zu Zocken lässt sich mit dem Suchtdruck vergleichen was zu Rauchen, ne line zu Ziehen oder sich am Wochenende mit ner E im Blut den Kopf frei zu Tanzen.
Auch dein zweiter Satz ist korrekt. 
Hierzu würde ich mal ergänzend noch auf das Video zur Sucht von Kurzgesagt verweisen.


kette doch mal einen heroin junkie und nen zocker ans bett und beobachte die mal eine woche, dann wirst du den unterschied feststellen. und wenn man von xtc süchtig werden könnte dann wäre ich es mit sicherheit damals gewesen
Raupe
Amateur
Vielleicht habe ich mich etwas zu unpräzise ausgedrückt. 
Ich beziehe mich mit meiner Aussage auf kopflastigen Suchdruck und nicht auf eine körperliche Abhängigkeit.
Anonym
Warum nennen wir das Kind nicht beim Namen: Schwäche. Stärke wäre in diesem Fall zu sich selbst zu sagen: "Nö, heute mal nicht daddeln. Heute zupfe ich den ganzen Tag Unkraut oder führe die Hunde aus dem Tierheim Gassi."

Wer das nicht packt, ist zu schwach und nutzt die Sucht als billige Ausrede. Natürlich machen Dinge, die eine bestimmte Region im Hirn reizt, Spaß. Aber man muss das kontrollieren können. Klingt einfach? Ist es auch.

Die einfachen Regeln beim Zocken sind doch weitesgehend bekannt: Nicht seinen Verlusten hinterherjagen, nicht über seine persönlichen Verhältnisse spielen usw usf.

Einfach.

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