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Online Casinos allgemein: Sammelklage AdvoFin - Erfahrungen? (Seite 4)

Thema erstellt am 12.12.2020 | Seite: 4 von 23 | Antworten: 226 | Ansichten: 82.157
Anonym

Falko schrieb am 14.12.2020 um 20:56 Uhr:
Was daran so schwer zu verstehen ist ? Wenn sie zum Anwalt gehen, der heilt sie nicht von der Spielsucht, sondern unterstützt sie nur dabei das verspielte Geld zurück zu bekommen und das wandert dann wieder ins nächste Casino. Das eigentliche Spielproblem löst sich so ganz sicher nicht.

Ähhm...es rennt doch niemand zum Anwalt um von i-was geheilt zu werden!!

Wer sagt denn ausserdem, daß die Leute krank sind bloß weil die Geld zurück klagen?

Da werden doch ganz andere Prozesse wegen noch viel größeren Mist geführt.
Oder glaubst du, daß sich das Klima auch nur ein winziges Mü ändern würde wenn keine VW-Diesel mehr rumfahren

Fakt ist: Wenn hier jemand mit Internetspielen Geld machen will muß er sich vorher einfach besser über die Gesetzeslage informieren. Dann kann ihn auch nachher niemand ans Knie pinkeln.

So einfach is das.
Slothot
Amateur
Naja, moralisch ist das aus beiden Richtungen absolut unsauber. Fakt ist aber, und das wissen wir alle, die Bank gewinnt beim Spielen nun einmal immer. 

Die Geschichte vom armen David gegen Goliath stimmt hier, meines Erachtens nach nicht. Aber natürlich, ein Ertrinkender greift auch nach dem letzten Strohhalm. Insofern möchte ich das auch gar nicht moralisch bewerten. Seht das mal eher auf der Sachebene. 
Ammo92
Besucher
Was ist los mit euch? Jedes mal wenn so ein Thema aufkommt, wird übelst über die Spielsüchtigen hergezogen, sie sollen ja ihr Geld bei den Casinos lassen. Ihr wisst schon, dass diese Casinos höchst dubiose Unternehmen sind, die Gott weiß wie viel Schaden sie anrichten in ganz Europa. Zahlt ihr das denn etwa nicht mit? 

Manche hier kriegen regelrecht Panik, wenn jemand sein Geld zurück klagen will. Keine Sorge ihr werdet euer Geld weiterhin verzocken können, geht es etwa darum?

Der Vergleich mit dem Metzger ist der größte Witz den ich gelesen habe. Ein offensichtlich ILLEGALER Casino bietet seine Dienste in Österreich an, bedeutet regt Süchtige dazu an, ihre Kohle zu verzocken. Das ist wie wenn ein Unternehmen offen Koks vertickt, irgendwer süchtig danach wird und dann auf Schadensersatz klagt. Ist doch bescheuert hier Eigenverantwortung zu brüllen, genau dafür gibt es Gesetze. Der Staat übernimmt die Verantwortung und bestraft Spieler so wie Spielanbieter! Nicht umsonst können problemlos Bankkonten geschlossen und Gelder eingefroren werden. 

Also lieber TE. Kenne mich in dem Thema nicht aus, aber wünsche dir viel Glück bei deiner Sache. Und mache am besten eine Therapie, 5-stellig ist ja krank, nichts für ungut.
u****n
Selbst wenn man sich in Therapie begibt, wird ein guter und mit der Materie vertrauter Therapeut raten, sich das Geld mit einem Anwalt zurückzuholen, sofern die rechtliche Möglichkeit dazu besteht. Dadurch wird vermittelt, dass man mit einem blauen Auge davon gekommen ist und verbessert zumindest die Ausgangsbasis. Man hat das verloren Geld nun zurück und der Drang sich das verlorene Geld durch weitere, erhöhte Einsätze zurückzuholen verschwindet dadurch, womit sich deutlich besser arbeiten lässt als wenn dieser Drang noch weiter im Kopf vorherrscht.
Ichbins2018
Stamm-User
wettibernd schrieb am 14.12.2020 um 20:39 Uhr: was ich nicht ganz verstehe ist das:

 Warum gehen die Leute die ein riesiges Problem mit Glücksspiel haben nicht zum Psychologen oder Suchtberater sondern zum Anwalt?

Weil ein Spieler grundsätzlich dem Geld hinterher jagt @wettibernd -
und er/sie ihre Problem erst dann offenkundig macht, wenn wirklich gar nichts mehr geht, wenn die Karre schon tief im Dreck steckt, 
wenn alle Möglichkeiten erschöpft sind um überhaupt noch an Geld zu kommen. 
Zusammengefasst heißt es dann Sucht/süchtig/Suchtgesteuert. 

Und jeder der auf diese Leute/Spieler hinabschaut (auch die momentan zum Anwalt rennen) sollten sich auch darüber im klaren sein, dass es ohne Süchtige bzw. Problemspieler KEIN Casino und keine Offline Halle lange aushalten würde! 

Und die die es unter Kontrolle haben, und dessen bin ich mir mehr als 100%ig sicher, auf die kann jedes Casino und sehr wahrscheinlich würden die auch freiwillig auf "Solche" verzichten.  


 
Slothot
Amateur
Oh hier geistern viele Mythen durch das Forum... Klar, ein Highroller ist im Casino gern gesehen und wenn er auch noch in einer kleinen Bude zockt umso mehr... 
Jedoch, ihr überschätzt ein wenig die Rolle des einzelnen Süchtigen. 
Wen die Thematik tatsächlich interessiert kann sich hier mal das Zahlenwerk der LeoVegasAB (Investor Relations) durchlesen und wird überrascht sein, WIEVIELE Neukunden und wichtiger, wieviel Wiedereinzahler ein Börsennotiertes Unternehmen wie LeoVegas hat: 

https://leovegasgroup.com/en/investor-relations/ 

Und da taucht auch eine ganz wichtige Kennziffer auf, das Average Revenue per Player... Das sind keine 300 Dollar  

Klar, ist ein Durchschnittswert. Aber für einen der ihn massiv nach oben treibt, brauchst du ganz ganz viele andere, die ihn wieder auf den Durchschnitt drücken... 

Bet at Home ist auch eine AG, da könnte man auch als Interessierter die Jahres- oder Quartalszahlen lesen. Gibt es vielleicht auch auf Deutsch. 
Anonym

Slothot schrieb am 14.12.2020 um 21:28 Uhr: Naja, moralisch ist das aus beiden Richtungen absolut unsauber. Fakt ist aber, und das wissen wir alle, die Bank gewinnt beim Spielen nun einmal immer. 

Die Geschichte vom armen David gegen Goliath stimmt hier, meines Erachtens nach nicht. Aber natürlich, ein Ertrinkender greift auch nach dem letzten Strohhalm. Insofern möchte ich das auch gar nicht moralisch bewerten. Seht das mal eher auf der Sachebene. 

Was ist denn schon moralisch?


Zuerst kreiert jemand nach allen Regeln der Kunst ein suchterzeugendes Produkt und bringt es unters Volk.
Viele Leute werden abhängig danach und bringen viel Geld zu dem "Jemand".
Und wer abstürzt is eben zu schwach.

Dieser "Jemand" begründet sein Tun damit, daß doch jeder straffrei das konsumieren dürfte worauf er Lust hat.
Schließlich sind wir eine freie Gesellschaft.

Ist das etwa moralischer?

Slothot
Amateur
Tja, das ist eine philosophische Frage... Aber jeder einzelne Casinobrand gibt dir die Möglichkeit dich dauerhaft zu sperren... Und weil einige eine Problematik entwickeln, müssen dann alle anderen verzichten? Gilt das auch für Alkohol? Tabak? Medikamente? 

Ich verstehe schon deinen Punkt und bin auch nicht dein Gegner hier, aber die Medaille hat zwei, sogar mehr Seiten... 
Anonym

Slothot schrieb am 14.12.2020 um 21:53 Uhr: Tja, das ist eine philosophische Frage... Aber jeder einzelne Casinobrand gibt dir die Möglichkeit dich dauerhaft zu sperren... Und weil einige eine Problematik entwickeln, müssen dann alle anderen verzichten? Gilt das auch für Alkohol? Tabak? Medikamente? 

Ich verstehe schon deinen Punkt und bin auch nicht dein Gegner hier, aber die Medaille hat zwei, sogar mehr Seiten... 

Zunächst mal muss ich sagen, daß ich selber eine kleine Zockerseele bin - wenn auch weniger online als mehr im Tipico Store.

Ich kann bloß diese (schlecht geschauspielerte) Empörung einiger hier nicht nachvollziehen wenn paar online-Lunken mal zur Kasse gebeten werden.

Und betreffs dem Tabak,Alkohol & Co. versteh ich den Zusammenhang mit dem Gezocke nicht.
Meinst du, bloß weil die sich Dinge hier über die Zeit gewissermassen  "eingebürgert" haben sollte das prinzipiell für alle Süchtigmachenden Sachen gelten?

Quasi nach dem Motto: Wer Darmkrebs, Depressionen und Diabetis hat sollte auch offen für Leukämie sein?


Anonym
Ein Spieler jagt also sein verlorenes Geld hinterher. Warum tut er das wohl?
Es gibt, vielleicht hat der eine oder andere ja schonmal davon gehört, 5 Phasen der Trauer über einen Verlust (Sache/Geld, Person etc.). Diese 5 Phasen gliedern sich auf in der Verleumdung, der Wut, der Verhandlung, einer Depression und der Akzeptanz. 

Bei Leuten, die sehr lange glauben sie könnten etwas zurückerlangen, habe ich sehr das Gefühl, diese können einfach keinen Strich unter diesem Verlust machen. Sie hängen permanent in der "Verhandlungsphase" fest. Sie verleumden nichts mehr und sind auch nicht mehr wütend auf andere oder sich selbst, sondern glauben einen Schuldigen ausfindig machen zu können. 

Ich bin davon überzeugt, dass der einzige richtige Weg an der Akzeptanz nicht vorbeiführt. In vielerlei Hinsicht, ist es besser, sich damit abzufinden, dass man seinen Verlust nicht zurückerhalten kann. Das weiß jeder, der sich mal ein kleines bisschen mit den Zahlen, die jeden Tag in OCs reinflattern auseinandergesetzt hat. Die wenigsten Menschen sind im "Plus" und wenn jeder seinem Geld hinterherjagen würde und damit auch noch Recht bekommt, vernichtet es ganze Existenzen. Davon mal abgesehen, gehe ich nicht davon aus, dass jemand sein Geld erhält und wenn er vor irgendeinem Gericht Erfolg haben sollte. Es verändert also gar nichts. 

Wenn man erkennt, dass man süchtig ist, ist es das erste Gebot, sich darum zu kümmern und zwar so schnell wie möglich. Man sollte etwas verändern im besten Fall sein Spielverhalten in Richtung weniger ist mehr oder gar nicht mehr. 

Aktuelle Themen25.11.2024 um 01:07 Uhr

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