ratet Mal weshalb ich hier nach Mitternacht schreibe? Einige kennen es sicher. Man schlägt sich die Nächte um die Ohren mit diesen dämlichen Automaten.
Kurz zu mir:
Ich bin 28 Jahre alt und spiele seitdem ich 17 bin. Angefangen hat es mit Sportwetten und kleinen Einsätzen. Aus 2 Euro wurden 40 Euro - man kennt es. Obwohl ich auch damit oft mehr verloren hab, als ich wollte, ging das richtige Schlamassel erst mit den Automaten los.
Ein guter Freund hat mich damals dazu gebracht, ihn in eine Spielhalle zu begleiten. Anfangs hatte ich noch gar kein Spaß daran, doch der kam mit der Zeit. Die ersten Jahre sind wir immer nur mit jeweils 20 Euro in die Hallen gefahren. Selbst das tat damals als Schüler natürlich weh. Auch in den folgenden Jahren, bis letztes Jahr, sind wir immer nur mit 50-120 Euro pro Person in die Hallen gefahren, haben den (seltenen) Gewinn dann geteilt.
Das Sportwetten lief nebenbei hier und da. Monatlich habe ich so etwa zwischen 200 und in seltenen Fällen 400 Euro verloren. Eine ganze Stange Geld, allerdings noch verkraftbar.
Oft haben wir uns vorgenommen aufzuhören und haben das dann teilweise auch 5-6 Monate gemacht, allerdings kam die Idee dann immer wieder auf, dass man ja mal wieder gehen könnte und zack war man wieder im Teufelskreis.
Schlimm ist es allerdings erst seit Mai letzten Jahres. Ich bin endlich mit meiner Traumfrau zusammengezogen und durch die Distanz zum alten Freund und da man abends natürlich immer zeitig nachhause kommen sollte, war meine Hoffnung, dass nun endgültig Schluss mit den Spielhallen ist. Dann kam das Online Casino, dass mich nochmal absolut aufs nächste Level gebracht hat.
Ich hatte, für meine Verhältnisse, eigentlich in all den Monaten gutes Geld. Hab dann allerdings in den Online Casinos, meist abends, den absoluten Kontrollverlust gehabt. Oft habe ich Summen in Höhe von 400 bis 500 Euro an einem Abend verloren. Im Dezember dann der absolute Tiefpunkt. Am 31 November war das Gehalt da und in der Nacht zum ersten habe ich dann 750 Euro verloren. Genau einen Tag später nochmal 530. Das entsprach etwa der Hälfte meines Lohns. An Nikolaus wurden dann erneut 500 Euro versenkt. Wir hatten den achten und ich hatte noch etwa 100 Euro. Wow, damit musste ich hinkommen. Durch Boni bei der Arbeit hatte ich dann wieder etwas Geld, mit dem ich dann natürlich weitergezockt habe. Ende Dezember hatte ich dann nochmal einen Gewinn von etwa 800 Euro und wollte super ins neue Jahr starten.
Am 31. Dezember hab ich dann nochmal 300 Euro verzockt in der Hoffnung im neuen Jahr endlich nicht mehr zu spielen. Das hat ganze 5 Tage gehalten und ich hab erst 150 verloren, dann einen Tag später nochmal 350. Man redet es sich dann natürlich schön, indem man sich sagt, ja gut, war ja nur das "gewonnene Geld".
Heute habe ich wieder einhundert Euro eingezahlt und war sogar auf 700 Euro hoch. Und hier ist der springende Punkt. Ich war so oft im Plus, aber einfach nicht in der Lage auszuzahlen. Geht es euch auch so? Oft hatte ich Tage an denen ich 300-400 Euro und selten auch mal 800-900 Euro im Plus war, aber einfach nicht auszahlen konnte.
Der Gedankengang war dann meist der Folgende, wenn ich beispielsweise 900€ auf der Uhr hatte. Okay 700 hole ich sicher raus. Bis 700 gibt er dann absolut nichts und ich denke mir, okay jetzt muss er aber langsam wieder was rausrücken (absolute Dummheit natürlich, da der Automat kein Gedächtnis hat). Falle ich dann einigermaßen weit unter 700, denke ich mir, okay nochmal auf 700 hoch und ich hole dann direkt alles raus (wers glaubt... ) ...hat der Automat dann irgendwann den absoluten tot und ich falle auf 400-500 Euro, denk ich mir dann okay ganz oder garnicht. bei 200-300 erhöhe ich zumeist aus Frust nochmal den Einsatz, bis es dann auf 0 geht.
Heute hatte ich zumindest das Glück, dass "nur" etwa hundert Euro im Casino gelandet sind. Allerdings stelle ich mir JEDES Mal die Frage, wie ich so dumm sein kann. Ich hab mir bereits alle möglichen Veröffentlichungen zur Psychologie der Casinos durchgelesen. Weiß, dass wir hart manipuliert werden, durch die Frequenz der Ereignisse und die hohe Dopaminausschüttung etc. Auch, dass wir alle unser Belohnungszentrum durch das Zocken zerstören und es für uns deshalb kaum noch Erstrebenswertes im Leben gibt, das uns Freude bereitet.
Spielsucht ist eine absolut schlimme Droge, die einem nachhaltig schadet. In meinem Leben sind summa summarum bestimmt 20-30K draufgegangen, wenn nicht mehr. Allerdings allein im letzten Halbjahr bestimmt 5000€. Das tut schon sehr weh.
Ich war glücklicherweise noch nie in der Situation, dass ich Schulden gemacht hab, um zocken zu können. Allerdings hab ich gerade absolut die Angst, dass ich das nächste Level der Sucht erreichen könnte, was ich absolut vermeiden will, da mein Leben aktuell eigentlich wundervoll ist. Ich verdiene nun mehr Geld, was ebenfalls dazu führen kann, dass mehr ins Casino fließt.
Die Frage nach dem "Warum" lässt mich einfach nicht los. Wir tun etwas, von dem wir doch absolut wissen, wie schlecht es für uns ist. Ich bemerke auch, dass ich abgestumpfter dadurch geworden bin. Früher wäre es ein Weltuntergang für mich gewesen diese Summen zu verlieren. Mittlerweile verliere ich 500 Euro, bin natürlich kurz mächtig wütend auf mich selbst, plane dann aber schon wieder mein Spiel-Ende und komme irgendwie recht gelassen damit klar. Das Verhältnis zu dem Geld habe ich völlig verloren und es wird mir schmerzlich meist erst wieder deutlich, wenn beispielsweise irgendwas für den Haushalt angeschafft werden soll. Dan kommt meine Freundin und sagt, wir müssen jetzt auf eine neue Waschmaschine für 450 Euro sparen und ich habe in der letzten Nacht 600 Euro verspielt. Das zerreißt mein Herz. Genauso bin ich meist recht geizig, wenn es um eigene Anschaffungen geht. Ein paar Schuhe für 100 Euro? Würde ich mir nie holen. 800 Euro verballern ohne Gegenleistung? - Na, klar, bin ich dabei.
Man Leute, ich weiß nicht so recht weiter. Wir machen die Online Casinos einfach immer reicher. Ein System, bei dem wir nur verlieren können, das kann es doch nicht sein. Ich hasse mich an einem Abend für meinen Verlust, am nächsten spiele ich wieder. Einfach geisteskrank.
Ich bin natürlich selbst bei den meisten Casinos gesperrt, da es für mich immer eine Affektreaktion ist, mich am Ende meiner Losing-Session für die längsmögliche Zeit zu sperren. Leider findet man immer wieder alternative Casinos.
Der deutsche Glücksspielvertrag hat mir nochmal Hoffnung gegeben, da ich teilweise dann unwissentlich bei solchen ein paar Euros eingezahlt und absolut null Spaß daran habe. Das mag daran liegen, dass ich zu 80% nur Gamomat (also Bally Wulff) spiele, da ich am meisten Spaß an der Risiko Leiter habe. Das war offline schon so, dass ich hauptsächlich Merkur und Ballys mit ihrer Risiko Leiter bespielt habe. Leider scheint es so, dass es noch ausreichend Anbieter gibt, die an ihrer Malta, Zypern, Curacao Lizenz festhalten.
Sorry ich hab hier etwas den roten Faden verloren, da ich mir einfach grade alles von der Seele schreibe. Einstein sagte doch mal: Dumm ist der, der immer dasselbe tut und andere Ergebnisse erwartet. Diesmal versuche ich etwas anderes zu tun, mich hier im Forum mitzuteilen und hoffe, dass ich durch den Austausch mit euch von der Scheiße wegbleibe.
Natürlich weiß ich, dass die Spielerei per sé für viele auch einfach nur ein lustiger Zeitvertreib sein kann. Oft denke ich, dass es doch super ist, wenn ich mich mit nem Kollegen zusammentue, man in Ruhe Sport schaut und für den Nervenkitzel noch ein Scheinchen für nebenbei macht. Leider bleibt es dann nie dabei, da man oft so knapp am Sieg vorbeischrammt, dass man sich denkt, der Nächste knallt. Vermutlich ist ein absoluter Cut, was das Glücksspiel betrifft der einzig richtige Weg, insbesondere dann, wenn man so anfällig für die Sucht ist, wie ich.
Wenn ich ab heute einfach nie wieder zocken würde, könnte mein Leben so schön sein. Wenn ich das nur schaffen würde.
Naja immer wieder aufstehen und es versuchen, ist vermutlich trotzdem besser, als einfach aufzugeben.
Drückt mir die Daumen, so wie ich jedem Einzelnen von euch die Daumen drücke, der aufhören will.
Nicht der nächste Drücker ist der Gewinn, sondern einfach nie wieder drücken.
In dem Sinne, eine schöne Woche euch allen.
PS: Sonntag abends Geld verzocken ist echt das Schlimmste. Wenn man weiß, dass am nächsten Tag wieder die Arbeit ruft und man erst einmal tage- oder wochenlang dafür arbeiten muss, um das reinzuholen, was man in wenigen Stunden verzockt hat.
s****e
Forenbeiträge:10Mitglied wurde gesperrt
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11.01.2021, um 12:05 Uhr#2
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Willkommen in meiner Welt, fast dann. Ich bin 34 Jahre alt und seit 15 Jahren spielsüchtig in Kombination mit Amphetamin. Von schlecht zu schlechter, aber seit 10 Jahren problematisch, aber mit Schulden usw. Ich habe immer daran gearbeitet, alles am Laufen zu halten, aber ich wurde im November entlassen und war mit meinem Leben fertig. Die letzten 10 Jahre schon mehrmals im Jahr und immer wieder. Aber genug ist genug. In all den Jahren, in denen ich mindestens 2 oder 3 Tage und Nächte wach war und gut auf den Stress reagierte, verging kaum ein Wochenende. Und tatsächlich ging ich am Montag wieder zur Arbeit. Ich habe alles ruiniert, außer hauptsächlich mich selbst. Ich bin zu stur, habe zu wenig Disziplin, aber vor allem mein eigener Wille und meine Wünsche haben mich seitdem gelehrt, dass ich die Chance eines normalen Lebens nicht für null halte. 2018 hatte ich bereits einen Selbstmordversuch hinter mir. Ich wünschte, es wäre bis dahin zu Ende. Es kann immer schlimmer sein.
Anonym
Ehemaliges Mitglied
Einer mehr im Bunde
11.01.2021, um 12:31 Uhr#3
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spielt einfach mit Kleingeld. 10 maximal 20 euro pro Woche.
das Geld schon vor dem Zocken als verloren abschreiben. ( im Kopf )
Die Tatsache,dass du dir einen neuen Account machst und einen solchen Beitrag postest bestätigt wir verzweifelt du bist.
Ich kann mich sehr gut in deine Situation hineinversetzen, auch wenn ich niemals solch hohe Summen einzahlen könnte.
Ich habe seit ca.3 Jahren ein problematisches Spielverhalten entwickelt, welches meinen Alltag öfters erschwert und ich mir damit Probleme erschaffe,die absolut nicht sein müssten.
Um eine gesunde Einstellung zum Spielen zu entwickeln brauchst du definiv jemanden,der deine Probleme kennt,dich nicht als Süchtigen abschreibt sondern dich bei deinem Kampf unterstützt.
Es ist alleine beinah unmöglich aus der Sucht rauszukommen,weil man sich selbst am einfachsten verarschen kann.
Du sagst du bist mit deiner Traumfrau zusammen.Das ist der beste Anhaltspunkt überhaupt.
Die Motivation aufzuhören um Sie nicht zu verlieren.
Wenn Sie dich wirklich liebt ,weihe sie ein.
Bitte Sie darum dein Verhalten im Auge zu behalten und dir Stress zu machen wenn du übertreiben solltest.Schaff dir quasi Barrieren die dich vom Kontrollverlust schützen.
Mega Text. Jetzt solltest du es auch schaffen durchzuziehen.
Natürlich gibt es auch Leute die zum Spaß und mit Kontrolle zocken, aber es gibt leider auch viele die wie du es beschrieben hast die Kontrolle verlieren.
Das wollen die Casinos, damit verdienen Sie Geld.
In deinem Fall, wenn die Sucht und das Triggern schon so extrem ist, hilft einfach nur aufhören. Merk dir einfach: Auf LANGE Sicht verlierst du IMMER.
Du hast geschrieben du hast deine Traumfrau gefunden. Weiss Sie was davon?
Im familiären Kreis sollte dein 2. Step der Hilfe Anfangen - der erste ist dein Beitrag und deine eigene Einschätzung die du eröffnet hast.
Da sich der Threadersteller in den letzten Tagen nicht mehr zu dem Thema geäußert und sich nicht mehr bei GambleJoe angemeldet hat, werde ich den Thread schließen.
Außerdem haben wir festgestellt, dass hier sehr bedenkliche Äußerungen zum Thema Selbstmord nieder geschieben wurden. Hierzu möchten wir folgendes erwähnen:
Bei Verdacht oder der Erkenntnis an Spielsucht zu leiden, ist der wichtigste Schritt seine Schamgrenzen zu überwinden und sich an eine professionelle Suchtberatungsstelle zu wenden. Solche Beratungsstellen sind in jeder größeren Stadt zu finden.
Eine gute Übersicht zu Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen sind auf der Homepage des Fachverband Glücksspielsucht e.V. zu finden.
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ratet Mal weshalb ich hier nach Mitternacht schreibe? Einige kennen es sicher. Man schlägt sich die Nächte um die Ohren mit diesen dämlichen Automaten.
Kurz zu mir:
Ich bin 28 Jahre alt und spiele seitdem ich 17 bin. Angefangen hat es mit Sportwetten und kleinen Einsätzen. Aus 2 Euro wurden 40 Euro - man kennt es. Obwohl ich auch damit oft mehr verloren hab, als ich wollte, ging das richtige Schlamassel erst mit den Automaten los.
Ein guter Freund hat mich damals dazu gebracht, ihn in eine Spielhalle zu begleiten. Anfangs hatte ich noch gar kein Spaß daran, doch der kam mit der Zeit. Die ersten Jahre sind wir immer nur mit jeweils 20 Euro in die Hallen gefahren. Selbst das tat damals als Schüler natürlich weh. Auch in den folgenden Jahren, bis letztes Jahr, sind wir immer nur mit 50-120 Euro pro Person in die Hallen gefahren, haben den (seltenen) Gewinn dann geteilt.
Das Sportwetten lief nebenbei hier und da. Monatlich habe ich so etwa zwischen 200 und in seltenen Fällen 400 Euro verloren. Eine ganze Stange Geld, allerdings noch verkraftbar.
Oft haben wir uns vorgenommen aufzuhören und haben das dann teilweise auch 5-6 Monate gemacht, allerdings kam die Idee dann immer wieder auf, dass man ja mal wieder gehen könnte und zack war man wieder im Teufelskreis.
Schlimm ist es allerdings erst seit Mai letzten Jahres. Ich bin endlich mit meiner Traumfrau zusammengezogen und durch die Distanz zum alten Freund und da man abends natürlich immer zeitig nachhause kommen sollte, war meine Hoffnung, dass nun endgültig Schluss mit den Spielhallen ist. Dann kam das Online Casino, dass mich nochmal absolut aufs nächste Level gebracht hat.
Ich hatte, für meine Verhältnisse, eigentlich in all den Monaten gutes Geld. Hab dann allerdings in den Online Casinos, meist abends, den absoluten Kontrollverlust gehabt. Oft habe ich Summen in Höhe von 400 bis 500 Euro an einem Abend verloren. Im Dezember dann der absolute Tiefpunkt. Am 31 November war das Gehalt da und in der Nacht zum ersten habe ich dann 750 Euro verloren. Genau einen Tag später nochmal 530. Das entsprach etwa der Hälfte meines Lohns. An Nikolaus wurden dann erneut 500 Euro versenkt. Wir hatten den achten und ich hatte noch etwa 100 Euro. Wow, damit musste ich hinkommen. Durch Boni bei der Arbeit hatte ich dann wieder etwas Geld, mit dem ich dann natürlich weitergezockt habe. Ende Dezember hatte ich dann nochmal einen Gewinn von etwa 800 Euro und wollte super ins neue Jahr starten.
Am 31. Dezember hab ich dann nochmal 300 Euro verzockt in der Hoffnung im neuen Jahr endlich nicht mehr zu spielen. Das hat ganze 5 Tage gehalten und ich hab erst 150 verloren, dann einen Tag später nochmal 350. Man redet es sich dann natürlich schön, indem man sich sagt, ja gut, war ja nur das "gewonnene Geld".
Heute habe ich wieder einhundert Euro eingezahlt und war sogar auf 700 Euro hoch. Und hier ist der springende Punkt. Ich war so oft im Plus, aber einfach nicht in der Lage auszuzahlen. Geht es euch auch so? Oft hatte ich Tage an denen ich 300-400 Euro und selten auch mal 800-900 Euro im Plus war, aber einfach nicht auszahlen konnte.
Der Gedankengang war dann meist der Folgende, wenn ich beispielsweise 900€ auf der Uhr hatte. Okay 700 hole ich sicher raus. Bis 700 gibt er dann absolut nichts und ich denke mir, okay jetzt muss er aber langsam wieder was rausrücken (absolute Dummheit natürlich, da der Automat kein Gedächtnis hat). Falle ich dann einigermaßen weit unter 700, denke ich mir, okay nochmal auf 700 hoch und ich hole dann direkt alles raus (wers glaubt... ) ...hat der Automat dann irgendwann den absoluten tot und ich falle auf 400-500 Euro, denk ich mir dann okay ganz oder garnicht. bei 200-300 erhöhe ich zumeist aus Frust nochmal den Einsatz, bis es dann auf 0 geht.
Heute hatte ich zumindest das Glück, dass "nur" etwa hundert Euro im Casino gelandet sind. Allerdings stelle ich mir JEDES Mal die Frage, wie ich so dumm sein kann. Ich hab mir bereits alle möglichen Veröffentlichungen zur Psychologie der Casinos durchgelesen. Weiß, dass wir hart manipuliert werden, durch die Frequenz der Ereignisse und die hohe Dopaminausschüttung etc. Auch, dass wir alle unser Belohnungszentrum durch das Zocken zerstören und es für uns deshalb kaum noch Erstrebenswertes im Leben gibt, das uns Freude bereitet.
Spielsucht ist eine absolut schlimme Droge, die einem nachhaltig schadet. In meinem Leben sind summa summarum bestimmt 20-30K draufgegangen, wenn nicht mehr. Allerdings allein im letzten Halbjahr bestimmt 5000€. Das tut schon sehr weh.
Ich war glücklicherweise noch nie in der Situation, dass ich Schulden gemacht hab, um zocken zu können. Allerdings hab ich gerade absolut die Angst, dass ich das nächste Level der Sucht erreichen könnte, was ich absolut vermeiden will, da mein Leben aktuell eigentlich wundervoll ist. Ich verdiene nun mehr Geld, was ebenfalls dazu führen kann, dass mehr ins Casino fließt.
Die Frage nach dem "Warum" lässt mich einfach nicht los. Wir tun etwas, von dem wir doch absolut wissen, wie schlecht es für uns ist. Ich bemerke auch, dass ich abgestumpfter dadurch geworden bin. Früher wäre es ein Weltuntergang für mich gewesen diese Summen zu verlieren. Mittlerweile verliere ich 500 Euro, bin natürlich kurz mächtig wütend auf mich selbst, plane dann aber schon wieder mein Spiel-Ende und komme irgendwie recht gelassen damit klar. Das Verhältnis zu dem Geld habe ich völlig verloren und es wird mir schmerzlich meist erst wieder deutlich, wenn beispielsweise irgendwas für den Haushalt angeschafft werden soll. Dan kommt meine Freundin und sagt, wir müssen jetzt auf eine neue Waschmaschine für 450 Euro sparen und ich habe in der letzten Nacht 600 Euro verspielt. Das zerreißt mein Herz. Genauso bin ich meist recht geizig, wenn es um eigene Anschaffungen geht. Ein paar Schuhe für 100 Euro? Würde ich mir nie holen. 800 Euro verballern ohne Gegenleistung? - Na, klar, bin ich dabei.
Man Leute, ich weiß nicht so recht weiter. Wir machen die Online Casinos einfach immer reicher. Ein System, bei dem wir nur verlieren können, das kann es doch nicht sein. Ich hasse mich an einem Abend für meinen Verlust, am nächsten spiele ich wieder. Einfach geisteskrank.
Ich bin natürlich selbst bei den meisten Casinos gesperrt, da es für mich immer eine Affektreaktion ist, mich am Ende meiner Losing-Session für die längsmögliche Zeit zu sperren. Leider findet man immer wieder alternative Casinos.
Der deutsche Glücksspielvertrag hat mir nochmal Hoffnung gegeben, da ich teilweise dann unwissentlich bei solchen ein paar Euros eingezahlt und absolut null Spaß daran habe. Das mag daran liegen, dass ich zu 80% nur Gamomat (also Bally Wulff) spiele, da ich am meisten Spaß an der Risiko Leiter habe. Das war offline schon so, dass ich hauptsächlich Merkur und Ballys mit ihrer Risiko Leiter bespielt habe. Leider scheint es so, dass es noch ausreichend Anbieter gibt, die an ihrer Malta, Zypern, Curacao Lizenz festhalten.
Sorry ich hab hier etwas den roten Faden verloren, da ich mir einfach grade alles von der Seele schreibe. Einstein sagte doch mal: Dumm ist der, der immer dasselbe tut und andere Ergebnisse erwartet. Diesmal versuche ich etwas anderes zu tun, mich hier im Forum mitzuteilen und hoffe, dass ich durch den Austausch mit euch von der Scheiße wegbleibe.
Natürlich weiß ich, dass die Spielerei per sé für viele auch einfach nur ein lustiger Zeitvertreib sein kann. Oft denke ich, dass es doch super ist, wenn ich mich mit nem Kollegen zusammentue, man in Ruhe Sport schaut und für den Nervenkitzel noch ein Scheinchen für nebenbei macht. Leider bleibt es dann nie dabei, da man oft so knapp am Sieg vorbeischrammt, dass man sich denkt, der Nächste knallt. Vermutlich ist ein absoluter Cut, was das Glücksspiel betrifft der einzig richtige Weg, insbesondere dann, wenn man so anfällig für die Sucht ist, wie ich.
Wenn ich ab heute einfach nie wieder zocken würde, könnte mein Leben so schön sein. Wenn ich das nur schaffen würde.
Naja immer wieder aufstehen und es versuchen, ist vermutlich trotzdem besser, als einfach aufzugeben.
Drückt mir die Daumen, so wie ich jedem Einzelnen von euch die Daumen drücke, der aufhören will.
Nicht der nächste Drücker ist der Gewinn, sondern einfach nie wieder drücken.
In dem Sinne, eine schöne Woche euch allen.
PS: Sonntag abends Geld verzocken ist echt das Schlimmste. Wenn man weiß, dass am nächsten Tag wieder die Arbeit ruft und man erst einmal tage- oder wochenlang dafür arbeiten muss, um das reinzuholen, was man in wenigen Stunden verzockt hat.
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das Geld schon vor dem Zocken als verloren abschreiben. ( im Kopf )
Finger weg von Drogen, auch kein Alkohol.
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Ich habe seit ca.3 Jahren ein problematisches Spielverhalten entwickelt, welches meinen Alltag öfters erschwert und ich mir damit Probleme erschaffe,die absolut nicht sein müssten.
Um eine gesunde Einstellung zum Spielen zu entwickeln brauchst du definiv jemanden,der deine Probleme kennt,dich nicht als Süchtigen abschreibt sondern dich bei deinem Kampf unterstützt.
Es ist alleine beinah unmöglich aus der Sucht rauszukommen,weil man sich selbst am einfachsten verarschen kann.
Du sagst du bist mit deiner Traumfrau zusammen.Das ist der beste Anhaltspunkt überhaupt.
Die Motivation aufzuhören um Sie nicht zu verlieren.
Wenn Sie dich wirklich liebt ,weihe sie ein.
Bitte Sie darum dein Verhalten im Auge zu behalten und dir Stress zu machen wenn du übertreiben solltest.Schaff dir quasi Barrieren die dich vom Kontrollverlust schützen.
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Natürlich gibt es auch Leute die zum Spaß und mit Kontrolle zocken, aber es gibt leider auch viele die wie du es beschrieben hast die Kontrolle verlieren.
Das wollen die Casinos, damit verdienen Sie Geld.
In deinem Fall, wenn die Sucht und das Triggern schon so extrem ist, hilft einfach nur aufhören. Merk dir einfach: Auf LANGE Sicht verlierst du IMMER.
Du hast geschrieben du hast deine Traumfrau gefunden. Weiss Sie was davon?
Im familiären Kreis sollte dein 2. Step der Hilfe Anfangen - der erste ist dein Beitrag und deine eigene Einschätzung die du eröffnet hast.
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Bei Verdacht oder der Erkenntnis an Spielsucht zu leiden, ist der wichtigste Schritt seine Schamgrenzen zu überwinden und sich an eine professionelle Suchtberatungsstelle zu wenden. Solche Beratungsstellen sind in jeder größeren Stadt zu finden.
Eine gute Übersicht zu Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen sind auf der Homepage des Fachverband Glücksspielsucht e.V. zu finden.
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