Servus zusammen,
ja wo fang ich an..ich bin hochgradig spielsüchtig und bin kurz davor mein Leben zu beenden.
Ich würde euch die Geschichte gern erzählen, einfach weil es mal raus muss wie ich mich grad fühle. Und ich glaube, unter Gleichgesinnen Zockern könnt ihr vielleicht das ganze etwas nachvollziehen oder bestätigen.
Alles hat angefangen, wo mich ein Kumpel (den ich heute dafür erwürgen könnte) gefragt hab, ob nich mal mal Lust hätte in eine Spielothek zu gehen und bisschen zu zocken. War zu dem Zeitpunkt grad 18 geworden. War damals in meiner Ausbildung und hat ungefähr 650 Euro im Monat. Habe auch anfänglich nur auf 10ct gespielt und hab mich über 5 Euro gewinne noch richtig gefreut. Wäre es mal so geblieben..jeder von euch weis, es bleibt nicht bei kleinen Einsätzen. Man will mehr..immer mehr um seine Sucht zu befriedigen.
Am Anfang sind wir noch zusammen reingegangen..irgendwann fing es an das ich alleine reinging und auch anfing, höher zu spielen. Eigentlich immer nur Merkur, die Novokisten haben mich kaum interessiert. Mein "Durchbruch" oder eher gesagt der Einstieg in meine Spielerkarriere war ein Vollbild auf 30cent bei Treasure Hunt. 300Euro..ich konnte das Glück nich fassen. Seit diesem Gewinn bin ich täglich direkt nach der Ausbildung da rein..und blieb sogar meistens bis zur Schließung.
Ich hab aber immer nur das verspielt was ich mir leisten konnte. Damals hatte ich noch einen gewissen Sinn für Geld. Hab pünklich die Miete überweisen, hatte genug Geld für Essen, Klamotten, Bustickets etc. Und ich hab dann auch aufgehört wenn ein gewisser Verlustbetrag erreicht war.
Später als ich meine Ausbildung beendet hat, hab ich richtig mit arbeiten angefangen. Und plötzlich hab ich richtig gut Geld gehabt. Nach Abzug aller Kosten hatte ich gut nen 1000er übrig im Monat. Und wo sind die 1000Euro gelandet ? Richtig, im Automaten. Weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur auf 20,30ct gespielt hab, sondern höher..80ct, 1Euro usw.
Aber es hielt sich in Grenzen, ich hab mich nicht verschuldet oder mehr ausgeben wie ich konnte. Hab mir dann auch ein Auto finanziert für 300Euro im Monat. Nen schönen Audi, mein ganzer Stolz damals. Das ging, ich hatte keine Einträge in der Schufa und hatte die Bonität dafür. Auch eine Kreditkart habe ich damals von meiner Bank bekommen mit einem 3000Euro Verfügungsrahmen.
Im Laufe der Zeit hat sich die Zockerei aber leider zum Problem entwickelt. Ich hatte zwar weiterhin ein festes Einkommen, aber ich musste teilweise am 10ten des Monats schon meinen Dispokredit angreifen, um mir noch die notwendigen Dinge des Lebens kaufen zu können. Und da begann der Abwärtsstrudel. Ich hab in immer kürzen Abständen immer mehr Geld abgehoben und irgendwann war es so, das der Lohneingang nicht mal mehr das Konto auf 0 brachte. Die nächsten paar Monate war ich nur im Dispo unterwegs, war immer im Minus. Was die Bank aber scheinbar nicht störte, da ja ein regelmäßiger Geldeingang da war.
Irgendwann kam der Punkt, wo ich nix mehr abheben konnte..ich war am Limit..was hab ich Idiot gemacht ? Hab Sachen zurückbuchen lassen...Miete, Autoraten usw.
Jeder normale Mensch würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn ich sage, ich hab die Miete wieder zurückgebucht. Aber als süchtiger Spieler, da blendet man das einfach aus.
An dem Punkt fing diese ganze Scheiße an. Ich machte immer mehr Schulden, war immer weiter im Rückstand mit meinen ganzen Raten. Nur damit ich Abends in meine Spielo konnte, meinen Kaffee saufen und zocken konnte.
Als es soweit war, das mich mein Vermieter fast aus der Wohnung geschmissen hätte und die Bank wo ich den Audi finanziert hatte, damit drohte, das Auto wieder abzuholen habe ich in meiner Verzweiflung angefangen, kriminell zu werden.
Habe Sachen bei Ebay versteigert, die ich garnicht hatte. Hab Schmuck geklaut um ihn zu Geld zu machen. Bei allen möglichen Leuten Schulden gemacht. Kredite aufgenommen, Sachen gekauft, wieder verkauft und die Rechnungen dafür nicht gezahlt.
Es ging soweit, das ich vor lauter Depressionen nicht mehr arbeiten konnte. Hab mich anfangs krankschreiben lassen. Später war ich so depressiv, das ich einfach nicht mehr auf Arbeit bin. Klar, das irgendwann die Kündigung kam. Berge an Mahungen und Inkassobriefen lagen in meinem Wohnzimmer, ungeöffnet. Wolle die auch garnicht aufmachen weil ich eh wusste was drinstand.
Hab meine Wohnung nicht mehr verlassen, hab anfangen zu trinken...immer mehr, um nachts überhaupt noch schlafen zu können. Mache nicht mehr die Tür auf, geh nicht mehr als Telefon. Habe diverse Anzeigen wegen Betruges am Hals.Hab mir einen Anwalt gesucht, der natürlich auch Geld will. Verständiglich. Mein Auto wurde auch schon abgeholt weil ich die Raten monatelang nicht gezahlt hab.
Ich sitz hier jetzt in ner Wohnung wo ich die nächsten Tag raus muss, hab kein Auto und keinen Job mehr, locker an die 50.000 Schulden (Kreditkarten, Banken, Anwalt, Privatpersonen usw) und bin schonwieder dabei mich zu besaufen damit ich heute nacht überhaupt ein Auge zumachen.
Bin jetzt 27 und denke ersthaft darüber nach meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich bin mittlerweile nicht mal mehr krankenversichert. Weis garnicht wie ich den Tag morgen überstehen soll.
Falls jetzt nicht ein Wunder geschieht seh ich keinen anderen Ausweg mehr.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
20.11.2017, um 01:36 Uhr#2
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Hey das hört sich wirklich übel an aber es ist kein Grund sich das Leben zu nehmen! Klar 50.000 ist ne Menge Holz aber ehrlich gesagt ich hab mehr als das 3x fache davon und komme auch nicht auf den Gedanken. Ok bei mir kam es nicht durch die Spielerei / hab nen Haus und nen Auto .. aber hätte ich nie gespielt wäre das alles bezahlt!
Such dir bitte Hilfe in einer psychologischen akuten Beratung - wenn du ernsthaft überlegst dir das Leben zu nehmen Greif bitte zum Telefon und ruf die 112 an - die sollen dich holen und dich in eine akut Klinik bringen. Der Alkohol macht alles nur schlimmer! Glaub mir das!
Anonym
Ehemaliges Mitglied
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
20.11.2017, um 01:42 Uhr#3
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Das ist zwar auch kein leichter Schritt - aber komm steh auf und mach es. Der Schritt kostet dich nichts - evtl kannst du später deine Schulden mit einem Vergleich oder selbstinsolvenz auf 1/5 drücken! Dann sieht alles schon wieder anders aus. Du bist nicht krankenversichert? Geht doch eigentlich nicht .. wird man doch normal vom Arbeitsamt aus oder etwa nicht? Kerle es gibt genug Menschen da draußen die dir helfen können! Lass es einfach zu!
Hallo SonGoten, da kann ich ich mich Aka nur anschließen. Klar ist das jetzt gerade alles Scheiße, weil alles in sich zusammen stürzt. Es gibt aber 100000 Andere denen es nicht anders geht. Deshalb ist es ja eine Sucht und anerkannt. Es gibt Stellen wie Caritas, Schuldnerberatung usw. die dir bestimmt weiterhelfen in dieser für dich ausweglosen Situation. Nur musst du diesen Weg jetzt schnell einschlagen und es zulassen. Sein Leben wegzuwerfen wegen sowas macht keinen Sinn !!!
Anonym
Ehemaliges Mitglied
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
20.11.2017, um 12:18 Uhr#5
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Hallo Songoten..
Erstmal Wilkommen hier und gucke mal, den ersten Schritt hast Du ja an sich schon gemacht....
Deine Situation ist echt Mist..keine Frage...aber aus dieser kannst Du Dich auch wieder befreien. Willst Du echt mit 27 dein Leben deswegen jetzt beenden?
Ich habe selber aus einer Sucht gefunden. Ich war/bin alkoholkrank und nun seit 6 Jahren trocken. Es war ein langer beschissener Weg und ich habe es trotzdem geschafft.
Ich habe damals die gleichen Gedanken wie Du gehabt und mich zum Glück an die richtigen Stellen gewendet. Ich bin froh darüber mein leben damals nicht beendet zu haben. Ich hätte dadurch viele schöne Momente verpasst.
Wende Dich an eine Suchtberatungsstelle, mach deutlich wie dringlich es bei Dir ist. Wende dich an eine Schuldnerberaterstelle (eine staatliche) und wenn du das mit dem Alkohol aus dem Ruder läuft, dann lass Dich von Deinem Hausarzt in eine Klinik einweisen, dort sitzen auch Sozialarbeiter die dir bei den anderen Dingen helfen können!!!
Wenn Fragen hast, frag auch hier...Du schaffst das und gebe Dich nicht auf!!
Das hier niederzuschreiben zeigt schon das du stark bist und nicht aufgeben darfst..hatte durch die Sucht auch schon einmal meine Wohnung verloren und es kommt auch wieder besser glaub mir!
Such dir schnellst möglich hilfe-Psychologisch das macht neh menge aus und mach mit nehm Freund was ab bleib einfach nicht alleine.
Und hier hast du ja auch ein paar Freunde die dir zuhören und dich verstehen bis es dir wieder besser geht
@SonGoten Ich war in meinem Leben auch schon am Limit und ich hätte es im Nachhinein bereut selbstmord zu begehen. Ich stand genau wie du schon kurz vor der Obdachlosigkeit, habe meinen Job und alles verloren, Hartz-4-Empfänger, später auftocker für fast 2 Jahre. Inzwischen bin ich selbstständig, habe eine super Freundin und lebe auf Malta. Eigentlich hatte ich mich damals schon fast damit abgefunden, dass ich ein "Assi-Leben" führen werde und Gedanken an Selbstnmord hatte ich auch schon aber nicht so krass wie du. Das Leben kann sich innerhalb weniger Jahre oder sogar Monate wieder zum besseren wenden - egal wie scheiße es momentan ist.
Das Problem ist, dass du das im Moment nicht siehst. Es ist eine Art Realitätsverzerrung, die du aber als absolute Realität wahrnimmst. Du denkst jetzt momentan, dass alle anderen zu blöd sind zu erkennen, dass Selbstmord der einzig wahre Ausweg ist. Du schämst dich aus dem Haus zu gehen. Du schämst dich aufgrund deiner Spielsucht. So ging es mir auch. Bei mir war es nicht Spielsucht (sondern bei mir hat die Depression die Spielsucht ausgelöst). Ich hatte den Wahngedanken ein Versager zu sein. Ich hatte sogar Phasen da habe ich mich nicht aus dem Haus getraut, weil ich dachte, dass andere mich ständig beobachten und mental bewirken können, dass ich mich noch schlechter Fühle. Später kam dann die Scham aufgrund der Spielsucht hinzu.
Es war für mich unendlich hart zu einem Psychiater zu gehen oder mir Hilfe zu suchen, weil ich dachte, die Leute lachen mich dort aus oder denken schlecht über mich. Ich hatte auch Angst vor abwertenden Reaktionen. Am Ende war es ein harter Schritt und es war im Nachhinein auch nicht so schlimm wie ich es mir vorstellte - eher im Gegenteil. Die beiden darauffolgenden Jahre waren nicht so einfach aber nicht so hart wie ich es mir ausmalte.
Geh bitte als erstes zur nächstliegenden Suchtberatungsstelle oder rufe, wie Aka es dir sagte, die 112 an, wenn du es alleine nicht schaffst! Das sind geschulte und gebildete Leute und die verstehen das Problem mit der Spielsucht. Niemand wird dich für Dumm halten. Es gibt kein Grund sich zu schämen! Es gibt Professoren, erfolgreiche Unternehmer, die sich Pleite spielten und noch duzende Arbeitnehmer mit ins Verderben rissen. Es gibt heftigere Fälle als dich und die Leute die dort arbeiten, kennen schlimmere Fälle. Die Leute siehst du eben nicht in der Spielothek, sondern in Spielbanken. Ich habe dort Leute gesehen, die haben das was du an Schulden hast in 2-3 Tagen verzockt.
Ich kenne nicht die Details aber es gibt heutzutage Tricks, wie man das Involvenzverfahren auf 1,5 Jahre reduzieren kann über eine Insolvenz in England oder Irland. Das ist jetzt aber nicht wichtig. Du kannst momentan sowieso nicht richtig denken. Wichtig ist in dem Augenblick, dass du in den nächsten Monaten wieder gesund wirst, die Spielsucht besiegst und dann mit klarem Kopf einen Plan für einen Neuanfang machst.
Selbstmord ist in deinem Fall wirklich die falscheste und dümmste Lösung. Das ist vielleicht ne Lösung, wenn man 75 Jahre alt ist und Krebs im Endstadium hat aber nicht mit 27, wegen 10.000€, 50.000€, 100.000€ oder 20 Mio. Euro Schulden. Das ist im Endeffekt nur Geld. Wertloses Papier, welches durch durch eine Inflation höchstwahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren seinen Wert komplett verlieren wird. Dann zahlst du die 50.000€ mit einem Tag arbeit ab, wenn du nicht durch eine England oder Irland-Insolvenz in 2 Jahren wieder komplett schuldenfrei bist.
Glaub mir, es gibt eine Lösung für solche Probleme. Du bist jung und körperlich gesund. Das ist das Wichtigste. Du musst nur schauen, dass du ab jetzt mit Unterstützung von professionellen Leuten deine Spielsucht und Depression unter Kontrolle bekommst und auch psychisch wieder gesund wirst.
Wie gesagt, gehe bitte sofort zu der nächsten Suchtberatungsstelle oder Rufe dort an. Wenns gar nicht geht, rufe die 112 an und sagen denen was in dir vorgeht.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
20.11.2017, um 15:35 Uhr#8
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Und vor allem - gebe bitte mal hier ein "Lebenszeichen" ab...
J****r
Forenbeiträge:399Mitglied wurde gesperrt
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
21.11.2017, um 04:32 Uhr#9
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Ich wollt ich wär noch mal 27 das Leben wegschmeißen so ein Schwachsinn. Andere kaufen sich ein Auto für 40000 und die müssen es genauso abbezahlen wie du wenn du 40.000 aufnimmst wofür das Geld ist im Endeffekt ausgegeben wird es doch scheißegal. Was ich sagen will lass dich nicht unterkriegen und wenn es noch so schwer ist und ich weiß die Leute sagen immer mach dies mach jenes das wird dir helfen bla aber es ist eine seelische Sucht und Sucht muss im Kopf Klick machen und jeder Rückschlag eines Versuchs davon loszukommen ist ein Schritt nach vorne, auch wenn sich das paradox anhört.
LG Joker
c****7
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meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
21.11.2017, um 22:36 Uhr#10
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Hab schon Hunderte Male sowas durchlebt wie Du. Ist richtig scheisse, keine Frage. Wenn ich meine Jahresverlustbilanz sehe, die kurz vor 100.000 EUR steht, kommen mir auch solche Gedanken, aber ich habe letztlich keinen Bock zu sterben, es geht weiter, wenn auch mit deutlich weniger Cash im Kreuz als früher.
1) Durchschnaufen, vielleicht ein Bierchen (eins nicht zehn)
2) Nimm ein Blatt Papier und analysiere Deine Situation rational sprich, was ist gut, was ist schlecht, Schulden, Probleme usw.
3) Wenn Deine Probleme rein finanzieller Art sind und Du nicht grad kurz vorm Knast wegen Beschaffungskriminalität stehst bzw. Schulden bei der Mafia hast, ist das alles lösbar. Suche einen Schuldenberater auf. Ich hatte schon eine halbe Million Schulden und habe mich rausgekämpft. Es geht. Hart, aber machbar.
3a) Wenn Deine Probleme nur die Zockerei betreffen, solltest Du ernsthaft an einen Ausstieg denken. Such Dir Hilfe. Caritas, Blaues Kreuz usw. Lass Dich überall sperren. Geh zum Schuldnerberater. Sprich mit Deiner Familie.
3b) Falls die Probleme vielfältiger sind, solltest Du weitere Hilfe suchen.
4) Mach keine unüberlegten Geschichten, versuche Abstand zu gewinnen. Wenn ich mal wieder fett verloren habe, gehe ich raus, bisschen spazieren, mich sammeln. Ablenken. Schmerz lässt nach, dauert etwas aber jeden Tag gehts besser.
Alles Gute und denk dran, wo Du in 10 Jahren stehen kannst. Kannst alles hinter Dir lassen und ganz oben sein. Glücklich, was immer das für Dich bedeutet.
Übrigens, seit einem Monat habe ich nicht gezockt, weil ich in der letzten Zeit soviel verloren habe und es geht mir gut, ich vermisse es nicht. Es gibt auch ein Leben ohne Zocken, momentan hast Du Tunnelblick aber jeden Tag wird es besser.
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
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ja wo fang ich an..ich bin hochgradig spielsüchtig und bin kurz davor mein Leben zu beenden.
Ich würde euch die Geschichte gern erzählen, einfach weil es mal raus muss wie ich mich grad fühle. Und ich glaube, unter Gleichgesinnen Zockern könnt ihr vielleicht das ganze etwas nachvollziehen oder bestätigen.
Alles hat angefangen, wo mich ein Kumpel (den ich heute dafür erwürgen könnte) gefragt hab, ob nich mal mal Lust hätte in eine Spielothek zu gehen und bisschen zu zocken. War zu dem Zeitpunkt grad 18 geworden. War damals in meiner Ausbildung und hat ungefähr 650 Euro im Monat. Habe auch anfänglich nur auf 10ct gespielt und hab mich über 5 Euro gewinne noch richtig gefreut. Wäre es mal so geblieben..jeder von euch weis, es bleibt nicht bei kleinen Einsätzen. Man will mehr..immer mehr um seine Sucht zu befriedigen.
Am Anfang sind wir noch zusammen reingegangen..irgendwann fing es an das ich alleine reinging und auch anfing, höher zu spielen. Eigentlich immer nur Merkur, die Novokisten haben mich kaum interessiert. Mein "Durchbruch" oder eher gesagt der Einstieg in meine Spielerkarriere war ein Vollbild auf 30cent bei Treasure Hunt. 300Euro..ich konnte das Glück nich fassen. Seit diesem Gewinn bin ich täglich direkt nach der Ausbildung da rein..und blieb sogar meistens bis zur Schließung.
Ich hab aber immer nur das verspielt was ich mir leisten konnte. Damals hatte ich noch einen gewissen Sinn für Geld. Hab pünklich die Miete überweisen, hatte genug Geld für Essen, Klamotten, Bustickets etc. Und ich hab dann auch aufgehört wenn ein gewisser Verlustbetrag erreicht war.
Später als ich meine Ausbildung beendet hat, hab ich richtig mit arbeiten angefangen. Und plötzlich hab ich richtig gut Geld gehabt. Nach Abzug aller Kosten hatte ich gut nen 1000er übrig im Monat. Und wo sind die 1000Euro gelandet ? Richtig, im Automaten. Weil ich zu diesem Zeitpunkt nicht mehr nur auf 20,30ct gespielt hab, sondern höher..80ct, 1Euro usw.
Aber es hielt sich in Grenzen, ich hab mich nicht verschuldet oder mehr ausgeben wie ich konnte. Hab mir dann auch ein Auto finanziert für 300Euro im Monat. Nen schönen Audi, mein ganzer Stolz damals. Das ging, ich hatte keine Einträge in der Schufa und hatte die Bonität dafür. Auch eine Kreditkart habe ich damals von meiner Bank bekommen mit einem 3000Euro Verfügungsrahmen.
Im Laufe der Zeit hat sich die Zockerei aber leider zum Problem entwickelt. Ich hatte zwar weiterhin ein festes Einkommen, aber ich musste teilweise am 10ten des Monats schon meinen Dispokredit angreifen, um mir noch die notwendigen Dinge des Lebens kaufen zu können. Und da begann der Abwärtsstrudel. Ich hab in immer kürzen Abständen immer mehr Geld abgehoben und irgendwann war es so, das der Lohneingang nicht mal mehr das Konto auf 0 brachte. Die nächsten paar Monate war ich nur im Dispo unterwegs, war immer im Minus. Was die Bank aber scheinbar nicht störte, da ja ein regelmäßiger Geldeingang da war.
Irgendwann kam der Punkt, wo ich nix mehr abheben konnte..ich war am Limit..was hab ich Idiot gemacht ? Hab Sachen zurückbuchen lassen...Miete, Autoraten usw.
Jeder normale Mensch würde die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wenn ich sage, ich hab die Miete wieder zurückgebucht. Aber als süchtiger Spieler, da blendet man das einfach aus.
An dem Punkt fing diese ganze Scheiße an. Ich machte immer mehr Schulden, war immer weiter im Rückstand mit meinen ganzen Raten. Nur damit ich Abends in meine Spielo konnte, meinen Kaffee saufen und zocken konnte.
Als es soweit war, das mich mein Vermieter fast aus der Wohnung geschmissen hätte und die Bank wo ich den Audi finanziert hatte, damit drohte, das Auto wieder abzuholen habe ich in meiner Verzweiflung angefangen, kriminell zu werden.
Habe Sachen bei Ebay versteigert, die ich garnicht hatte. Hab Schmuck geklaut um ihn zu Geld zu machen. Bei allen möglichen Leuten Schulden gemacht. Kredite aufgenommen, Sachen gekauft, wieder verkauft und die Rechnungen dafür nicht gezahlt.
Es ging soweit, das ich vor lauter Depressionen nicht mehr arbeiten konnte. Hab mich anfangs krankschreiben lassen. Später war ich so depressiv, das ich einfach nicht mehr auf Arbeit bin. Klar, das irgendwann die Kündigung kam. Berge an Mahungen und Inkassobriefen lagen in meinem Wohnzimmer, ungeöffnet. Wolle die auch garnicht aufmachen weil ich eh wusste was drinstand.
Hab meine Wohnung nicht mehr verlassen, hab anfangen zu trinken...immer mehr, um nachts überhaupt noch schlafen zu können. Mache nicht mehr die Tür auf, geh nicht mehr als Telefon. Habe diverse Anzeigen wegen Betruges am Hals.Hab mir einen Anwalt gesucht, der natürlich auch Geld will. Verständiglich. Mein Auto wurde auch schon abgeholt weil ich die Raten monatelang nicht gezahlt hab.
Ich sitz hier jetzt in ner Wohnung wo ich die nächsten Tag raus muss, hab kein Auto und keinen Job mehr, locker an die 50.000 Schulden (Kreditkarten, Banken, Anwalt, Privatpersonen usw) und bin schonwieder dabei mich zu besaufen damit ich heute nacht überhaupt ein Auge zumachen.
Bin jetzt 27 und denke ersthaft darüber nach meinem Leben ein Ende zu setzen. Ich bin mittlerweile nicht mal mehr krankenversichert. Weis garnicht wie ich den Tag morgen überstehen soll.
Falls jetzt nicht ein Wunder geschieht seh ich keinen anderen Ausweg mehr.
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Such dir bitte Hilfe in einer psychologischen akuten Beratung - wenn du ernsthaft überlegst dir das Leben zu nehmen Greif bitte zum Telefon und ruf die 112 an - die sollen dich holen und dich in eine akut Klinik bringen. Der Alkohol macht alles nur schlimmer! Glaub mir das!
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Erstmal Wilkommen hier und gucke mal, den ersten Schritt hast Du ja an sich schon gemacht....
Deine Situation ist echt Mist..keine Frage...aber aus dieser kannst Du Dich auch wieder befreien. Willst Du echt mit 27 dein Leben deswegen jetzt beenden?
Ich habe selber aus einer Sucht gefunden. Ich war/bin alkoholkrank und nun seit 6 Jahren trocken. Es war ein langer beschissener Weg und ich habe es trotzdem geschafft.
Ich habe damals die gleichen Gedanken wie Du gehabt und mich zum Glück an die richtigen Stellen gewendet. Ich bin froh darüber mein leben damals nicht beendet zu haben. Ich hätte dadurch viele schöne Momente verpasst.
Wende Dich an eine Suchtberatungsstelle, mach deutlich wie dringlich es bei Dir ist. Wende dich an eine Schuldnerberaterstelle (eine staatliche) und wenn du das mit dem Alkohol aus dem Ruder läuft, dann lass Dich von Deinem Hausarzt in eine Klinik einweisen, dort sitzen auch Sozialarbeiter die dir bei den anderen Dingen helfen können!!!
Wenn Fragen hast, frag auch hier...Du schaffst das und gebe Dich nicht auf!!
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Das hier niederzuschreiben zeigt schon das du stark bist und nicht aufgeben darfst..hatte durch die Sucht auch schon einmal meine Wohnung verloren und es kommt auch wieder besser glaub mir!
Such dir schnellst möglich hilfe-Psychologisch das macht neh menge aus und mach mit nehm Freund was ab bleib einfach nicht alleine.
Und hier hast du ja auch ein paar Freunde die dir zuhören und dich verstehen bis es dir wieder besser geht
Wünsche dir einen schönen Tag.
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Das Problem ist, dass du das im Moment nicht siehst. Es ist eine Art Realitätsverzerrung, die du aber als absolute Realität wahrnimmst. Du denkst jetzt momentan, dass alle anderen zu blöd sind zu erkennen, dass Selbstmord der einzig wahre Ausweg ist. Du schämst dich aus dem Haus zu gehen. Du schämst dich aufgrund deiner Spielsucht. So ging es mir auch. Bei mir war es nicht Spielsucht (sondern bei mir hat die Depression die Spielsucht ausgelöst). Ich hatte den Wahngedanken ein Versager zu sein. Ich hatte sogar Phasen da habe ich mich nicht aus dem Haus getraut, weil ich dachte, dass andere mich ständig beobachten und mental bewirken können, dass ich mich noch schlechter Fühle. Später kam dann die Scham aufgrund der Spielsucht hinzu.
Es war für mich unendlich hart zu einem Psychiater zu gehen oder mir Hilfe zu suchen, weil ich dachte, die Leute lachen mich dort aus oder denken schlecht über mich. Ich hatte auch Angst vor abwertenden Reaktionen. Am Ende war es ein harter Schritt und es war im Nachhinein auch nicht so schlimm wie ich es mir vorstellte - eher im Gegenteil. Die beiden darauffolgenden Jahre waren nicht so einfach aber nicht so hart wie ich es mir ausmalte.
Geh bitte als erstes zur nächstliegenden Suchtberatungsstelle oder rufe, wie Aka es dir sagte, die 112 an, wenn du es alleine nicht schaffst! Das sind geschulte und gebildete Leute und die verstehen das Problem mit der Spielsucht. Niemand wird dich für Dumm halten. Es gibt kein Grund sich zu schämen! Es gibt Professoren, erfolgreiche Unternehmer, die sich Pleite spielten und noch duzende Arbeitnehmer mit ins Verderben rissen. Es gibt heftigere Fälle als dich und die Leute die dort arbeiten, kennen schlimmere Fälle. Die Leute siehst du eben nicht in der Spielothek, sondern in Spielbanken. Ich habe dort Leute gesehen, die haben das was du an Schulden hast in 2-3 Tagen verzockt.
Ich kenne nicht die Details aber es gibt heutzutage Tricks, wie man das Involvenzverfahren auf 1,5 Jahre reduzieren kann über eine Insolvenz in England oder Irland. Das ist jetzt aber nicht wichtig. Du kannst momentan sowieso nicht richtig denken. Wichtig ist in dem Augenblick, dass du in den nächsten Monaten wieder gesund wirst, die Spielsucht besiegst und dann mit klarem Kopf einen Plan für einen Neuanfang machst.
Selbstmord ist in deinem Fall wirklich die falscheste und dümmste Lösung. Das ist vielleicht ne Lösung, wenn man 75 Jahre alt ist und Krebs im Endstadium hat aber nicht mit 27, wegen 10.000€, 50.000€, 100.000€ oder 20 Mio. Euro Schulden. Das ist im Endeffekt nur Geld. Wertloses Papier, welches durch durch eine Inflation höchstwahrscheinlich in den nächsten 10 Jahren seinen Wert komplett verlieren wird. Dann zahlst du die 50.000€ mit einem Tag arbeit ab, wenn du nicht durch eine England oder Irland-Insolvenz in 2 Jahren wieder komplett schuldenfrei bist.
Glaub mir, es gibt eine Lösung für solche Probleme. Du bist jung und körperlich gesund. Das ist das Wichtigste. Du musst nur schauen, dass du ab jetzt mit Unterstützung von professionellen Leuten deine Spielsucht und Depression unter Kontrolle bekommst und auch psychisch wieder gesund wirst.
Wie gesagt, gehe bitte sofort zu der nächsten Suchtberatungsstelle oder Rufe dort an. Wenns gar nicht geht, rufe die 112 an und sagen denen was in dir vorgeht.
meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
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meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
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meine Spielsucht und die Selbstmorgedanken.
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1) Durchschnaufen, vielleicht ein Bierchen (eins nicht zehn)
2) Nimm ein Blatt Papier und analysiere Deine Situation rational sprich, was ist gut, was ist schlecht, Schulden, Probleme usw.
3) Wenn Deine Probleme rein finanzieller Art sind und Du nicht grad kurz vorm Knast wegen Beschaffungskriminalität stehst bzw. Schulden bei der Mafia hast, ist das alles lösbar. Suche einen Schuldenberater auf. Ich hatte schon eine halbe Million Schulden und habe mich rausgekämpft. Es geht. Hart, aber machbar.
3a) Wenn Deine Probleme nur die Zockerei betreffen, solltest Du ernsthaft an einen Ausstieg denken. Such Dir Hilfe. Caritas, Blaues Kreuz usw. Lass Dich überall sperren. Geh zum Schuldnerberater. Sprich mit Deiner Familie.
3b) Falls die Probleme vielfältiger sind, solltest Du weitere Hilfe suchen.
4) Mach keine unüberlegten Geschichten, versuche Abstand zu gewinnen. Wenn ich mal wieder fett verloren habe, gehe ich raus, bisschen spazieren, mich sammeln. Ablenken. Schmerz lässt nach, dauert etwas aber jeden Tag gehts besser.
Alles Gute und denk dran, wo Du in 10 Jahren stehen kannst. Kannst alles hinter Dir lassen und ganz oben sein. Glücklich, was immer das für Dich bedeutet.
Übrigens, seit einem Monat habe ich nicht gezockt, weil ich in der letzten Zeit soviel verloren habe und es geht mir gut, ich vermisse es nicht. Es gibt auch ein Leben ohne Zocken, momentan hast Du Tunnelblick aber jeden Tag wird es besser.
In diesem Sinne. Sei stark, Du packst das.