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Spielsucht allgemein: Unheimlich heimlich ?

Thema erstellt am 08.05.2017 | Seite: 1 von 3 | Antworten: 21 | Ansichten: 6.067
Anonym
Vielleicht passt dieser Beitrag gar nicht richtig in diese Kategorie - irgendwie aber doch schon.Es geht mir hier heute um die Art und Weise wie Ihr spielt.Nicht welches Spiel oder was für Einsätze.Es geht mir allein um die Frage wie Ihr damit umgeht.Spielt Ihr lieber "für euch " oder zusammen mit Freunden,Familie etc.Weiß Euer näheres Umfeld von Eurer Leidenschaft ? Ich spreche damit natürlich auch diejenigen an die von der Spielsucht unmittelbar betroffen oder auch nur "gefährdet" sind.
Wenn man hohe Gewinne hat teilt man seinen Erfolg natürlich gern mit , aber wie sieht es aus wenn Ihr hoch verliert ? Behält man das lieber für sich , teilt man das mit engsten Freunden , der Familie oder vielleicht nur hier in der anonymisierten Community ?
Ich persönlich habe , gegenüber meiner eigenen Familie , nie einen Hehl aus der Zockerei gemacht.Anfänglich war es Poker , war nur leider zu zeitaufwendig.Meine "bessere Hälfte" übernimmt bei mir den kritischen Part und bremst mich auch mal ein wenn es sein muss.Manchmal nervt es , aber eigentlich bin ich ganz froh das im Hintergrund noch jemand ein Auge darauf hält.Dem Freundeskreis gegenüber verhält es sich bei mir anders.Da die Online Zockerei anscheinend mit großen (zum Teil ja auch berechtigten) Vorurteilen behaftet ist , bevorzuge ich hier eher das stillschweigen.Da wir uns , von dem einen oder anderem größeren Gewinn , schon mal diese und jene Anschaffung leisten konnten werde ich auch jedesmal leicht inkontinent wenn die berühmte Frage kommt : "Na im Lotto gewonnen , oder was ?!" Aber nun zu Euch   : Wie geht Ihr damit um ?

redriver67
Experte
Also mein näherer Familienkreis weis davon das ich gern zocke. Meine bessere Hälfte sagt immer ich bin alt genug und hält sich da raus. Bei den Freunden wissen das auch einige und von meinen Arbeitskollegen nur einer. Der zockt aber selber wie der Teufel. Wenn man groß gewinnt teilt man das gern mit seinen Mitmenschen. Die Verluste verschweigt man eher. Glaube da würden dir einige den Vogel zeigen. Mein Bruder hat mich mal zur Sau gemacht wie man so doof sein kann das Geld in Automaten zu stecken, wo man doch so schwer dafür arbeiten muss.
Die letzte Zeit hab ich übrigens nicht einmal gezockt. Einfach zuviel um die Ohren mit der Arbeit. Wenn ich von der Arbeit komme garnicht das Verlangen zu spielen. Komischerweise zocke ich mehr wenn ich Spätschicht habe. Bei der Frühschicht hält sich das echt in Grenzen bzw. ich spiele garnicht. Denke einfach weil in der Frühschicht mehr Action ist und in der Nachtschicht voll langweilig. )
Daniel
Elite
Ich verheimliche es vor fast allen. Selbst als ich beim Psychiater war wegen der Depression habe ich es nicht angesprochen.  

Mir ist das einfach extrem peinlich und ich kann nur mit Leuten die selbst spielen darüber sprechen. Wer sonst würde das verstehen?

Ich habe auch erst mit 26 das erste Mal gespielt. Davor hielt ich Leute die an Automaten zocken oder sonst Glücksspiele exzessiv betreiben für komplette Vollidioten denen es nur gewaltig an Intelligenz mangelt.

Ich habe nicht wie die meisten damit als Jugendlicher angefangen, sondern mit 26, weil es von den depris abgelenkt hat. Das ich damit spatestens langfristig verlieren werde wüsste ich mit 26 schon.  

Da ich weiß wie "normale" Menschen das zocken beurteilen ist es mir peinlich mit Nichtspielern über dieses Thema zu sprechen. Und nun Betroffene verstehen Spielsucht wirklich. Gerade im Schwabenland (wo krankhaft gespart wird) würde man mich steinigen für das wie ich zeitweise mit Geld umgehe 😀
Miamu
Bei mir weiß es auch keiner, bis auf meinen Doc(aber auch nicht alles...) und noch einen Freund.
Im grunde spiele ich am liebsten alleine...ausserdem, wie Daniel schon sagte, ist das Thema Zocken irgendwie "verpönt" (komme auch aus der Ecke Schwabenland)
Anonym
Daniel schrieb am 08.05.2017 um 13:22 Uhr: Ich verheimliche es vor fast allen. Selbst als ich beim Psychiater war wegen der Depression habe ich es nicht angesprochen.  

Mir ist das einfach extrem peinlich und ich kann nur mit Leuten die selbst spielen darüber sprechen. Wer sonst würde das verstehen?

Ich habe auch erst mit 26 das erste Mal gespielt. Davor hielt ich Leute die an Automaten zocken oder sonst Glücksspiele exzessiv betreiben für komplette Vollidioten denen es nur gewaltig an Intelligenz mangelt.

Ich habe nicht wie die meisten damit als Jugendlicher angefangen, sondern mit 26, weil es von den depris abgelenkt hat. Das ich damit spatestens langfristig verlieren werde wüsste ich mit 26 schon.  

Da ich weiß wie "normale" Menschen das zocken beurteilen ist es mir peinlich mit Nichtspielern über dieses Thema zu sprechen. Und nun Betroffene verstehen Spielsucht wirklich. Gerade im Schwabenland (wo krankhaft gespart wird) würde man mich steinigen für das wie ich zeitweise mit Geld umgehe

Also peinlich ist mir das ganz und gar nicht.Ich habe nur keinen Bock auf die daraus entstehenden endlosen Endlosdiskussionen.
Ubrigens : Grandiose Erweiterung des Forums ! Mir fallen da ja schon wieder viele schöne Beiträge ein .........
Anonym
vivera365 schrieb am 08.05.2017 um 10:33 Uhr: Vielleicht passt dieser Beitrag gar nicht richtig in diese Kategorie - irgendwie aber doch schon.Es geht mir hier heute um die Art und Weise wie Ihr spielt.Nicht welches Spiel oder was für Einsätze.Es geht mir allein um die Frage wie Ihr damit umgeht.Spielt Ihr lieber "für euch " oder zusammen mit Freunden,Familie etc.Weiß Euer näheres Umfeld von Eurer Leidenschaft ? Ich spreche damit natürlich auch diejenigen an die von der Spielsucht unmittelbar betroffen oder auch nur "gefährdet" sind.
Wenn man hohe Gewinne hat teilt man seinen Erfolg natürlich gern mit , aber wie sieht es aus wenn Ihr hoch verliert ? Behält man das lieber für sich , teilt man das mit engsten Freunden , der Familie oder vielleicht nur hier in der anonymisierten Community ?
Ich persönlich habe , gegenüber meiner eigenen Familie , nie einen Hehl aus der Zockerei gemacht.Anfänglich war es Poker , war nur leider zu zeitaufwendig.Meine "bessere Hälfte" übernimmt bei mir den kritischen Part und bremst mich auch mal ein wenn es sein muss.Manchmal nervt es , aber eigentlich bin ich ganz froh das im Hintergrund noch jemand ein Auge darauf hält.Dem Freundeskreis gegenüber verhält es sich bei mir anders.Da die Online Zockerei anscheinend mit großen (zum Teil ja auch berechtigten) Vorurteilen behaftet ist , bevorzuge ich hier eher das stillschweigen.Da wir uns , von dem einen oder anderem größeren Gewinn , schon mal diese und jene Anschaffung leisten konnten werde ich auch jedesmal leicht inkontinent wenn die berühmte Frage kommt : "Na im Lotto gewonnen , oder was ?!" Aber nun zu Euch   : Wie geht Ihr damit um ?


Ich habe das erste mal eine Spielothek betreten, da war ich 16. Einer meiner Freunde hat mich dort schon fast gegen meinen Willen reingezogen Ich hatte ja nicht einmal Geld zum spielen in der Tasche. Der Leihte mir dann 4 Euro und ich spielte das erste mal im Leben das Game Risiko an einem Merkur Automaten. Das ganze auf 20 Cent und immer schön im Tackt ( wusste es ja nicht besser )
Als hätte der Automat es gerochen, bin ich auf 84 Euro gekommen, habe diese aber danach verdrückt, da ich nicht einmal wusste, wie viel Geld das war. Als mein Freund aber ein Auge auf mich geworfen hat und mir half, konnte ich noch einmal auf 32 und 20 Euro drücken, die ich auch annahm. Wir zahlten das Geld aus und ich hatte einfach 25 Euro in Tasche aus dem nichts. Das war ein überagendes Gefühl und der Anfang meiner Sucht.

Ich ging immer öfter in die Spielothek und lies immer höhere Geldbeträge da. Ich hielt es geheim vor jedermann.
Mein näheres Umfeld weiß nichts hierüber. Ich habe auch schon mit Therapeuten gesprochen und war vor einigen Jahren mal in einer Glücksspiel Therapie stelle. Doch selbst da, hielt ich das volle ausmaß geheim.
Ich persönlich kann nur mit anderen Spielern ( euch ) darüber reden.

Ich schäme mich abgestempelt zu werden und im allgemeinen ist dies auch sehr unangenehm für mich, mich mit anderen die sich nicht in der Thematik auskennen auszutauschen.

Ich hatte in der Vergangenheit oft gelogen um an Geld dafür zu kommen und habe Aktionen gerissen, für die ich mich jeden Tag noch schäme. Ich hatte leider keinerleih Kontrolle über mich und musste es auf diese sehr harte Tour lernen, dass es   nicht so weiter gehen kann. ( Kein Geld für Miete, Essen oder sonstiges )

Mittlerweile kann ich für meine Verhältnisse gut damit umgehen. Ich habe gelernt Geld auch für andere Dinge einzusätzen und Spiele nur noch mit Geld, welches ich auch wirklich entberen kann.

Gamblejoe.com hat mir auch sehr dabei geholfen. Online spielen war für mich das beste was ich tun konnte. Ich habe diese Triebe nicht beim online Zocken. Ich habe sogar Gefühle wieder erweckt, die ich schon lange zu verloren hatte. Ich hatte wieder Spaß beim spielen und bin auch wieder aufgeregt, wenn ich Freispiele bekomme bei Einsätzen wie 1,60 Euro

Diese Seite und auch speziell Daniel hat mir sehr geholfen, mein leben wieder in den Griff zu bekommen, wofür ich mich auch noch einmal wirklich vom Herzen bedanken möchte.

Um nochmal auf Thema zurück zu kommen. Ich glaube allgemein haben andere Spieler schwierigkeiten mit ( nicht ) spielern über das Spielen zu sprechen. Es ist mit vielen vorurteilen versehen und allgemein Denken Menschen sehr schlecht darüber. Mit euch aber, macht es wirklich Spaß sich auszutauschen
Anonym
vivera365 schrieb am 14.05.2017 um 11:30 Uhr:

Es sieht so aus, als wolltest du mir etwas mitteilen, doch ich sehe keine Nachrichten von dir
Anonym
Irgendein technisches Problem.wollt nur sagen : Schön von dir zu hören ! 🙂
Anonym
vivera365 schrieb am 14.05.2017 um 12:16 Uhr: Irgendein technisches Problem.wollt nur sagen : Schön von dir zu hören ! 🙂

Danke schön

Habe wie versprochen fleißig kommentiert
Anonym
Ja hoffe du hast deine stresswoche gut überstanden.bin auch grad im Dienst - ist aber schön ruhig.

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